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Albstadt bringt Absalon 30. Weltcup-Sieg ein - Schurter geht im Finale zu Boden
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31.05.2015

Albstadt bringt Absalon 30. Weltcup-Sieg ein - Schurter geht im Finale zu Boden

Info: MTB: WELTCUP ALBSTADT 2015
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Albstadt, 31.05.2015 - Julian Absalon (BMC Mountainbike Racing Team) hat in Albstadt seinen 30. Cross Country-Weltcup-Sieg gefeiert und damit einen neuen einsamen Rekord aufgestellt. Der 34-jährige Franzose, der auch aufgrund zweier Olympischer Goldmedaillen und seiner fünf WM-Titel als größter Mountainbiker aller Zeiten gilt, lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Nino Schurter (Scott-Odlo) und sah schon wie ein Geschlagener aus, als der Schweizermeister am Fuß der letzten Downhill-Passage wegrutschte und seinen Vorsprung aus der Hand gab. Gesenkten Hauptes fuhr Schurter auf Platz zwei, 11 Sekunden hinter Absalon, aber über eine Minute vor Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing), welcher trotz einer starken zweiten Wettkampfhälfte nicht in das Spitzenduell eingreifen konnte und das Weiße Trikot des Weltcupführenden an Absalon verlor. Florian Vogel (Focus XC) und Mathias Flückiger (Stöckli Pro) kamen wie in Nove Mesto so auch diesmal auf die Plätze vier (+1:39) und fünf (2:07).

Gefürchtete Steilstellen im Schwabenland
Zum dritten Mal nach 2013 und 2014 machte der Cross Country-Weltcup in Albstadt auf der Schwäbischen Alb Station, auf einem Parcours, der als einer der physisch forderndsten, zugleich aber technisch anspruchslosesten gilt. Um die supersteilen Anstiege zu meistern, griffen die meisten Teilnehmer also zu leichten Hardtail Bikes, von den Top-Fahrern sah man lediglich Weltcup-Leader Jaroslav Kulhavy auf einem Fully. Den 4,18 Kilometern des Rundkurses ging erstmals eine sogen. Start Loop voraus, allerdings eine sehr, sehr kurze. Im 25. Jahr des XC-Weltcups war es das 190. Einzelrennen - und es sollte mit dem 30. Sieg von Julien Absalon enden. Dass der amtierende Weltmeister auf diesem Parcours schwer zu schlagen ist, zumal bei exzellenten Witterungsbedingungen und trockenem Geläuf, hatte er bereits im letzten Jahr bewiesen. Dennoch lieferte ihm Schweizermeister Nino Schurter einen harten Fight, dem schon nach zwei von acht Runden, die beiden anderen Top4-Fahrer von Nove Mesto zum Opfer gefallen waren: Schurters Landsmann Florian Vogel hing ebenso hinterher wie der Mann im Weißen Trikot. Nach drei Runden lagen Absalon und der Vizeweltmeister 14 Sekunden voraus, nach vier Runden 31 und nach fünf Runden deren 41. Unermüdlich wechselten sie sich, bergauf und bergab, an der Spitze des Rennens ab. Nach der sechsten Runde hatte Kulhavy zu Vogel aufgeschlossen, ihn überholt und den Turbo gezündet, lag auf einmal nur noch 31 Sekunden hinter dem Spitzenduo. Aber dieser Zwischenspurt kam zu spät: 42 Sekunden vor dem Tschechen bogen Schurter und Absalon in die letzte Runde ein.

Absalon strickt weiter an der eigenen Legende
Der Franzose erhöhte nun den Druck, aber anders als in Nove Mesto beim Zweikampf gegen Kulhavy brach Schurter diesmal nicht ein. Er ging sogar als Erster in die alles entscheidende Abfahrt und nannte schon mehrere Bikelängen Vorsprung sein Eigen - als er im Übergang vom Downhill- zum Zielbereich einfach wegrutschte. Absalon ergriff seine Chance und hatte keine Mühe, auf dem kurzen finalen Flachstück seinen sichtlich geschockten Kontrahenten in Schach zu halten. Mit seinem 30. Weltcup-Sieg schob Absalon seinen eigenen Rekord nicht nur ein Stückchen weiter hinaus, er übernahm auch die Gesamtführung von Kulhavy, welcher 1:13 Minuten zurück das Ziel erreichte. Zwar liegen die beiden mit je 410 Punkten genau gleichauf, doch das bessere Abschneiden im letzten Rennen, also Albstadt, gibt den Ausschlag. Schurter hat nach zwei zweiten Plätzen 400 Punkte auf dem Konto, Vogel und Mathias Flückiger, die es wie in Nove Mesto aufs Podest schafften, kommen auf 300 und 280 Punkte. Manuel Fumic (Cannondale Factory) musste sich bei seinem Heimrennen im Sprint auf der Zielgeraden Mathias' Bruder Lukas Flückiger (BMC) geschlagen geben und wurde Achter. Dazwischen platzierte sich mit Fabian Giger (Colnago) ein weiterer Eidgenosse.

