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Mountainbike MTB-WM: Downhill-Champion Minnaar sorgt für südafrikanisches Wintermärchen |
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01.09.2013 | ||
MTB-WM: Downhill-Champion Minnaar sorgt für südafrikanisches WintermärchenInfo: MTB-WELTMEISTERSCHAFT 2013 IN PIETERMARITZBURG (Downhill)Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) Pietermaritzburg, 01.09.2013 - Vor Heimpublikum Weltmeister werden oder gar den Titel zu verteidigen - dieser Traum eines jeden Sportlers ist für Downhill-Spezialist Greg Minnaar heute wahr geworden. Zehn Jahre nach seinem ersten WM-Gold und zwölf Monate nach seinem Erfolg von Leogang setzte der 31-Jährige sich zum dritten Mal die Krone auf - und das in seinem Geburtsort Pietermaritzburg. Vier Zehntelsekunden gaben den Ausschlag - so viel lag der australische Meister Michael Hannah letztendlich zurück. Der nach dem Timed Training an Rang eins liegende Gee Atherton musste sich mit Platz sieben zufrieden geben. Viel besser erging es seiner Schwester Rachel. Die 25-jährige Britin feierte mit riesigem Vorsprung ihren zweiten WM-Titel nach 2008. Beer und Fischbach überzeugen mit Platz sechs und neun Der Downhill-Wettbewerb der Männer Elite war die allerletzte Entscheidung bei der ersten MTB-Weltmeisterschaft auf dem "schwarzen Kontinent" und ließ an Spannung nichts zu wünschen übrig. Staubtrocken und bretthart lag der Parcours unter der milden südafrikanischen (Winter!)-Sonne. Eine erste Superzeit erzielte der frühere Four Cross-Weltmeister Jared Graves, der mittlerweile im DH und vor allem im Enduro-Bereich Fuß gefasst hat. Der Australier gehörte zu den Startern im ersten Drittel des Teilnehmerfelds; an seiner Schnapszahl - 3,333 Sekunden - biss sich die Konkurrenz eine Stunde lang die Zähne aus. Bis auf einen Wimpernschlag heran kamen der Brite Matthew Simmonds und der Neuseeländer Samuel Blenkinsop, der in den vielen "flachen" Tretpassagen von der Tatsache profitierte, dass er bereits im letzten Winter auf Klickpedale umgestellt hatte - absolut unüblich im Gravity-Bereich. Auch Schweizermeister Nick Beer und der Kolumbianer Marcelo Gutierrez sowie zuvor der frühere deutsche Meister Johannes Fischbach legten sehr guten Performances hin, wurde am Ende Sechster, Achter und Neunter. Hill und Smith nach Stürzen chancenlos Es war der Australiens Meister Mick Hannah, der die Zeit seines Landsmanns endlich knackte - als sechstletzter Starter. Der WM-Dritte von 2009 quetschte förmlich das letzte bisschen Speed aus dem eigenwilligen Kurs heraus und unterbot Graves um gigantische drei Sekunden. Die meisten Männer, die jetzt noch oben standen, hatten Hannah nichts mehr entgegenzusetzen. Der französische Meister Loic Bruni wurde am Ende Elfter, der zweifache Titelträger Sam Hill (Australien) schied nach einem scheußlichen Crash aus und Mont Sainte Anne-Weltcupgewinner Steve Smith (Kanada) kam schon in der ersten Kurve zu Fall. Alle Augen waren nun auf Lokalmatador Greg Minnaar gerichtet, der vor 31 Jahren und 10 Monaten in Pietermaritzburg zur Welt kam und seit Langem zu den erfolgreichsten Downhill-Spezialisten zählt. 2003 und 2012 war er Weltmeister, 2001, 2005 und 2008 entschied er den Gesamtweltcup für sich und wurde danach viermal in Folge Gesamtzweiter. In diesem Jahr lief es bislang weniger rund - Platz drei in Val di Sole lautete das beste Resultat -, doch bei seiner Heim-WM war Minnaar mal wieder auf den Punkt fit. Bei 3:58,058 Minuten blieb die Uhr stehen - minus 0,396 Sekunden Differenz zu Hannah! Einzig der aktuelle Weltcup-Leader Gee Atherton hätte an Minnaars Triumph noch etwas ändern können, doch der britische Meister fand kein Rezept, und als er am zweiten Split bereits über drei Sekunden zurücklag, brandete bei den südafrikanischen Fans der Jubel auf. Anschließend trugen sie ihren sportlichen Helden - der mit einem Abbild des schwer erkrankten politischen Helden Nelson Mandela auf dem Helm gefahren war - durch die Arena. -> Zum Resultat DH Männer Elite Schweizermeisterin Siegenthaler fährt siebtbeste Zeit Sehr viel weniger eng fiel die Medaillenentscheidung bei den Damen aus. Hier war die Schnellste des gezeiteten Trainings, die britische Meisterin Rachel Atherton, am Ende auch deutlich Schnellste des Finales - und das obwohl sie die Pietermaritzburger Strecke gar nicht kannte. Die Weltcups 2011 und 2012 hatte sie verletzungsbedingt verpasst. Zum zweiten Mal nach 2008 trägt Atherton nun das Regenbogentrikot der Elite. Überhaupt läuft in diesem Jahr alles perfekt für die 25-Jährige: Im Weltcup verzeichnete sie drei von vier möglichen Siegen und liegt mit komfortablem Punktepolster insgesamt an der Spitze. Komfortabel fiel ihr Vorsprung auch bei der WM aus: Die Französin Emmeline Ragot, Weltmeisterin von 2009 und 2011, war die zweitletzte Starterin und mit 8,632 Sekunden Rückstand zweitschnellste Frau des Tages. Sie hatte Tracey Hannahs Zeit unterboten und sorgte so dafür, dass die Familie Hannah im ersten Wettbewerb noch mit Bronze vorliebnehmen musste. Für die australische Meisterin dennoch ein großer Erfolg, war sie doch gerade erst aus einer Verletzungspause zurückgekehrt. Vergleichweise starke Zeiten boten auch die US-Amerikanerin Jill Kitner und die zweifache 4X- und amtierende BMX-Weltmeisterin Caroline Buchanan (Australien). Emilie Siegenthaler belegte als beste Deutschsprachige Rang sieben - hinter der glücklosen Titelverteidigerin Morgane Charre (Frankreich). -> Zum Resultat DH Frauen Elite Blick auf den Medaillenspiegel Obwohl eine Goldmedaille nicht drin war, blieben die deutsprachigen Nationen am letzten Wettkampftag der WM nicht ganz ohne Edelmetall. Am Vormittag holte der Österreicher Daniel Federspiel Silber im Cross Country Eliminator der Männer. Die Schweizerinnen Jolanda Neff und Linda Indergand belegten in derselben Disziplin bei den Damen die Plätze zwei und drei. Nur Deutschland ging heute leer aus - was an der hervorragenden und beispiellos guten Bilanz nichts änderte. Einmal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze bedeuten Rang drei im Medaillenspiegel. Besser waren nur Italien (zweimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze) und eben die Schweizer mit drei goldenen, einer silbernen und einer bronzenen Medaille. -> Zum Medaillenspiegel Wer die Disziplin Four Cross (4X) bei der WM in Pietermaritzburg vermisst hat, der sei getröstet: Die UCI hat zwar den Weltcup abgeschafft, eine Weltmeisterschaft findet aber auch 2013 statt - allerdings erstmals getrennt von den anderen Titelkämpfen. Am 21.9. (einen Tag vor Beginn der Straßenrad-WM!) ist es in Leogang so weit. |
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