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Fantastischer Heimsieg für Van der Haar in Valkenburg - Walsleben schreibt Weltcup-Geschichte
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20.10.2013

Fantastischer Heimsieg für Van der Haar in Valkenburg - Walsleben schreibt Weltcup-Geschichte

Info: Radcross 2013/14 | Weltcup 2013/14
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Valkenburg, 20.10.2013 - Der 22-jährige Niederländer Lars van der Haar (Rabo Giant Offroad) hat beim Valkenburger Cauberg Cross zum ersten Mal Platz eins in einem Elite-Weltcuprennen belegt und so für einen fantastischen Heimsieg gesorgt. Der Landesmeister fuhr von der fünften Runde an alleine an der Spitze, nachdem Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games) aufgrund eines Defekts zurückgefallen war. Noch ärger traf es Weltmeister Sven Nys (Crelan), den ein kompletter Kettenabriss zur Aufgabe zwang. Während Vorjahres-Gesamtsieger Niels Albert (BKCP-Powerplus) mit Rang elf ein nahezu indiskutables Resultat ablieferte, schrieb sein Teamkollege Philipp Walsleben Geschichte: Der Landesmeister stand als als erster deutscher Elite-Fahrer überhaupt auf dem Weltcup-Podest.


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Weltcup-Status für die 4. Austragung des Cauberg Cross
Valkenburg aan de Geul - alljährlich Zielort des Amstel Gold Race und 2012 Ausrichter der Straßenrad-WM - hat seit 2011 auch ein internationales Querfeldein-Rennen zu bieten, in dem der legendäre Cauberg die zentrale Rolle spielt und das heuer erstmals in die siebenteilige Weltcup-Serie eingegliedert war. Der Kampf um die wichtigste Trophäe im Radcross begann bei milden Temperaturen und auf nicht allzu feuchtem Terrain. Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games) führte das Teilnehmerfeld auf der ersten von neun Runden an, doch auch Lars van der Haar (Rabo Giant Offroad) war der Ehrgeiz vor heimischem Publikum direkt anzumerken. Weltmeister Sven Nys (Crelan), Frankreichs Meister Francis Mourey (FDJ.fr), der frühere Cauberg-Sieger Bart Wellens (Telenet-Fidea) und der Schweizer Simon Zahner (EKZ Racing) starteten ebenfalls gut in den Wettkampf, während der belgische Meister Klaas Vantournout (Sunweb) und vor allem der Weltcup-Titelverteidiger Niels Albert (BKCP-Powerplus) etwas langsamer aus den Puschen kamen. Auf der dritten Runde verzeichnete Van der Haar bereits einen seriösen Vorsprung, der nur noch von Pauwels überbrückt werden konnte. Dahinter bildete sich eine Verfolgergruppe, in der nun auch Vantornout, Albert und dessen deutscher Teamkollege Philipp Walsleben zu finden waren.

Nys übersteht zwei Reifenschäden, um dann doch noch auszuscheiden
Eingangs der fünften Runde nannten Van der Haar und Pauwels eine halbe Minute Vorsprung ihr Eigen, doch nach einem Schaltungsproblem des Belgiers sah der niederländische Meister sich plötzlich als alleiniger Führender im Rennen. Auch Nys war zu diesem Zeitpunkt aufgrund eines Reifendefekts ins Hintertreffen geraten; er zeigte aber seine Klasse und fand in die Verfolgergruppe zurück, aus der Albert sich derweil verabschiedet hatte. Zusammen mit Vantournout und dem zurückgefallen Pauwels bildete der Weltmeister ein Verfolgertrio. Walsleben fuhr ein Stück voraus, kam am Zielstrich als Zweiter mit 23 Sekunden Rückstand bei drei noch ausstehenden Runden vorbei. Schon wieder hatte Nys mit einem Platten zu kämpfen und büßte bis in die Wechselzone einige Positionen ein, ließ sich jedoch (noch) nicht entmutigen. Pauwels nutzte die Gelegenheit, den Anschluss an den deutschen Meister wiederherzustellen, bevor er sogar an "Walse" vorbeizog. Die letzte Runde brachte dann das endgültige Aus für den Mann im Regenbogentrikot. Ein Kettenriss fernab des Materialpostens zwang Nys zur Aufgabe und bürdete ihm zum Auftakt den Weltcups 2013/14 die Hypothek eines "Nullers" auf.

