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Radcross-Weltmeister Nys überzeugt zum Auftakt der bpost bank Trofee
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13.10.2013

Radcross-Weltmeister Nys überzeugt zum Auftakt der bpost bank Trofee

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2013/14 | Ranglisten bpost bank Trofee 2013/14
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Ronse, 13.10.2013 - Sven Nys (Crelan) hat den GP Mario De Clercq (C1) gewonnen, der Bestandteil der bpost bank Trofee ist und daher als erster wichtiger Wettkampf der europäischen Radcross-Saison 2013/14 galt. Der amtierende Weltmeister konnte sich auf dem regennassen, völlig verschlammten Parcours in der fünften Runde absetzen. Überraschender Zweiter mit 17 Sekunden Rückstand wurde der Tscheche Martin Bina (Kwadro-Stannah), nachdem er Vorjahresgewinner Niels Albert (BKCP-Powerplus) abgeschüttelt hatte.


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Radcross-Saison nimmt Fahrt auf
"Die Zeit der Spielchen ist vorbei, nun geht es ans Eingemachte" - mit diesen Wort umschrieb der belgische Meister Klaas Vantonout in der vergangenen Woche sicherlich nicht nur seine eigene Erwartungshaltung vor dem GP Mario De Clercq in Ronse-Kluisbergen. Zwar gab es auch in Europa - in den USA sowieso - bereits zwei C1-Wettkämpfe (Süpercross Baden, Udica-Prostne), doch erst mit dem heutigen Rennen startete die Radcross-Saison so richtig durch. Es eröffnete die bpost bank Trofee - die bis 2012 Gazet van Antwerpen Trofee hieß -, also eines der wichtigsten Klassements für belgische und ausländische Fahrer. Anders als in den vergangenen beiden Jahren präsentierte das Wetter sich dem Anlass angemessen - nämlich herbstlich kalt, nass, schmuddelig und ungemütlich. "Echtes Cross-Wetter. Herrlich! Genau rechtzeitig", twitterte Weltmeister Sven Nys noch heute Morgen enthusiatisch. Und tatsächlich sollte er nicht zu früh gejubelt haben. Den vom Dauerregen völlig aufgeweichten, grasbewachsene und extrem rutschigen Parcours an den Hängen des Hontondberg meisterte er letztendlich am besten.

Kwadro und Sunweb hochmotiviert
Die sieben Runden begannen mit einer Offensive der Mannschaft Kawdro-Stannah die seit Neuestem ihre Unabhängigkeit von BKCP-Powerplus unter Beweis stellen will und mit Marcel Meisen und Martin Bina zwei Männer an die Spitze schickte. Auch Sunweb-Napoleon Games zeigte sich bei dem Rennen, das den Namen ihres Teamleiter Mario de Clercq trägt und von diesem maßgeblich gestaltet wurde, natürlich hochmotiviert. Doch leider kam Kevin Pauwels - Dauer-Pechvogel in der vergangenen Saison - schon nach wenigen Minuten in einer besonders glatten, gefährlich steilen Rechtskurve zu Fall und krachte in die Absperrung, sodass allein Vantornout vorne verblieb. Der junge Niederländer Lars van der Haar (Rabo-Giant Offroad) führte die siebenköpfige Spitzengruppe in die zweite Runde und holte sich auch am Zwischensprint die maximal möglichen 15 Bonussekunden - vor Bina (10 Sek.) und seinem Landsmann Thijs van Amerongen (AA Drink, 5. Sek.). Wir erinnern uns: Seit dem letzten Jahr basiert die Gesamtwertung der Trofee nicht mehr auf Punkten, sondern auf den Zeitabständen, die im Ziel gemessen und von denen die Bonifikationen abgezogen werden.

Nys und Bina sind Albert überlegen
Neben den genannten Fahrern hielten sich Sven Nys (Crelan), Niels Albert (BKCP-Powerplus) sowie dessen deutscher Teamkollege Philipp Walsleben an der Spitze auf, und sie alle machten zu irgendeinem Zeitpunkt sturzbedingte Bekanntschaft mit dem schlammigen Boden. Besonders schwer erwischte es Tom Meeusen (Telenet-Fidea), der sich - im Begriff den Anschluss an die Gruppe herzustellen - in der Bande wiederfand und viele Sekunden lang liegenblieb. Unter den Spitzenreiter zeichnete sich lange keine Tendenz ab - bis Sven Nys eingang der fünften Runde dank seines Verzichts auf einen Radwechsel eine Lücke auftat, die er stetig zu vergrößern wusste. Albert etablierte sich als nächster Verfolger, bekam aber noch vor dem Ende der vorletzten Runde Gesellschaft von Martin Bina. Bald zeigte sich, dass der Vorjahressieger heute nicht nur Nys, sondern auch dem Tschechen in den technischen Bergab- und den kräftezehrenden Bergauf-Passagen unterlegen war. Nach (nur!) 57:07 Minuten erreichte der bis zur Unkenntlichkeit schlammverkrustetete Weltmeister Nys das Ziel und feierte seinen ersten Sieg in Ronse seit 2010, als das Rennen allerdings noch nicht zum internationalen Kalender gehörte. Bina folgte mit 17, Albert mit 20 Sekunden Rückstand. Wenn man die 15, 10, und 5 Bonussekunden einrechnet, macht das 22 bzw. 35 Sekunden Rückstand im Gesamtklassement.

