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Doublette entscheidet die Sixdays in Amsterdam - beeindruckender Kraftakt von de Ketele/van Hoecke
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27.10.2013

Doublette entscheidet die Sixdays in Amsterdam - beeindruckender Kraftakt von de Ketele/van Hoecke

Info: Sixdays: Zesdaagse van Amsterdam 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Amsterdam, 26.10.2013 – Das erste Sechstagerennen dieser Wintersaison gipfelte am späten Samstagabend in einem faszinierenden Showdown. Fünf Teams stritten um den Sieg in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam und Kenny de Ketele/Gijs van Hoecke verdienten sich den Ruhm durch eine ganz besondere Aktion. Mit einer Doublette zum Ende der Finaljagd zogen sie an Leif Lampater/Raymond Kreder vorbei und holten bei ihren vierten gemeinsamen Sixdays erstmals den Sieg. Spannung bis zum Schluss gab es auch im Sprint-Wettkampf, den schlussendlich Hugo Haak für sich entschied, während Teun Mulder überlegen im Keirin triumphierte. Den Tschechen Jan Kraus/Denis Rugovac gelang ihr dritter UIV-Cup-Sieg im Zeitraum eines Jahres.


Resultate: Profis | UIV-Cup | Sprinter
Berichte: 1. Nacht | 2. Nacht | 3. Nacht | 4. Nacht | 5. Nacht | 6. Nacht


Marguet/Hester knacken Bahnrekord über 400 Meter
Stand nach der 5. Nacht
1 Mouris/Stroetinga     0  208
2 de Ketele/van Hoecke -1  212
3 Stöpler/Havik        -1  203
4 Ligthart/Kalz        -1  179
5 Lampater/Kreder      -2  192
Montag Kenny de Ketele/Gijs van Hoecke, Dienstag Leif Lampater/Raymond Kreder, Mittwoch Nick Stöpler/Yoeri Havik, Donnerstag Pim Ligthart/Marcel Kalz und Freitag Jens Mouris/Wim Stroetinga. In jeder Nacht des Sechstagerennens im Velodrom von Amsterdam hatte es neue Führende gegeben und am Samstag durften sie alle noch auf den Sieg hoffen. Mouris/Stroetinga hatten einen Rundenvorteil auf ihrer Seite, doch lange verweilten die Niederländer nicht alleine an der Spitze, denn Lampater/Kreder stiegen nach einem hart erkämpften Rundengewinn in der 90-Minuten-Jagd und dem nun fälligen zweiten Bonus gleich zum Auftakt vom fünften Rang in die Nullrunde auf. Als letztes der fünf Topteams nahmen später auch Ligthart/Kalz die 200-Punkte-Hürde. So blieben nur de Ketele/van Hoecke und Stöpler/Havik noch auf einer Runde Rückstand sitzen, verschafften sich aber einen Vorteil im Punktestand. Durch Siege in der Mannschaftsausscheidung bzw. im Supersprint übertraf ihre Ausbeute die der vor ihnen liegenden Konkurrenten. Tristan Marguet/Marc Hester lagen als Sechstplatzierte dagegen schon vier Runden zurück und konnten sich ganz und gar auf das Zeitfahren konzentrieren und wollten ihre letzte Gelegenheit nutzen, den Bahnrekord zu brechen. In 21,495 Sekunden unterboten sie ihre eigene Bestmarke aus der 1. Nacht um 0,033 Sekunden und stellten – so wurde es offiziell vermeldet – tatsächlich einen neuen Rekord auf. Der alte, den der Däne Jimmi Madsen und Marty Nothstein aus den USA im Jahr 2002 zustande gebracht hatten, ist in den Datenbanken mit 21,49 Sekunden hinterlegt. Die dritte Nachkommastelle, die für einen exakten Vergleich vonnöten wäre, wurde damals nicht erfasst. Hester holte außerdem einen Derny-Sieg hinter Schrittmacher Herman Bakker, der auch im zweiten Lauf seinen Schützling, in diesem Fall Melvin van Zijl, zum Sieg führte.

Lampater/Kreder haben den Erfolg schon vor Augen
Stand vor der Finaljagd
1 Mouris/Stroetinga     0  235
2 Lampater/Kreder       0  223
3 Ligthart/Kalz         0  212
4 de Ketele/van Hoecke -1  246
5 Stöpler/Havik        -1  243
Die einstündige Finaljagd verlief in der ersten Hälfte in einem immer wiederkehrenden Muster. Stöpler/Havik starteten einen Angriff und holten dann gemeinsam mit de Ketele/van Hoecke einen Rundengewinn, so dass kurzzeitig fünf Teams gleichauf waren. Die drei „Eingeholten“ leiteten aber sogleich einen Konter ein und stellten die Ausgangssituation wieder her. Dreimal ereignete sich diese Abfolge der Ereignisse, ehe sich der Rhythmus des Renngeschehens änderte. Denn jetzt fuhren zuerst Mouris/Stroetinga und Ligthart/Kalz voraus. Deren Ziel, eine möglicherweise vorentscheidende Selektion herbeizuführen, wurde von den ohnehin schon zurückliegenden Teams jedoch vereitelt. Einem Angriff von Lampater/Kreder folgte dann allerdings bald das Ausscheiden eines Paares aus dem Kreis der Sieganwärter. Während ihre Gegner nach und nach das Feld umrundeten, blieben Stöpler/Havik darin stecken, weshalb ihnen plötzlich sogar zwei Runden fehlten – ein nicht mehr auszugleichendes Defizit. Trotzdem waren immer noch vier Kandidaten übrig, als die letzten 50 Runden mit den fünf Sprintwertungen anbrachen. Ligthart/Kalz gewannen die erste Prämie vor Mouris/Stroetinga, wohingegen Lampater/Kreder ihre Kräfte sammelten, um danach zum großen Schlag auszuholen. Nur de Ketele/van Hoecke waren in der Lage, ihrem Angriff Paroli zu bieten, stellten aber auch keine unmittelbare Gefahr dar. Als ihnen der Rundengewinn gelang, schienen Lampater/Kreder – nun alleine in der Nullrunde – beinahe schon wie die sicheren Sieger. Doch de Ketele/van Hoecke waren nicht zu bremsen und setzten die Attacke ohne Unterbrechung fort.

