<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Bahnradsport
Deutsche Kurzzeit-Mannschaft überragt beim Bahn-Weltcup in Manchester
Suchen </font size=2>Bahnradsport</font> Forum  </font size=2>Bahnradsport</font> Forum  </font size=2>Bahnradsport</font>
04.11.2013

Deutsche Kurzzeit-Mannschaft überragt beim Bahn-Weltcup in Manchester

Info: Bahn: Weltcup 2013/14 I - Manchester
Autor: Felix Griep (Werfel)



Manchester, 04.11.2013 – Im Velodrom von Manchester, dem Austragungsort der Weltmeisterschaften von 1996, 2000, 2008 und einem der wichtigsten Zentren des britischen Bahnradsports, fand von Freitag bis Sonntag der erste von drei Bahn-Weltcups der Saison 2013/14 statt. Viermal Gold holten die Gastgeber, dominierten vor allem in den Verfolgungs-Disziplinen. Übertroffen wurden sie aber noch vom Bund Deutscher Radfahrer, der im Kurzzeit-Bereich fünf von sechs möglichen Siegen holte. Kristina Vogel schaffte sogar einen Hattrick.

Deutschland in Teamsprint, Sprint und Keirin derzeit das Nonplusultra
Zwei Wochen vor Manchester hatte es für Deutschland bei der Europameisterschaft in Apeldoorn je drei Gold- und Silbermedaillen gegeben, natürlich allesamt in den Kurzzeit-Disziplinen, in denen das BDR-Aufgebot aktuell die Weltspitze darstellt. Noch deutlicher wurde das beim Weltcup-Auftakt, der am Freitag mit zwei deutschen Siegen in den Teamsprints begann. Eine Knieverletzung von Miriam Welte hatte keinen Einfluss auf ihre Leistung, mit Kristina Vogel war sie beinahe eine Sekunde schneller als die Britinnen Victoria Williamson und Rebecca James. Die Männer besiegten Russland ebenfalls souverän. Angetreten waren René Enders, Robert Förstemann und Max Niederlag, der im Vergleich zum EM-Sieg Robert Levy ersetzte, weil dieser den Weltcup nicht mit der Nationalmannschaft, sondern seinem Sponsorenteam Erdgas 2012 bestritt, das nur auf den elften Platz kam.
Für Vogel war der Teamsprint der Start zu einem beachtlichen Siegeszug. Samstag setzte sich in den K.-o.-Runden des Einzelsprints ungeschlagen durch, gewann auch das Finale gegen Wai Sze Lee aus Hongkong problemlos. Im Halbfinale, wo Lee die Qualifikations-Schnellste Anna Meares ausgeschaltet hatte, besiegte Vogel James, der sie im Finale der Weltmeisterschaft 2013 in Minsk unterlegen war. Am Sonntag holte sich Vogel im Keirin ihren dritten Sieg, verwies im Endlauf James auf den zweiten Platz. Erfolgreich war für Deutschland zudem der Sprint der Männer, in dem Robert Förstemann vom Sieg in der Qualifikation bis zum Finalsieg gegen Njisane Nicholas Phillipp aus Trinidad und Tobago unaufhaltsam durchmarschierte. Im Viertelfinale gelang ihm dabei eine erfolgreiche Revanche gegen Denis Dmitriev. Der Russe hatte in Apeldoorn den EM-Titel geholt, nachdem Förstemann in ihrem ersten Finallauf zurückversetzt wurde. Levy hatte das Pech, schon im Achtelfinale auf Förstemann zu treffen und so frühzeitig auszuscheiden. Tags zuvor hatte der Keirin-Europameister in dieser Disziplin hinter dem Franzosen François Pervis Platz zwei belegt.

