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Loic Bruni schlägt Greg Minnaar und wird Downhill-Weltmeister
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06.09.2015

Loic Bruni schlägt Greg Minnaar und wird Downhill-Weltmeister

Info: MTB-WELTMEISTERSCHAFT DOWNHILL 2015 IN VALLNORD
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Vallnord, 06.09.2015 - Drei Jahre nach seinem Sieg bei der Downhill-Junioren-Weltmeisterschaft hat Loic Bruni sich den Titel auf Elite-Ebene gesichert. Der 21-jährige Franzose erzielte ausgerechnet bei der WM im Bikepark Vallnord (Andorra) seinen ersten bedeutenden Sieg, verwies den dreifachen Goldmedaillengewinner und südafrikanischen Superstar Greg Minnaar um 2,365 Sekunden auf den zweiten Platz. Rang drei mit 4,776 Sekunden Rückstand ging an den Briten Josh Bryceland, den Vizeweltmeister des Vorjahres. Gesamtwelcupgewinner Aaron Gwin (USA) und Titelverteidiger Gee Atherton (Großbritannien) kamen beide zu Fall und blieben so chancenlos.


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Hannah mit starkem WM-Comeback
Hatte sich der WM-Parcours von La Massana gestern noch als Schlammpiste präsentiert, so trocknete er im Laufe des Finaltages immer mehr ab. Dennoch waren die tückischen, extrasteilen und kurvigen Passagen immer noch für viele Stürze gut, vor allem natürlich bei den früheren Startern, die man in Weltcup-Übertragungen nie zu Gesicht bekommt, und zu denen auch große Namen zählten. Da der sogen. Seeding Run anders als im Welt- oder Europacup bei der WM bedeutungslos ist, wurde in der umgekehrten Reihenfolge der Weltrangliste gestartet, sodass lange Zeit verletzte Fahrer zeitig auf die Strecke mussten. Ein Schicksal, das der Australier Micheal Hannah mit Ex-Weltmeister Sam Hill (Australien) und Ex-World Cup Champion Steve Smith (Kanada) teilte, das er aber als Einziger in eine sehenswerte Performance umzumünzen wusste. Wie es sich für einen einstigen Vizeweltmeister gehört, legte Hannah einen Lauf hin, der schon nach Medaille roch und ihn letztlich in die Top10 brachte. Erst Michael Jones, ein 20-jähriges Top-Talent aus Großbritannien, war etwas schneller unterwegs, wobei er vor allem im letzten Streckendrittel unglaublich viel Zeit gutmachte. An Jones' Wunderlinie bissen sich noch mehrere Fahrer die Zähne aus, so Sam Blenkinsop (Neuseeland), Connor Fearon (Australien) oder Marcello Gutierrez (Kolumbien), die alle an den Zwischenzeiten führten, aber im Ziel mit Rückstand ankamen. Auch Rémi Thirion (Frankreich) - bislang einziger Weltcupsieger von Andorra - und Brook Macdonald (Neuseeland), der nach vielversprechendem Start einen Sturz produzierte, wurden den Erwartungen nicht gerecht.

Jones trotz Wunderlinie am Ende nur Vierter
Dazu dass Michael Jones die "Gold Medal Position" verlor (und am Ende leider nur undankbarer Vierter wurde) trug der 18-fache DH-Weltcupgewinner und 3-fache Weltmeister Greg Minnaar einiges bei. Der mittlerweile 33-jährige Südafrikaner fand mal wieder genau das richtige Rezept für die anspruchsvolle Strecke, pulverisierte die Zwischenzeiten und unterbot die aktuelle Bestmarke um immerhin 4 Sekunden. Während er noch ein Bad in der Menge nahm - in der Gewissheit, dass dieser Lauf nur schwer zu toppen sei -, ging schon Titelverteidiger Gee Atherton auf die Strecke. Der Brite hatte dem Regenbogentrikot 2015 wenig Glanz verliehen, war bei keinem Weltcup unter die besten drei gekommen und hatte überhaupt nur ein einziges Rennen gewonnen. Auch bei der WM lief es für ihn - anders als für seine Schwester Rachel, die kurz zuvor ihren dritten Titel errungen hatte - nicht nach Wunsch. Noch bevor es in die eigentlich schwierigen Abschnitte ging, kam Atherton schwer zu Fall, rappelte sich zwar wieder auf, aber war natürlich weg vom Fenster. Seinem Landsmann Josh Bryceland gelang hingegen ein Lauf aus einem Guss, der fast vorsichtig rüberkam - wahrscheinlich steckte "Ratboy" das katastrophale Finale vom letzten Jahr noch irgendwo im Hinterkopf -, der aber vorläufig für Platz zwei gut war.

Erster französischer Weltmeister seit Fabien Barel 2005
Nun stürzte sich der französische Meister Loic Bruni aus dem Starthäuschen. Im ersten Teil ging er das Rennen verhalten an, aber im Mittelteil drehte er auf, wählte an der Holzbrücke eine andere Linie als alle seine Vorgänger - und erreichte das Ziel rund 2,4 Sekunden eher als Minnaar. Schon lange hatte es geheißen, dass der Junioren-Weltmeister von 2012 für seinen ersten großen Elite-Sieg reif sei. In diesem Jahr war er bei vier von sieben Weltcups und auch insgesamt Zweiter geworden, in den Qualifikationen hatte er mehrfach Bestzeit abgeliefert. Dass ausgerechnet in Andorra der Durchbruch gelingen würde, wer hätte damit rechnen können? Nach ihm folgten nur noch zwei Männer: der Australier Troy Brosnan, der stürzte und mit Platz sechs am Ende zufrieden sein musste und Weltcupgesamtsieger Aaron Gwin aus den USA, der wieder einmal kein gutes Händchen für die WM bewies. An der an der ersten Zwischenzeit lag er schon relativ weit zurück, später machte er einen spektakulären Abflug. In diesem Moment stand fest: Loic Bruni ist Weltmeister - der erste französische seit 10 Jahren - und für seine Fans und Betreuer gab es kein Halten mehr.

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