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Albert dominiert Krawatencross Lille - bpost bank Trofee zum Greifen nahe
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09.02.2013

Albert dominiert Krawatencross Lille - bpost bank Trofee zum Greifen nahe

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2012/13
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Lille (Belgien), 09.02.13 - Mit großem Vorsprung hat Niels Albert (BKCP-Powerplus) die vorletzte Runde der bpost bank Trofee in Lille gewonnen und kann sich praktisch vorzeitig als Gesamtsieger feiern lassen. In der zweiten Runde des sogen. Krawatencross setzte der 27-Jährige sich ab und distanzierte die nächsten Konkurrenten um insgesamt 50 Sekunden. Der belgische Meister Klaas Vantornout (Sunweb-Napoleon Games) sicherte sich Platz zwei; der frischgebackene Weltmeister Sven Nys (Crelan-Euphony) gewann den Sprint um Platz drei.


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Was hält die Radcross-Saison 2012/13 noch bereit, nun da der Höhepunkt mit der Weltmeisterschaft überschritten ist? An diesem und an den kommenden Wochenenden stehen die jeweils letzten zwei Runden des Superprestige und der bpost bank Trofee auf dem Programm - wobei man zugeben muss, dass die Spannung recht unterschiedlich verteilt ist, zumindest was den Gesamtsieg angeht. Während der Superprestige noch einigermaßen offen ist, führte Niels Albert schon vor dem Krawatencross im Trofee-Ranking mit so großem Vorsprung, dass mit Angriffen auf Platz eins praktisch nicht mehr zu rechnen war. Seinen Vorspung im Klassement - das für die Herren Elite in dieser Saison erstmals nach Zeitabständen berechnet wird -, baute der seit wenigen Tagen 27-Jährige am Zwischensprint nach anderthalb Runden sogar noch aus. Albert passierte dort als Erster - vor seinem Quasi-Teamkollegen Radomir Simunek - der Tscheche gehört mittlerweile zum BKCP-Farmteam Kwadro-Stannah - und vor seinem "echten" Teamkollegen Philipp Walsleben. In der ersten Runde hatten noch Bart Wellens (Telenet-Fidea), der strahlende Sieger von Maldegem am vergangenen Mittwoch, und Neo-Weltmeister Sven Nys den Ton angegeben. Doch kurz nach der ersten Passage auf dem Zielstrich nahm Albert das Heft in die Hand und begann mit einer Solo-Fahrt, die ihn siegreich ins Ziel tragen sollte.

Albert hat etwas gutzumachen
Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Albert nach dem schmerzlichen Verlust des Regenbogentrikots und seinem insgesamt schlechten Abschneiden bei der WM etwas gutmachen wollte: so ernst und fokussiert wirkte der Weltcup-Gesamtsieger an der Spitze des Rennens. Hinten nahm lediglich Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) den Fehdehandschuh auf, während Nys sich zunächst auf eine gepflegte Trainingsfahrt einzustellen schien. Doch bald erwachte der Ehrgeiz des "Kannibalen" wieder; er fuhr Pauwels hinterher und realisierte auf der fünften Runde den Anschluss. Wenig später erlitt Pauwels - zum x-ten Mal in dieser Saison - einen Kettendefekt und fiel ein Stückchen zurück. Als er Nys wieder erreicht hatte, dauerte es nicht lange, bis eine Verfolgergruppe, gebildet aus Klaas Vantornout, Bart Wellens und Kevin Peeters (Telenet), sich den beiden anschloss. Während Niels Albert also in aller Ruhe seinen dritte Krawatencross-Sieg nach 2008 und 2009 einfahren konnte, wurde es um Platz zwei 49 Sekunden später noch einmal spannend. Dem belgischen Meister Vantornout gelang es, sich auf der Zielgerade einen kleinen Vorteil zu verschaffen. Er wurde Zweiter, während Nys, Pauwels und Peeters in der genannten Reihenfolge über die Linie sprinteten. Wellens hatte schon zuvor abreißen lassen (+1:05).

