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Pyrenäenrundfahrt: 4. Etappe, Broto ES - Lourdes FR, 1. September 2010
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01.09.2010

Pyrenäenrundfahrt: 4. Etappe, Broto ES - Lourdes FR, 1. September 2010

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



In Voraussicht auf die 4 zu bewältigenden Pässe fuhren wir heute zu drei verschiedenen Startzeiten los. Damit berücksichtigten wir die unterschiedlichen Tempis beim Bergaufradeln. Dies gewährleistete eine optimale Betreuung aller TeilnehmerInnen an den Verpflegungsstellen.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: ideales Radlerwetter, sonnig, gute Fernsicht, 11 – 29°

Kilometer: 145 km
Durchschnitt: 20 bis 25 km/h
Höhenmeter: 2800 HM

Strecke:
Gleich nach Broto erwartete uns zum warm fahren der 1425 m hohe Puerto de Cotefabio, 10 km Anstieg teils mit 10%. Nach der Abfahrt ins Dorf Biescas (im Valle de Tena gelegen) folgten dann drei bekannte Tourpässe. Zuerst jener bei km 55, der El Portalet auf 1794 m Höhe, wo wir zugleich die Grenze nach Frankreich überquerten. Adios Espana, Viva La France!

Nach einer rasanten 30 km langen Abfahrt durch den Nationalpark der Pyrenäen gab es in Laruns wieder einen ausgezeichneten Picknickhalt. Laruns mit seinen 1400 Einwohnern ist berühmt für seinen erstklassigen Schafskäse. Anfang Oktober findet jeweils ein grosser Käsemarkt statt wo unter anderem dieser Schafskäse angeboten wird. Nach dem feinen Mittagessen nahmen wir den Col d'Aubisque in Angriff. 17 km Anstieg zwischen 6 – 13 % und wir waren wieder auf 1709 m. Er ist der Klassiker der Tour de France. Zum ersten Mal war 1910 ein Pyrenäenpass Teil der legendären Rundfahrt, es war der Col d'Aubisque. Damals mussten „Ihn“ die Athleten noch auf geschotterter Strasse ohne Gangschaltung bezwingen. Den Col de Soulor „vernaschten“ wir im Vorbeigehen auf der Abfahrt zum Ort Argèles-Gazost welcher auch mit Thermalbädern aufwartet. Daneben ist diese kleine Stadt beliebter Ausgangspunkt für viele Radsportfreunde, Wanderer und Raftingfans.

Etappenort:
Lourdes ist eine lebendige, prickelnde Stadt mit viel Flair. Im Departement Hautes-Pyrénées in Süd-Frankreich gelegen, ist sie heute der weltweit meistbesuchte christliche Wallfahrtsort. Lourdes lockt jedes Jahr 6 Millionen Besucher an, die auf „Wunderheilung“ hoffen.

1858 ist dem 14-jährigen Hirtenmädchen Marie Bernadette Soubirous in der Grotte von Massbielle insgesamt 18x die Mutter Gottes erschienen. Die erste Erscheinung hatte Bernadette am 11. Februar. Sie war mit ihren drei jüngeren Geschwistern und einem anderen Mädchen am Ufer des Gave flussabwärts gewandert, um Brennholz zu sammeln. Vor dem Durchqueren des Mühlbachs hörte Bernadette sonderbare Geräusche und sah darauf eine weiss gekleidete Frau (die Mutter Gottes) in überirdischem Licht. Die Quelle in der Grotte soll während einer dieser Erscheinungen entsprungen sein. Die Erscheinung beauftragte Bernadette Soubrious damit, eine Kirche auf der Grotte zu errichten. Heute ist die Kirche ein bedeutender Wallfahrtsort. Der Quelle werden Heilkräfte zugeschrieben. Bernadette Soubrious wurde am 8. Dezember 1933 heilig gesprochen.

Ereignisse:
Seit gestern, bzw. seit heute Morgen herrscht jedoch in Broto Hühner- und Eiernotstand, denn die hungrigen Mäuler mit Poulet füttern und am Morgen für jeden und jede mindestens ein Spiegelei bereit halten.. wahrlich kein leichtes Unterfangen… ei ei ei sind das Geschichten.

Die Temperatur war am Morgen herbstlich und angenehm frisch. Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen empfingen uns beim Anstieg zum Puerto de Cotefabio. Der Talblick und die Weitsicht waren phänomenal. Einem weiteren genialen Radtag stand wettermässig nichts mehr im Wege.

Den ersten Pass, meisterte jede Gruppe in geschlossener Formation in weiser Voraussicht auf die nächst folgenden Steigungen. Der Aufstieg zum Portalet zog sich in die Länge, doch die zeitlichen Differenzen blieben absolut im Rahmen. Für einmal mussten wir für die 30 km lange Abfahrt nach Laruns keine wärmenden Kleider anziehen. Die Temperaturen waren einfach super.

Wie gestern erwarteten uns Andy und Andrea mit feinen Sandwichs und anderen Köstlichkeiten zum Mittagshalt. Als die Speicher wieder aufgefüllt waren nahmen alle frohgemut aber mit Respekt den Aufstieg zum Col d’Aubisque in Angriff. Nach 17 km eröffnete sich dem ganzen Tross eine noch nie dagewesene Fernsicht auf eine Vielzahl von Pyrenäengipfeln. Weidende Kühe, Pferde und Schafe aber auch das Pass-Höhenschild waren weitere heissbegehrte Fotosujets. Geniessen, geniessen… einfach geniessen!

Auch unser Begleitfahrzeug-Driver Wolfi genoss das Aubisque Panorama ungewollt ein bisschen länger… was war passiert? Gruppenleiter Andi musste ans Auto und verlangte deshalb nach dem Schlüssel. Als er mit der Gruppe Richtung Soulor Pass unterwegs war, bemerkte er, oh Schreck... den Autoschlüssel in seiner Tricottasche.. was nun? Zurückfahren oder den Schlüssel einem entgegenkommenden Fahrzeug mitgeben. Die zweite Variante erwies sich als die schnellere und so konnte auch Wolfgang seine Fahrt wieder fortsetzen.

Nach dem Abendessen wollten einige unserer Gäste das Spektakel der abendlichen Prozession nicht entgehen lassen. Andere wiederum liessen den Tag an der Bar bei einem Schlummerbecher Revue passieren… bzw. man schmiedete bereits neue taktische Pläne für die morgige Königsetappe.





Andrea beim grossen Broteinkauf
Andrea beim grossen Broteinkauf

Gruppe am Puerto de Cotefabio
Gruppe am Puerto de Cotefabio

Blick über den Stausee nach Lanuza
Blick über den Stausee nach Lanuza

dieser Moment muss bildlich festgehalten werden
dieser Moment muss bildlich festgehalten werden


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