3 Niederländer, 1 Deutscher und 1 Italiener unter den Top10
20 Sekunden vor Kevin Pauwels erreichte Lars van der Haar als strahlender Heimsieger das Ziel. Dass der zweifache U23-Weltmeister eines Tages die belgische Übermacht würde brechen können, stand seit Längerem fest. Doch dass seine jugendlichen Kräfte bei einem "klimwetstrijd" - also auf einem sehr hügligen Parcours wie in Valkenburg - , ausreichen würden, hätte man nicht unbedingt erwarten können. Die exzellente Radbeherrschung sowie ausgefeilte Ab- und Aufstiegstechnik des 22-Jährigen, der übrigens als Einziger der europäischen Top-Fahrer mit Scheibenbremsen unterwegs ist, trugen zu seinem ersten Weltcupsieg im zweiten Elite-Jahr bei. Sensationelles leistete derweil auch Philipp Walsleben, der nicht nur nach mehreren enttäuschenden Jahren zu alter Stärke zurückzufinden scheint, sondern für die erste Weltcup-Medaille eines deutschen Elite-Crossers überhaupt sorgte. 1993 wurde diese Serie eingeführt und nie hatte einer seiner Landsleute auf dem Podest gestanden. Walsleben hatte 39 Sekunden Rückstand auf Van der Haar, dahinter folgten Vantornout (+0:48) sowie Bart Aernouts (AA Drink, +1:00) und Tom Meeusen (Telenet, +1:09). Mit Thijs van Amerongen (AA Drink) und dem Italiener Enrico Franzoi (Selle Italia) mischten zwei weitere Nicht-Belgier die Top10 auf. Wellens und sein junger niederländischer Teamkollege Corne van Kessel wurden Neunter und Zehnter, während Niels Albert als Elfter weit hinter allen Erwartungen zurückblieb (+1:57). Zu den Aufgaben gehörten neben Nys der vielversprechend gestartete Mourey - ebenfalls Opfer eines gravierenden Defekts - sowie Martin Bina (Kwadro), der die vorige Austragung des Rennens im Februar 2013 gewonnen hatte.

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Frauen: Marianne Vos schlägt Compton um Längen
Bei den Frauen lieferte Marianne Vos (Rabo Women) eine One-Woman-Show ab, die alle Konkurrentinnen vor Neid erblassen ließ. Die Weltmeisterin startet heuer ungewöhnlich früh in die Saison, sie muss sich allerdings in wenigen Wochen aufgrund eines Rückenleidens operieren lassen, was sie ein paar Wochen kosten dürfte. Von derlei Einschränkungen war am Cauberg aber nichts zu sehen. Den auf der ersten Runde gewonnenen Vorsprung baute die 26-jährige Niederländerin unter dem Jubel ihrer Landsleute auf insgesamt über anderthalb Minuten aus. Die US-Meisterin Katie Compton (Trek Cyclocross Collecitve) war "best of the rest" (+1:35), dahinter platzierte sich die britische Meisterin Nikki Harris (Young Telenet Fidea, +1:52), welche ihre Landsfrau Helen Wyman (Kona) vom Podest stieß.

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U23: Van der Poel doch nicht unbesiegbar
Bei den Nachwuchsathleten musste Überflieger Mathieu van der Poel - ausgerechnet auf dem von seinem Vater Adrie gestalteten Parcours - die erste Niederlage seit über einem Jahr hinnehmen. Freilich ist Platz drei im ersten U23-Weltcup für einen 18-Jährigen immer noch ein mehr als beachtliches Resultat. Mathieus eigener Kommentar ("Vielleicht ist es auch nicht schlecht, dass ich ab und zu mal nicht gewinne.") und die Reaktion seines "Bezwingers" Michael Vanthourenhout ("Van der Poel ist also doch zu schlagen.") sprechen Bände. Der Belgier setzte sich zu Beginn gemeinsam mit seinem Landsmann Wout van Aert und mit U23-Weltmeister Mike Teunissen ab. Letztgenanntner fiel alsbald zurück - wurde am Ende Neunter -, während Vanthourenhout die Flucht nach vorn antrat und Van der Poel zu Van Aert aufschloss. Zwischenzeitlich erhob der Lokalmatador Anspruch auf Platz zwei, im Finale fehlten ihm aber die Kräfte. Beide finishten mit ca. 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

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Junioren: Dubau-Brüder vor belgischem Meister
Im Juniorennen gab es einen Doppel-Sieg für das französische Zwillingspaar Lucas und Joshua Dubau zu verzeichnen. Lucas, der bereits vor einer Woche bei der ersten Challenge National triumphierte, ging als Solist in Führung und erzielte einen Vorsprung von 20 Sekunden. Der belgische Meister Yannick Peeters war nach einem frühen Sturz fast aus dem Spiel, er konnte sich aber noch einmal an Joshua herankämpfen. Am Ende reichte es freilich nur zu Platz drei (+0:34).

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Für die Weltcup-Gesamtwertung erhält der Elite-Sieger, Lars van der Haar, 80 Punkte. Kevin Pauwels kommt auf 70, Philipp Walsleben auf 65 Zähler. Theoretisch würden die ersten 50 Finisher mit Punkten belohnt werden, es kamen aber nur 47 ins Ziel. Bei Frauen, U23 und Junioren werden maximal 60 Punkte vergeben, über die sich also Marianne Vos, Michael Vanthourenhout und Lucas Dubau freuen können. 50 sowie 45 Zähler gehen jeweils an die Zweit- und Drittplatzierten. Insgesamt erhalten die besten 30 Teilnehmer/innen Bares für ihr Punktekonto.

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In nicht einmal einer Woche, nämlich am 26.10., geht es mit dem Weltcup weiter. Dann ist das tschechische Tabor Gastgeber für die zweite Runde.





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