Meisen starker Fünfter
Der deutsche Meister Philipp Walsleben, der auf der fünften Runde noch auf Top4-Kurs lag, musste sich letztlich mit Platz acht begnügen. Sein Landsmann Marcel Meisen, gestern überraschend Sieger in Dottignies, machte es besser und sprintete vor Van Amerongen als Fünfter ins Ziel. Platz vier ging an Vantornout (alle +1:08). Van der Haar wurde Siebter (+1:30), Bart Aernouts (AA Drink) Neunter (+1:58) und auch Tom Meeusen, gestern Gewinner des Grote Prijs van Brabant, erzielte trotz seines schmerzhaften Sturzes noch ein Top10-Resultat (+2:15). Hingegen konnte Kevin Pauwels seinen Fauxpas nicht mehr wettmachen; mit viereinhalb Minuten Rückstand blieb er nur knapp unter dem, was das Reglement ohnehin als höchsten fürs Klassement relevanten Abstand vorsieht. Zu denen, die das Ziel gar nicht erreichten, gehörte Altmeister Bart Wellens (Telenet-Fidea), der nach einem verheerend schlechten Start keinen Sinn im Weiterfahren sah.

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Harris dominiert Frauenrennen
Die Frauen waren im letzten Jahr noch in den Genuss eines klassischen Punkte-Klassements gekommen, jetzt stellt der Veranstalter aber auch bei ihnen auf ein zeitbasiertes Ranking um. Eine Vorentscheidung fiel heute bereits zugunsten von Nikki Harris (Young Telenet Fidea). Die britische Meisterin erreichte das Ziel als Solistin mit 62 Sekunden Vorsprung vor ihrer Landsfrau Helen Wyman (Kona). Belgiens Meisterin Sanne Cant (Enertherm) folgte 1:21 Minuten zurück. Die gefährlichste Abfahrt und den steilsten Anstieg hatten die Organisatoren wegen der Bodenbeschaffenheit kurzfristig vom Streckenplan streichen müssen; sie wären für die Frauen nicht mehrfach zu bewältigen gewesen.

-> Zum Resultat Frauen Elite

Van der Poel schafft nahtlosen Übergang
Zuvor hatte sich Mathieu van der Poel (Enertherm-BKCP), der im September erst U19-Straßenweltmeister der Junioren geworden war, als Wandler zwischen den Altersklassen und Disziplinen betätigt. Schon in seinem ersten Rennen auf U23-Ebene wies der 18-jährige Allrounder die ältere Konkurrenz in die Schranken und knüpfte nahtlos an jene Erfolge an, die er als Radcross-Junior feierte. Zwar musste Van der Poel aus der letzten Reihe starten, doch schon nach anderthalb Runden befand er sich in einer Verfolgergruppe hinter den Spitzenreitern Gianni Vermeersch (Sunweb) und Mike Teunissen (Rabo Giant). Der Weltmeister fiel nach einem Fahrfehler zurück, während Van der Poel und der Belgier Wout Van Aert (Telenet-Fidea) an Vermeersch anschlossen. Wenig später ließ der junge Niederländer seine Begleiter stehen. Das Klassement wird bei den Männern U23 noch nach Punkten berechnet. Van der Poel liegt mit 25 Zählern an der Spitze, Vermeersch hat 22, Van Aert 19. Ab Platz vier abwärts werden die Punkte 17 bis 1 kontinuierlich verteilt.

-> Zum Resultat Männer U23

Einen Wettkampf für die sogen. nieuwelingen (nied. Einsteiger/Debütanten) - also Fahrer unterhalb der Juniorenklasse - gab es in Ronse auch, allerdings zählte er noch nicht für die Gesamtwertung. Damit geht es erst in Loenhout los. Sieger war der Niederländer Mitch Groot.

-> Zum Resultat Debütanten

Für die Junioren gibt es seit jeher keine bpost bank (bzw. GvA) Trofee, sie bestritten in Ronse aber ein "normales" UCI-Rennen, das von Eli Iserbyt, einem Newcomer in dieser Altersklasse, gewonnen wurde. Der noch nicht ganz 16-jährige Belgier musste die letzten anderthalb Runden mit nur einem Schuh zurücklegen. Weil Gianni Van Donink und Kobe Goossens mit aufs Podest kamen, feierte das Young Telenet Fidea Team einen Dreifachsieg. Der Schweizer Johan Jacobs wurde Fünfter.

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Die nächste bpost bank Trofee findet am 1. November beim legendären Koppenbergcross statt.





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