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ItalianDolomitenRide, 6. Etappe: Cavalese - S. Christina, Grödnertal, 21. Juni 2013
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21.06.2013

ItalianDolomitenRide, 6. Etappe: Cavalese - S. Christina, Grödnertal, 21. Juni 2013

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Nachdem wir gestern Abend und heute Morgen so richtig kulinarisch verwöhnt wurden, waren unsere Energiespeicher wieder vollgeladen. Das war auch nötig, denn heute hiess es gleich zu Beginn: kleines Kettenblatt. Der Passo di Lavazé wartete auf seine Bezwinger. Die letzten 4 km bis zur Passhöhe waren am steilsten mit bis zu 18% Steigung. Dank den vielen schattigen Waldpassagen mussten wir nicht bis an unsere äusserste Grenze gehen. Dass die Natur hier noch weitgehend intakt ist, merkte man unter anderem an den vielen Kuckucksrufen, die wir vernehmen konnten.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: sonnig bis 28°C
Kilometer: 85 km
Höhenmeter: 2560 HM
Durchschnitt: 17 – 20 kmh

Strecke:
Knapp 10 km nach unserem Start in Cavalese hatten wir den steilen Passo di Lavazé (1805 m) im Sack. Danach folgte die Abfahrt hinunter durch das Eggental. Bei Birchabruck bogen wir auf die Strasse zum Karerpass (1745 m) ein. Die Rosengartenberge auf der linken und die Latemargruppe auf der rechten Seite: es sind die schönsten Bilder, die Südtirol zu bieten hat. Mit der Abfahrt nach Pozza waren wir zurück im Val di Fassa, das wir gestern kennen gelernt hatten. Nur ein kleines Stück in umgekehrter Richtung und wir hatten Canazai, das Dorf mit den schönen Hausfassaden, erreicht. Nun galt es noch den dritten und letzten Pass, das Sellajoch (2214 m), des Tages zu bezwingen. Den fulminanten Schlusspunkt dieser Etappe bildete die Abfahrt nach S. Christina im Grödnertal/Val Gardena.

Etappenort:
S. Christina liegt im bekannten Grödnertal auf gut 1400 m in Sichtweite des majestätischen Langkofels (3181 m) und der imposanten Sellagruppe. Vom einstigen Dorf blieb durch die touristische Entwicklung so gut wie nichts erhalten.

Das Grödnertal blickt auf eine lange Wintersporttradition zurück. Ein besonderes Jahr in der Skigeschichte Grödens aber bleibt das Jahr 1970: Das Austragungsjahr der alpinen Skiweltmeisterschaft, untrennbar verbunden mit Skilegenden wie Karl Schranz, Bernhard Russi und Gustav Thöni usw., welche hier in Gröden mit ihrem Können überzeugten. Und das ist bis heute so beblieben: Denn alljährlich im Dezember kommen die weltbesten Skifahrer zum Weltcup Super-G und der Abfahrt der Herren auf der weithin bekannten Saslong-Strecke zusammen, um sich miteinander zu messen.

Die noch heute vorwiegend ladinische Bevölkerung lebt in erster Linie von Holzschnitzerei und vom Tourismus. Die Grödner Holzschnitzerei blickt auf eine gut 350 Jahre alte Tradition zurück und entstand aus dem Zwang zum Nebenerwerb, denn die mageren, hoch gelegenen Ackerböden warfen nur geringe Erträge ab. Vollständig handgearbeitete Stücke sind durch ein Gütesiegel gekennzeichnet. Der malerisch gelegene Ort St. Ulrich ist übrigens Geburtsort des Schriftstellers, Regisseurs und Filmschauspielers Luis Trenker (1892-1990).

Ereignisse:
Eine rassige Abfahrt führte uns ins Eggental und schon hiess es erneut: kleines Kettenblatt. Der Aufstieg zum wunderschönen Karersee (auch Regenbogensee/Lec de Ergobando genannt), bzw. zum Karerpass mit einer Höhendifferenz von knapp 1000 m stand als nächstes auf unserem heutigen Routenplan. Der Karerpass gehört zur „Grossen Dolomitenstrasse“ (verbindet Bozen mit Cortina d'Ampezzo) und ist dementsprechend viel befahren.

Der grandiose Blick vom Karerpass Richtung Rosengarten Bergmassiv und zum Latemar faszinierte uns alle. Nach einer kurzen aber wohltuenden Cola Pause beim Begleitfahrzeug folgte die Abfahrt ins Val de Fassa und weiter nach Canazai zum ersehnten Mittagshalt.

Nachdem das Geknurr der Magen verstummt war, brachen wir zum letzten Teilstück des heutigen Tages auf. Wiederum mussten die kleinsten Gänge eingelegt werden, denn es erwartete uns der 12 km lange Aufstieg zum Sellajoch mit nochmals 800 m Höhendifferenz. Wie am Montag genossen wir den grandiosen Rundblick über die unzähligen Dolomiten Gipfel…. entsprechend wurden auch viele Erinnerungsfotos geschossen. Ein zügiger und kühler Wind verhinderte aber ein längeres Verweilen und so machte sich jede Gruppe schon bald auf die Schlussabfahrt hinunter zu unserem Etappenziel in S. Christina. Die Durchfahrt durch Wolkenstein war infolge vieler MT-Biker erschwert, welche sich auf den morgigen grossen Bike-Event vorbereiteten. Auch findet am Sonntag gleich noch der Sella-Road Bike-Day statt, an welchem die Strassen rund um die Sella-Gruppe für den motorisierten Verkehr gesperrt sind.

Kurt und Andrea wiesen uns in S. Christina tip top zum Hotel, bzw. zur Gartenterrasse ein. Alle haben diese anspruchsvolle Etappe mit Bravour bewältigt, dementsprechend gross war auch die Freude eines jeden einzelnen…. zu Recht. Wie gewohnt war das Gepäck schon auf den Zimmern, welches Kurt und Andrea jeden Tag verteilten. Super Service, Danke. Alle schätzen, dass so für die jeweilige Dorfbesichtigung und das gemütliche zusammen sitzen genügend Zeit bleibt.





am smaragdgrünen Karrersee vorbei
am smaragdgrünen Karrersee vorbei

Marit aus Norwegen liebt die Berge
Marit aus Norwegen liebt die Berge

die Sella-Gruppe
die Sella-Gruppe

der ewige Kampf am Berg
der ewige Kampf am Berg


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