Vorschau 105. Mailand - Sanremo

Info: MILANO - SANREMO 2014 | Rückblick 2013 | Startliste
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Obwohl anders geplant, ist der Parcours des ersten großen Frühjahrsklassikers von Mailand nach Sanremo fast identisch mit dem aus dem Vorjahr, nur der Anstieg Le Mànie fehlt heuer. Eigentlich sollte im Finale zwischen Cipressa und Poggio mit dem Pompeiana ein weiterer Anstieg eingefügt werden, dieser ist aber wegen Erdrutschen unbefahrbar.
Mit 294 km ist das längste Eintagesrennen der Saison in diesem Jahr 4 km kürzer als im vergangenen Jahr. Bereits zum 105. Mal wird „La Primavera“ ausgetragen, in diesem Jahr auch wieder an einem Sonntag, nachdem es bis zum Jahr 2012 samstags ausgetragen wurde.

23.03.14

START: 10.10 Uhr
ZIEL: 16.50 – 17.31 Uhr

Die Strecke

Der Start erfolgt im Südwesten der lombardischen Hauptstadt Mailand. Zunächst ist der Kurs relativ flach.
Der erste Anstieg steht erst nach knapp der Hälfte der Strecke auf dem Programm. Nach der ersten Verpflegungszone nach 135 km geht es in den 8,2 km langen Anstieg zum Passo del Turchino, der nach 143,5 km passiert wird. Von hier sind es noch 150,5 km bis zum Ziel in Sanremo.
Nach einer steilen Abfahrt und zwei kleineren Steigungen geht es wieder etwas flacher weiter, 70,3 km vor dem Ziel kommen die Fahrer dann zur zweiten Verpflegungszone.
Entlang der ligurischen Küste liegen dann die nächsten Steigungen, drei kleinere Anstiege - Capo Mele (52,2 km vor dem Ziel), Capo Cervo (47,1 km vor dem Ziel) und Capo Berta (39,3 km Ziel).
Weiter entlang der Küste macht der Kurs einen Abstecher hinauf zur Cipressa. Der Anstieg ist 5,6 km lang, im Schnitt 4,1% steil und weist eine Maximalsteigung von 9% auf. 22 km vor dem Ziel wird die Cipressa passiert. Über eine Abfahrt und ein kurzes Flachstück geht es zum letzten Anstieg, dem Poggio di Sanremo. Der Anstieg ist 3,7 km lang und durchschnittlich 3,7% steil. Im oberen Teil des Anstiegs gibt es einen Abschnitt, der 8% steil ist. Vom “Gipfel” des Poggio sind es noch 6,1 km bis ins Ziel. Die kurvenreiche Abfahrt ist 3,2 km lang. Die letzten 2,9 Kilometer zum Ziel in Sanremo sind flach.

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Die Fahrer

Favoriten

Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) hat im vergangenen Jahr das Rennen überraschend gewonnen. In diesem Jahr dürfte es aber schwer werden, diesen Coup zu wiederholen. Die Konkurrenz ist groß – vier weitere, ehemalige Sieger werden das Rennen bestreiten – Mark Cavendish (2009), Fabian Cancellara (2008), Filippo Pozzato (2006) und Alessandro Petacchi (2005) – alle zählen sie zu den Mitfavoriten. Dier Sieger von 2012, Simon Gerrans, hatte kurzfristig krankheitsbedingt absagen müssen.

Und hier noch mehr Favoriten:
- Peter Sagan (Cannondale)
- Arnaud Demare (fdj.fr)
- Philippe Gilbert (BMC Racing)
- Thor Hushovd (BMC Racing)
- Greg Van Avermaet (BMC Racing)
- Tom Jelte Slagter (Garmin-Sharp)
- Diego Ulissi (Lampre-Merida)
- André Greipel (Lotto-Belisol)
- Tony Gallopin (Lotto-Belisol)
- Joaquin Rojas (Movistar)
- Michal Kwiatikowski (Omega Pharma-Quickstep)
- Michael Matthews (Orica-Greenedge)
- John Degenkolb (Giant-Shimano)
- Enrico Gasparotto (Astana)
- Bryan Coquard (Europcar)
- Alexander Kristoff (Katusha)
- Edvald Boasson Hagen (Team Sky)
- Daniele Bennati (Tinkoff-Saxo)
- Francesco Chicchi (Yellow Fluo)
- Simone Ponzi (Yellow Fluo)

Starter aus Deutschland/Österreich/Schweiz

Teams:
Das deutsche Team NetApp-Endura und das Schweizer Team IAM Cycling sind zwei von sieben Pro-Continental-Teams, die mit einer Wildcard dabei sind.
Bei NetApp-Endura steht mit dem deutschen Paul Voss nur ein Fahrer aus den drei deutschsprachigen Ländern am Start.
IAM Cycling hat aus jedem dieser drei Länder ein Fahrer dabei – aus Deutschland Roger Kluge, aus der Schweiz Martin Elmiger und aus Österreich Stefan Denifl.

Fahrer:
Zahlreiche Fahrer aus Deutschland werden den ersten großen Klassiker der Saison bestreiten. Neben den schon genannten natürlich der Titelverteidiger Gerald Ciolek vom Team MTN-Qhubeka, das durch eben den Sieg im Vorjahr auch in dieser Saison wieder eine Wildcard bekommen hat.
Mit John Degenkolb (Giant-Shimano) und André Greipel (Lotto-Belisol) sind aus deutscher Sicht zwei Fahrer dabei, die zu den Topfavoriten auf den Sieg zählen.
Und hier die Namen der anderen deutschen Starter:
- Patrick Gretsch (Ag2R)
- Robert Wagner (Belkin)
- Fabian Wegmann (Garmin-Sharp)
- Marcel Sieberg (Lotto-Belisol)
- Jasha Sütterlin (Movistar)
- Björn Thurau (Europcar)
- Simon Geschke (Giant-Shimano)
- Christian Knees (Team Sky)
- Robert Förster (UnitedHealthcare)

Auch aus Schweizer Sicht hofft man natürlich, dass Fabian Cancellara (Trek Factory Racing) sich ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk macht und das Rennen zum zweiten Mal nach 2008 gewinnt.
Mit ihm steht noch sein Landsmann Gregory Rast im Aufgebot.
Außerdem werden der Schweizer Meister Michael Schär und Danilo Wyss vom Team BMC-Racing das Rennen bestreiten.

Der zweite Starter aus Österreich ist Bernhard Eisel vom Team Sky.

-> Zur vollständigen Startliste

Rückblick

Für den Renntag werden Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius erwartet und es muss wohl mit Schauern gerechnet werden. Wer aber bei Mailand-Sanremo 2013 dabei war, den kann diese Vorhersage nicht abschrecken. Vor einem Jahr war es so kalt, dass sich der Niederschlag in Schnee verwandelte und der Passo del Turchino wie ein Skigebiet in den Hochalpen anmutete. Das Rennen musste unterbrochen werden und die Fahrer wurden mittels Bussen an die Küste gebracht, wo es nach mehr als zwei Stunden Unterbrechung und dem Wegfall von 52 Kilometern Strecke weiterging. Zum Schluss bekam dieser verrückte Tag mit Gerald Ciolek auch noch einen wahren Überraschungssieger. – Felix Griep (Werfel)