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Frauen: Ferrand-Prévot steigt nach einer Runde aus
Zuvor hatte Jolanda Neff (Stöckli Pro) ihren triumphalen Auftritt von vor einer Woche in Albstadt wiederholt. Die U23-Weltmeisterin lag von Anfang an in Front und brachte 28 Sekunden Vorsprung ins Ziel, wodurch sie die Weltcup-Führung auf 100 Punkte ausbaute. Zweite wurde erneut Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan Merida Biking Team), die Catharine Pendrel (Luna Pro) im Sprint bezwang. Das Duo mit der zweifachen ehemaligen Weltmeisterin aus Norwegen und der aktuellen Titelträgerin aus Kanada knabberte nach und nach von Neffs Vorsprung ab, konnte die Schweizermeisterin aber niemals gefährden. Emily Batty (Trek), eine Landsfrau von Pendrel, setzte sich im Kampf um den nächsten Podestplatz durch (+1:16). Aus ihrer Gruppe fuhr die polnische Meisterin Maja Wloszczowska (Kross) auf Platz fünf (+1:27) und Helen Grobert (Ghost Factory) holte bei ihrem Heimspiel einen fantastischen sechsten Platz heraus (+1:41). Dahle-Flesjaa ist weiterhin Gesamtzweite mit jetzt 400 Punkten, Pendrel hat als Gesamtdritte 310 Punkte gesammelt. Und Vorjahressiegerin Pauline Ferrand-Prévot? Die Allrounderin aus Frankreich, die bekanntlich amtierende Straßen- und Cyclocross-Weltmeisterin ist, hatte schon nach Nove Mesto über Schmerzen im Bein geklagt. Offenbar wurden ihre Beschwerden nicht abgeklärt und noch viel weniger behoben, denn schon nach einer Runde stieg Ferrand-Prévot unter Tränen vom Rad.

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Männer U23: Forster hält den Schaden in Grenzen
Bereits am Sonntagvormittag fand das Rennen der Männer U23 statt, das der spanische Meister Pablo Rodriguez Guede knapp für sich entschied, womit er auch das Weiße Trikot vom drittplatzierten Lars Forster (Wheeler-Ixs) übernahm. Nach anfänglichen Problemen hatte Rodriguez sich zu den Führenden - neben dem Schweizer Forster waren das der Brite Grant Ferguson (Betch.nl Superior) und der US-Amerikaner Howard Grotts (Specialized) - nach vorne gekämpft. Später stieß auch noch der Franzose Romain Seigle (Focus Rotor Ekoi) dazu, welcher dranblieb, als Rodriguez sich absetzen wollte. Forster gelang es auf der sechsten und letzten Runde, noch an Ferguson vorbeizuziehen, was dafür sorgte, dass er im Gesamtklassement nur 10 Punkte hinter dem neuen Führenden zurückliegt (150 zu 160). Seigle, der schon vor dem eigentlichen Finale leicht von Rodriguez distanziert wurde, ist jetzt Gesamtdritter mit 120 Punkten.

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Der gestrige Samstag war den unter 23-jährigen Frauen vorbehalten gewesen. Dabei hatte die schwedische Elite-Meisterin Jenny Rissveds mit ihrem zweiten Sieg im zweiten Rennen die Weltcup-Gesamtführung ausbauen können. Platz zwei im Tages- und im Gesamtklassement belegte die Schweizerin Alessandra Keller.

Beim nächsten Weltcup am 6. und 7. Juni in Fort William haben wieder die Downhill-Spezialisten das Sagen.





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