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Wout van Aert beim Flandriencross Hamme wieder obenauf
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29.11.2015

Wout van Aert beim Flandriencross Hamme wieder obenauf

Info: Radcross: bpost bank trofee - Flandriencross Hamme 2015
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Hamme, 29.11.2015 - Nach einem gut 55-minütigen Solo hat Wout van Aert (Vastgoedservice-Golden Palace) den Flandriencross in Hamme (C1) für sich entschieden. Der 21-jährige Belgier feierte somit seinen neunten Saisonsieg und wiederholte seine Platzierung von 2014. Dafür dass die dritte Runde der bpost bank trofee nicht vollkommen spannungsarm verlief, sorgte Koksijde-Weltcup-Champion Sven Nys (Crelan-AA Drink). Er kam dem Spitzenreiter im Finale immer näher, musste sich letztlich aber doch mit 18 Sekunden Rückstand und dem zweiten Platz begnügen. Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games) und Europameister Lars van der Haar (Giant-Alpecin) wurden Dritter und Vierter mit 1:04 bzw. 1:25 Minuten Rückstand und büßten in der Gesamtwertung einiges auf Wout van Aert ein.


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Vierer-Verfolgungsgruppe
Würde Sven Nys seine Spitzenform vom vergangenen Wochenende, als ihm in Hasselt und in Koksijde gleich zwei Siege gelangen, konservieren können? So hatten wir im LiVE-Radsport Cross-Form-Ranking gefragt. Die Antwort: Ja, irgendwie schon, aber es reichte doch nicht zum dritten Saisonerfolg. Immerhin sorgte der zweifache Weltmeister in Hamme dafür, dass Wout van Aert das Leben so schwer wie möglich gemacht wurde. Und wenn Nys nicht, wie einige andere Fahrer, auf dem feuchten, rutschigen Untergrund in der Domein Meulenbroek schon kurz nach dem Start zu Fall gekommen wäre, wer weiß, wie das Rennen dann hätte verlaufen können. So jedenfalls ging Van Aert bereits in der ersten Runde an die Spitze und sammelte in der zweiten Runde am Zwischensprint 15 Bonussenkunden ein. Als seine stärksten Verfolger kristallisierten sich Weltmeister Mathieu van der Poel (BKCP-Corendon) - seit letztem Wochenende zurück aus der Verletzungspause -, Europameister Lars van der Haar, Kevin Pauwels und eben Sven Nys heraus. Zunächst machten die beiden jungen niederländische Fahrer keine Anstalten, mit den älteren belgischen Kollegen zusammenzuspannen, aber richtig absetzen konnten sie sich auch nicht.

Van Aerts Elan ist ungebrochen
Vielmehr war es der 39-jährige Nys, der die Gruppe irgendwann sprengte und sich allein auf die Verfolgung Van Aerts machte. Auf den zwei letzten Runden knabberte er von dessen Vorsprung erst sieben, dann sogar zehn Sekunden ab. Doch als der Vizeweltmeister eingangs der Schlussrunde immer noch 14 Sekunden zu seinen Gunsten hatte, war klar, dass nur noch ein Sturz oder ein Defekt ihn am neunten Saisonsieg würden hindern könnten. Wie um sich nicht nachsagen lassen zu können, dass sein Elan aus den ersten Wochen der Saison gebrochen sei, war Van Aert auf und davongestürmt und fuhr - jede Runde die Wechselzone aufsuchend - den Flandriencross hochkonzentriert zu Ende. Als Lohn aller Mühen winkte auch ein kräftiger Ausbau der Klassementsführung. Kevin Pauwels und Lars van der Haar, der Gesamtzweite bzw. -dritte, verloren jeweils über eine Minute, sodass sie nun 2:19 bzw. 2:45 Minuten hinter Van Aert zurückliegen. Für ein erneut sehr gutes Resultat aus Schweizer Sicht sorgte Landesmeister Julien Taramarcaz (Era-Murprotec), der hinter dem enttäuschten Mathieu van der Poel und seinem Teamkollegen Laurens Sweeck Siebter wurde.