Frauen sorgen für drei von vier britischen Heimsiegen und zwei Weltrekorde
So klar wie die deutsche Dominanz im Kurzzeit-Bereich war die britische Überlegenheit in den Ausdauer-Wettbewerben. Wie bei der Europameisterschaft gewannen sie beide Mannschaftsverfolgungen. Für die Männer wurden wieder Owain Doull, Steven Burke, Edward Clancy und Andrew Tennant aufgeboten und schlugen das runderneuerte australische Team. Von den amtierenden Weltmeistern aus Minsk war einzig noch Alexander Edmondson dabei. Für die Schweiz (8.) und Deutschland (10.) gab es Plätze im Mittelfeld der 17 Mannschaften. Die Deutschen Frauen belegten nur den zwölften und letzten Platz, während Laura Trott, Elinor Barker, Dani King und Joanna Rowsell gleich für zwei Weltrekorde sorgten. Die EM-Bestmarke von 4:26,556 Minuten verbesserten sie in der Quali auf 4:23,910 und im Finale nochmals deutlich auf 4:19,604, womit sie mehr als sieben Sekunden schneller waren als die Zweitplatzierten Kanadierinnen. Erst seit dieser gerade begonnen Saison fahren auch die Frauen zu viert über vier Kilometer, anstatt wie bisher zu dritt drei Kilometer.
Rowsell war einen Tag nach dem Teamerfolg als Solistin noch einmal siegreich, gewann die Einzelverfolgung mit knapp zwei Sekunden Vorsprung auf die Australierin Rebecca Wiasak. Bei den Männern schaffte es Tennant als Einzelstarter dagegen nur auf den sechsten Rang. Der Italiener Marco Coledan holte sich gegen Alexander Serov aus Russland den Sieg. Für eine Überraschung hätte beinahe der Schweizer Tom Bohli gesorgt, der im kleinen Verfolgungs-Finale Bronze an den Spanier Sebastian Mora verlor. Für den vierten britischen Heim-Triumph sorgte wieder eine der Frauen, nämlich Trott. Die Vize-Weltmeisterin im Omnium gewann nach EM-Gold auch den ersten Weltcup in der Vielseitigkeit. Nach mäßigem Abschneiden in den ersten beiden Disziplinen holte sie noch zwei zweite und zwei erste Plätze, so dass sie sich mit fünf Punkten vor Gillian Carleton aus Kanada behaupten konnte.

Andreas Müller holt Sieg im Scratch nach Österreich
Im Omnium der Männer siegte der Belgier Jasper de Buyst mit zwei Punkten Vorsprung auf den Niederländer Tim Veldt. Der 19-jährige machte den Erfolg mit einem Sieg im 1000 Meter Zeitfahren perfekt und verbesserte nebenbei den belgischen Rekord für diese Distanz. Besondere Dramatik brachte das Punkterennen, in dem Lasse Norman Hansen, der Omnium-Olympiasieger aus Dänemark, nach neun der zwölf Sprints relativ komfortabel in Führung lag. Die verbliebenen Wertungen gewann dann aber allesamt der Ire Martyn Irvine, der Hansen somit um drei Punkte übertraf. Bei den Frauen hatte sich dagegen ein Quintett mit einem Rundengewinn weit vom Rest abgesetzt. Dazu gehörte auch die Deutsche Stephanie Pohl, die als Vierte das Podium knapp verpasste. Siegerin wurde die Kanadierin Laura Brown. Im Scratch hatte die Polin Malgorzata Wojtyra den Sprint von vier Ausreißerinnen gewonnen.
Die letzte Entscheidung in Manchester fiel im Scratch der Männer und Gold ging an den Österreicher Andreas Müller. Der Vize-Weltmeister bezwang die Konkurrenz mit einem Fluchtversuch, erreichte das Ziel nach seinem Angriff haarscharf mit einer Radlänge Vorsprung vor dem heranrauschenden italienischen Doppel-Europameister Elia Viviani (Punkterennen und Madison). Auch wenn der Weltcup-Coup für Österreich unerwartet kam – der letzte liegt gerade einmal wenig mehr als ein Jahr zurück. Im Oktober 2012 gewann Andreas Graf das Punkterennen in Cali.

-> Zur Übersicht mit allen Resultaten und Medaillenspiegel

Der nächste Bahnradsport-Weltcup findet vom 5. bis 7. Dezember in der mexikanischen Stadt Aguascalientes statt. Die dritte und letzte Runde ist für den 17. bis 19. Januar 2014 geplant. Ein Veranstalter für diesen Termin ist bisher noch nicht gefunden, die UCI hat aber für die nächsten Tage eine Entscheidung angekündigt. Der Höhepunkt der Bahn-Saison ist die Weltmeisterschaft, die vom 26. Februar bis 2. März in Cali (Kolumbien) ausgetragen wird.





Deutsche Kurzzeit-Mannschaft überragt beim Bahn-Weltcup in Manchester
Deutsche Kurzzeit-Mannschaft überragt beim Bahn-Weltcup in Manchester


Zum Seitenanfang von für Deutsche Kurzzeit-Mannschaft überragt beim Bahn-Weltcup in Manchester



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live