Doublette macht de Ketele/van Hoecke zu glorreichen Siegern
Endstand
1 de Ketele/van Hoecke  0  282
2 Lampater/Kreder       0  245
3 Mouris/Stroetinga    -1  255
4 Ligthart/Kalz        -1  226
5 Stöpler/Havik        -3  243
In der 5. Nacht waren de Ketele/van Hoecke beim Versuch eines doppelten Rundengewinnes, der im Madison-Sport so seltenen „Doublette“, gescheitert, aber diesmal vollendeten sie zwischen der 18. und 7. Runde vor dem Ende das Kunstwerk in atemberaubender Geschwindigkeit. Die nun also rundengleichen Lampater/Kreder wiesen sie nach Punkten mit 282 zu 245 eindeutig in die Schranken. Mouris/Stroetinga (255) und Ligthart/Kalz (226) endeten mit je einer Runde Verlust auf den Plätzen drei und vier. Der Erfolg der beiden Belgier kommt keineswegs von ungefähr, seit dem Jahr 2012 wachsen sie als Partner immer fester zusammen. In Melbourne erkämpften sie sich den Weltmeistertitel im Madison, fuhren beim Profi-Debüt des heute 21-jährigen van Hoecke in Amsterdam auf Rang vier, wurden im Anschluss Zweite in Gent und Fünfte in Rotterdam. Für den mit 28 Jahren wesentlich erfahreneren de Ketele könnte es der Anfang einer Ära mit einem festen Partner sein. Früher wechselten die Männer an seiner Seite oft, bei seinen Erfolgen 2009 in Hasselt (mit Bruno Risi), 2011 in Gent (mit Robert Bartko), 2012 in Grenoble (mit Iljo Keisse) und 2012 in Zürich (mit Peter Schep) hatte er stets unterschiedliche Mitstreiter.

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Sprinter: Haak bezwingt Büchli, Mulder siegt im Keirin souverän
Zwischen den Wettbewerben der Profis hatten die Sprinter wieder ihre Auftritte. Im Keirin sicherte sich Teun Mulder mit seinem zweiten Tageserfolg und einem klaren Vorsprung von fünf Rangpunkten den Gesamtsieg. Mehr Spannung bot die Entscheidung im Sprint zwischen den punktgleichen Hugo Haak und Matthijs Büchli. Im Rundenzeitfahren, das als Qualifikation diente, wurden sie Dritter und Zweiter, womit sie in den jeweils zu dritt ausgetragenen Sprint-Halbfinals nicht bereits aufeinander trafen. Jeder der beiden gewann seinen Lauf, so dass sie sich im alles entscheidenden Finale gegenüberstanden. Haak kontrollierte seinen Widersacher aus der vorderen Position und blockte die druckvollen Angriffe aus dem Hinterhalt ab, bis die Ziellinie überquert war und ihm der Sieg nicht mehr genommen werden konnte.

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UIV-Cup: Kraus/Rugovac lassen ihren Sieg nicht in Gefahr geraten
Im U23-Rennen profitierten Jan Kraus/Denis Rugovac bis zum Schluss von ihrem Rundengewinn aus der 4. Nacht, als der UIV-Cup begonnen hatte. Das deutsch-australische Paar Achim Burkart/Luke Ockerby verwiesen sie gesamt wie auch im letzten Tagesklassement auf den zweiten Platz. Nach Fiorenzuola im Sommer dieses Jahres und zuvor Gent im November 2012 ist es bereits der dritte Erfolg von Kraus/Rugovac bei Nachwuchs-Sixdays, weshalb man den beiden 20-jährigen Tschechen wohl zutrauen kann, dass sie es in nicht allzu ferner Zukunft auch zu den Profis schaffen könnten. Die restlichen Starter kassierten in den drei Renntagen alle mindestens fünf Verlustrunden. Die Dänen Elias Helleskov Busk/Luke Ockerby entschieden das Rennen um Platz drei nach Punkten für sich.

-> Zu allen Resultaten und dem Endstand des UIV-Cup

Schep gewinnt sein Abschiedsrennen hinter dem Derny
Obwohl die Sechstage-Saison 2013/14 gerade erst begonnen hat, gab es in Amsterdam auch einen Abschied. Peter Schep, der siebenfache Sixdays-Sieger (Amsterdam 2006, Rotterdam 2009, Gent 2010, Bremen 2012, Rotterdam 2012, Zürich 2012, Berlin 2013) und Weltmeister im Punkterennen von 2006, beendet mit 36 Jahren wegen einer chronischen Verletzung seine Karriere. Im Gespann mit Schrittmacher Ron Zijlaard gewann Schep selbstverständlich das eigens zu seinen Ehren ausgetragene Derny-Rennen, an dem desweiteren Danny Stam, Robert Slippens, Sipke Ziljstra, Wim Stroetinga und Jens Mouris teilnahmen.

Das nächste Sechstagerennen findet auch wieder in den Niederlanden statt, vom 19. bis 24. November in Gent. Wenige Tage danach folgen die Sixday-Nights Zürich vom 27. bis 30 November.





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