Walsleben Siebter, Meisen Zehnter
Der deutsche Meister Philipp Walsleben belegte Platz sieben (+1:24) - er war durch einen Sturz von Lars van der Haar (Giant Offroad Team) an den "balkjes" in Mitleidenschaft gezogen worden und hatte seine gute Ausgangsposition eingebüßt. Der WM-Dritte aus den Niederlanden musste das Rennen übrigens sogar verletzungsbedingt aufgeben. Ebenfalls zu Fall, und zwar schon in der Anfangsphase, kam Tom Meeusen (Telenet-Fidea), sodass der wohl größte Pechvogel der Saison seinen Lille-Sieg von 2012 nicht wiederholen konnte. Dieter Vanthourenhout (BKCP), Bart Aernouts (AA Drink) und Marcel Meisen (BKCP) hießen die Männer, welche die Top Ten komplettierten. Was das Gesamtklassement angeht, so liegt Niels Albert jetzt mit 5:12 Minuten vor Pauwels. Einen Totalausfall in Oostmalle dürfte er sich zwar nicht erlauben - dann würde ihm die Höchststrafe von fünf Minuten aufgebrummt und sein Konkurrent hätte die Gelegenheit, mit 15 Bonussenkunden für den Sieg und/oder den Zwischensprint das Blatt noch einmal zu wenden. Aber realistischerweise muss man sagen, dass Alberts erster Gesamtsieg in der bpost bank Trofee (früher GvA Trofee) wirklich in greifbare Nähe gerückt ist.

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Frauen: Cant kommt Gesamtsieg näher
Bei den Frauen feierte Marianne Vos (Rabobank Liv/Giant) den achten Saisonerfolg und wiederholte ihren Krawatencross-Sieg von 2012. In der Gesamtwertung spielt die nun sechsfache Weltmeisterin wegen des verspäteten Saisonstarts freilich keine Rolle. Hier konnte die belgische Meisterin Sanne Cant (Enertherm-BKCP) mit Platz zwei hinter Vos und vor deren Teamkollegin Sanne Van Paassen einen großen Schritt in Richtung Gesamtsieg gehen. Cant liegt jetzt 16 Punkte vor der Europameisterin Helen Wyman (Kona), welche in Lille Platz sechs belegte (110 zu 94). Deren britische Landsfrau Nikki Harris (Young Telenet-Fidea) konnte einer Knieverletzung wegen (wie schon bei der WM) nicht am Start sein und fiel auf Gesamtrang drei zurück (85 Punkte).

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U23: Merlier feiert ersten großen Sieg
Das Rennen der Männer U23 brachte einen wahren Überraschungssieger hervor. Der 20-jährige Belgier Tim Merlier (Sunweb-Napoleon Games) erwies sich als Stärkster einen siebenköpfigen Spitzengruppe und feierte seinen ersten bedeutenden Sieg überhaupt. Sein niederländischer Teamkollege Tijmen Eising verwies zudem Wout van Aert (Telenet-Fidea), der kurz zuvor zu Fall gekommen war, auf den dritten Platz. Vize-Weltmeister Wietse Bosmans (BKCP-Powerplus) verspielte einen möglichen Sieg, als er in Führung liegend eine Runde zu früh jubelte. Es reichte ihm aber auch Rang vier, um dem bpost bank Trofee-Leader Corné van Kessel (Telenet) auf die Pelle zu rücken. Er liegt noch 12 Punkte hinter dem Niederländer, welcher in Lille lediglich Siebter wurde (120 zu 132). Die zwei Streichresultate, mit denen beim Nachwuchs gearbeitet wird, sprechen zudem für Bosmans.

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Debütanten: Jacobs fällt im Gesamtklassement zurück
Bei den Debütanten ("nieuwelingen") beharkten sich jene beiden, die schon die ganze Saison über an vorderster Front gefahren waren: Eli Iserbyt und Pascal Eenkhoorn. Wieder einmal hatte der 16-jährige Niederländer das bessere Ende für sich und baute seine bpost bank Trofee-Führung aus. Eenkhoorn hat mit drei Siegen aus drei Rennen 75 Zähler gesammelt, Iserbyt kommt auf deren 60. Der bisherige Gesamtzweite Johan Jacobs aus der Schweiz finishte nach einem durch seinen schlechten Start verpatzten Rennen lediglich als Dreizehnter und büßte daher auch insgesamt an Boden ein. Tagesdritter in Lille war der Niederländer Max Gulickx.

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Die letzte Runde der bpost bank Trofee 2012/13 wird am 24.2. in Oostmalle ausgefahren. Zugleich ist dieser "Internationale Sluitingsprijs" das letzte Rennen der Radcross-Saison.





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