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Euroride: 10. Etappe, La Mure - Saint-Jean-de-Maurienne, 125 km, Königsetappe
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27.05.2010

Euroride: 10. Etappe, La Mure - Saint-Jean-de-Maurienne, 125 km, Königsetappe

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Schon seit gestern waren Gerüchte im Umlauf, dass die Gut-Wetter-Periode der Euroride 2010 nun leider ein Ende haben könnte. Es wurde fleissig im Internet recherchiert, aber die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich. Aber es sah nicht so schlecht aus, sollte sich der Regen eigentlich morgens gegen 9.00 verabschieden – das wäre ja nett!
War es beim Aufstehen noch trocken, begann es beim Frühstück plötzlich heftig zu regnen, aber zum Start der Königsetappe um 8.30 Uhr war der Himmel dann auch nur noch bedeckt. Kaum hatten die vier Gruppen jedoch La Mure verlassen, fing es aber erneut an zu regnen.



Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter:
Anfangs Regen, dann stark bewölkt, ab Mittag Sonnenschein, 14 - 26 Grad.

Strecke:
Die Königsetappe der Euroride 2010 war mit zwei bzw. drei Pässen gespickt und führte durch gewaltige Berglandschaften mit vergletscherten Gipfeln und wilden Bergschluchten. Am Morgen galt es den Col d´Ornon zu bezwingen, am Nachmittag stand der Col de la Croix de Fer auf dem Programm. Die Gruppen von Hanspeter und Gusti schaltete dazwischen noch den von der Tour de France bekannten und berüchtigten Anstieg zur Alpe-d`Huez ein. Das Dessert war heute die Abfahrt vom Col de la Croix de Fer bis Saint-Jean-de-Maurienne.

Höhenmeter: 2450 bzw. 3500

Etappenort:
Saint-Jean-de-Maurienne hat eine Vergangenheit, die bis in das 6. Jahrhundert zurückreicht. Die Dynastie der Savoyer baute die Stadt aus. Davon heute noch gut erhalten ist die Kirche Notre-Dame. Mit der Elektrifizierung kam die Bahnlinie, welche die Aluminium-Industrie in diese Gegend brachte. Heute besticht die Innenstadt mit seiner Flanierzone, mit den Arkaden, den Brunnen und den Sehenswürdigkeiten aus dem letzten Jahrhundert.

Ereignisse:
Drei der Gruppen machten sich mit Regenjacken auf in Richtung Col d`Ornon (1371 m.ü.M), Gusti (wer ihn kennt, weiss, wie wasserscheu er ist!) kehrte mit seiner Gruppe noch auf einen Kaffee ein und wartete im Trockenen den Schauer ab.
Als die anderen drei Gruppen ins Tal Richtung d'Ornon einbogen, kam bereits kein Wasser mehr vom Himmel und die Strassen trockneten nach und nach ab.
Auf der Passhöhe war es aber noch kalt und alle zogen sich vorsichtshalber warm an für die Abfahrt nach Bourg d`Oisans. Diese verlief für alle Gruppen zügig, aber kontrolliert.

Hier trennten sich dann die Wege: Gruppe Hanspeter und Gusti hatten den Aufstieg zur l'Alpe-d'Huez vor sich, der gleich hier startete.
Gruppe Andrea und Andi hatten als nächstes Highlight die steilen Rampen zum Col de la Croix de Fer. Manch einer spürte da schon die letzten Tage in den Beinen, aber jeder fand schnell seinen eigenen Rhythmus. Nach der zweiten Rampe war schon bald die hohe Mauer des Stausees in Sicht, was bedeutete: Mittagshalt in der Sonne auf 1600 m ü.M. mit riesigen belegten Baguettes und Cola als Stärkung für die letzten 10 km hinauf zum Dach der Tour auf 2067 m.ü.M.
Hanspeter und Gusti hatten währenddessen mit ihren Leuten noch einige zusätzliche Höhenmeter zu überwinden und überquerten mit ihren Gruppen den Mythos Alpe d`Huez. Alle waren begeistert, besonders die Neuseeländer, dass es nun doch noch geklappt hat – hatte es zwischenzeitlich wegen des Wetters nicht so gut ausgesehen für diese Zusatzschleife. Es war aber trocken geblieben und sie hatten eine gute Aussicht. Oben auf l'Alpe-d'Huez gab es für die Gruppe von Hanspeter zur Belohnung Kaffee und Apfelkuchen!
Nachdem Gusti mit seiner Gruppe eingetroffen war, fuhren beide Gruppen zusammen ab und kamen am Fusse des Col d'Ornon auf die „Originalstrecke“.

Gruppe Andrea und Andi holten auf der Passhöhe des Croix de Fer nochmal alle Winterkleidung aus dem Begleitfahrzeug – wehte dort doch ein eisiger Wind. Aber schon auf halbem Wege ins Tal kletterte das Thermometer wieder auf über 20 Grad.

Gruppe Hanspeter und Gusti konnten die Aussicht auf dem Croix de Fer besser geniessen, die Sonne schien zwischenzeitlich und die Temperaturen waren deutlich angenehmer.

Das velofahrerische Dessert war die lange Abfahrt nach St. Jean de Maurienne mit herrlichen Blicken hinunter in die tiefe Schlucht des Flusses Arvan und auf die Formationen des Schiefergesteins.
Ein toller Abschluss eines wiederum wunderschönen Velotages – hatten wir doch enorm Glück mit dem Wetter – wer hätte morgens gedacht, dass wir mit so wenig Regen und soviel Sonne diese Etappe erleben dürfen!
Da die Ankunft für alle Gruppen zeitig war, konnte bei einem ersten Bier ausgiebig über das Erlebte und Erreichte diskutiert werden. Einig waren sich alle, dass selbst Armstrong und Co. bei solch einer sensationellen Radstrecke ins Schwärmen gekommen wären.
Gratulation an alle Euroridler für die Leistung auf dieser Königsetappe!

Es freut uns natürlich, dass ihr uns per Internet verfolgt. Aber was uns alle noch viel mehr überraschen würde, wenn ihr uns einen tollen Empfang in Aarberg mit einem tosenden Applaus bereitet…

Also am Samstag, den 29. Mai, auf nach Aarberg!!!





Natürlich dürfen alle stolz sein!
Natürlich dürfen alle stolz sein!

Paul aus Australien stellte sein Rad in den Schnee
Paul aus Australien stellte sein Rad in den Schnee

Picknickhalt am Stausee bei überwältigender Kulisse
Picknickhalt am Stausee bei überwältigender Kulisse

Die Gruppen von Hanspeter und Gusti im Gruppetto Richtung Col de la Croix de Fer
Die Gruppen von Hanspeter und Gusti im Gruppetto Richtung Col de la Croix de Fer


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