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Frauen: Wyman beendet Dursttrecke
Seit dem Grote Prijs van Brabant Mitte Oktober 2014 hatte Helen Wyman (Kona Factory) kein internationales Radcross-Rennen mehr gewonnen, doch in Hamme durchbrach die frühere Europameisterin und aktuelle britische Meisterin diese Durststrecke. Ähnlich wie Van Aert fuhr sie schon kurz nach dem Start allen davon, inklusive Vorjahressiegerin Sanne Cant (Enertherm-BKCP), die nicht zuletzt aufgrund eines Sturzes und eines Defekts Wyman nicht mehr einholen konnte und mit 8 Sekunden Rückstand Zweite wurde. In Person von Nikki Haris (VZW Young Telenet-Fidea), der Siegerin von 2013, kam noch eine weitere Britin aufs Podest (+0:24). Ihre Teamkollegin Jolien Verschueren wurde zwar nur Siebte, behauptete aber mit 25 Sekunden Vorsprung auf Harris und 1:17 Minuten Vorsprung auf Cant die bpost bank trofee-Gesamtführung.

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U23: Iserbyt Tagessieger, Degroote weiter führend
Ähnlich verhielt es sich bei den Männern U23, wo Jonas Degroote (Lares-Doltcini) mit Platz 10 zwar ziemlich schlecht abschnitt, die Spitzenposition im bpbt-Ranking gleichwohl behalten konnte. Er hat noch 58 Sekunden Vorsprung auf Yannick Peeters (Vastgoedservice) und 1:48 Sekunden Vorsprung auf Eli Iserbyt (VZW Young Telenet Fidea), den Tagessieger von Hamme. Iserbyt erwies sich vor allem in den Schrägpassage als technisch brillant und verwies seine Teamkollegen Daan Soete (+0:25) und Nicolas Cleppe (+0:36) auf die Plätze. "Dass ich so ein schweres Crossrennen als Nachwuchsfahrer im ersten Jahr gewinnen kann, bedeutet sehr viel für mich", so der 18-jährige Belgier im Anschluss.

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Debütanten: Rouiller, gekommen um zu bleiben
Bei den Debütanten sorgte der Schweizer Loris Rouiller für einen Überraschungssieg. Ein wenig profitierte er dabei vom Pech des Niederländers Luke Verburg, der ihm lange Gesellschaft leistete, kurz vor der Ziellinie aber einen Defekt erlitt und noch von Arno Van den Broeck und Niels Vandeputte überholt wurde. "Ich werde nun bis zu den Schweizermeisterschaften im Januar noch ziemlich viele Crossrennen in Flandern bestreiten", ließ Rouiller die verdutzte Konkurrenz gleich mal wissen. Das Resultat aus Hamme geht nicht in die bpost bank trofee-Wertung der nieuwelingen ein.

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Junioren: Vermeersch vor zwei Teamkollegen
Den Sieg im Juniorenrennen sicherte sich Florian Vermeersch, welcher seinen belgischen Landsmann und Teamkollegen Jappe Jaspers im Zweikampf schlug, ohne dass es zu einem richtigen Sprint kam. Jaspers hatte nämlich nach einem Fehler kurz zuvor schon den Anschluss verloren und schaffte es nicht mehr in den Windschatten von Vermeersch. Alex Colman, auch vom Lares-Doltcini-Team, komplettierte das Podium (+0:16). Für die Junioren gibt es keine bpost bank trofee-Gesamtwertung.

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De Warmste Flandriencross
Im Rahmenprogramm des Flandriencross fand der "Warmste Flandriencross" statt, ein Wohltätigkeitsrennen, an dem ehemalige Radcross-Superstars wie Niels Albert, Bart Wellens, Danny De Bie, Paul Herygers und Erwin Vervecken teilnahmen. Die Fans hatten im Vorfeld per SMS den Sieger tippen können und die Einnahmen aus den Kurznachrichten - insgesamt 24.322 Euro - kamen dem vzw Cardiac Research, einer medizinischen Einrichtung für Herzkranke, zugute. Am Ende gewann der zweifache Weltmeister Niels Albert, der selbst aufgrund einer Herzerkrankung seine Karriere beenden musste, das Rennen, und sein Schützling Wout van Aert bewies sein großes "Herz", indem er einen Teil seiner Siegprämie spendete, um die 25.000 Euro vollzumachen.

Bereits am kommenden Wochenende steht mit Essen die nächste Runde der bpost bank trofee an.





Wout van Aert beim Flandriencross Hamme wieder obenauf
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