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Norweger Halvorsen gewinnt WM-Gold, bezwingt Ackermann im U23-Straßenrennen
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13.10.2016

Norweger Halvorsen gewinnt WM-Gold, bezwingt Ackermann im U23-Straßenrennen

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2016 IN DOHA
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Doha, 13.10.2016 – Nach nur einem Jahr Pause stellen die Norweger schon wieder den U23-Straßenweltmeister. Zum Nachfolger von Sven Erik Byström kürte sich heute im Emirat Katar der 20-jährige Kristoffer Halvorsen. Nach 165,7 Kilometern setzte er sich im Sprint gegen Pascal Ackermann durch, der somit die Medaillenanzahl des BDR auf vier erhöhte. Bronze ging an Jakub Mareczko aus Italien.

Straßenrennen beginnen schon am Donnerstag
WM-Ruhetag zwischen Zeitfahren und den Straßenrennen? Fehlanzeige. Nach etlichen Jahren, in denen der Donnerstag der WM-Woche immer zum freien Tag erklärt worden war, kam diesmal jemand auf die clevere Idee, dass man doch eigentlich den Männern U23 und den Elite-Frauen einen ungeteilten Renntag spendieren könnte, wenn man auf eine Pause verzichtete. So schloss sich an das gestrige Zeitfahren der Männer Elite heute unmittelbar das Straßenrennen der Nachwuchsfahrer an. Es standen eine 13,7 km lange Startschleife und dann zehn Runden auf einem 15,2 km langen Rundkurs an, wobei alle Streckenteile aus dem Einzelzeitfahren bestens bekannt waren. Den Hintergrund bildete also erneut die künstliche Insel "The Pearl", jener Tummelplatz für Touristen und die oberen 10.000 der Welt, die sich hier eine Eigentumswohnung und/oder einen Liegeplatz für ihre Yacht kaufen können.

Müller (SUI) von Anfang an in der Spitzengruppe
Der Beginn gestaltete sich extrem nervös; auf der ersten und der zweiten Runde waren mehrere kleinere Stürze, Zusammenballungen am Ende des Feldes sowie dadurch bedingte Defekte zu verzeichnen. Da erschien es doch besser, an der Spitze zu fahren, so wie es der Schweizer Patrick Müller, der Niederländer Pascal Eenkhoorn und Amanuel Gebrezgabihier aus dem aufstrebenden Radsportland Eritrea taten. Dieser frühen Fluchtgruppe schlossen sich nach und nach weitere Fahrer an, sodass wir ab Runde 3 neun Mann vorne hatten. Neben den bereits Genannten handelte es sich um keinen Geringeren als den (Elite-)US-Meister Gregory Daniel sowie den Iren Michael O'Loughlin, den Kolumbianer Bryan Gomez, den Ruander Jean Claude Uwizeye, den Iraner Mahdi Rajabikaboodcheshmeh und den Portugiesen Nuno Bico. Letztgenannter kämpfte sich nach einem Sturz sogar wieder heran. Nachdem sich zuvor immer wieder Teilnehmer aus dem Feld lösen wollten, kehrte nun Ruhe ein und der Abstand stieg auf 3 Minuten.

Ausreißer 10 km vor Schluss eingeholt
Als nur noch vier Runden zu fahren waren, merkten die ambitionierten Teams, dass man zur Eindämmung des Vorsprungs der Gruppe doch mal etwas tun müsse. Vor allem Norweger, aber auch Briten und Spanier machten sich an die Verfolgungsarbeit und die Lücke begann sich zu schließen. 35 Kilometer vor dem Ziel betrug sie nur noch 1:20, stieg aber noch mal auf 1:36 zwei Runden vor Schluss. Nun fiel Gebrezgabihier von Krämpfen geplagt zurück (am Ende DNF), wenig später musste auch Gomez erschöpfungsbedingt abreißen lassen. Harmonie und Motivation der Gruppe schwanden ebenso schnell wie ihr Vorsprung und nachdem auch der Iraner sich nicht mehr halten konnte und Eenkhoorn sich einholen ließ, waren 10,3 Kilometer vor dem Ziel die vordersten Ausläufer des Pelotons an den verbliebenen Ausreißern dran.

Deutschland hält sich lange bedeckt
Nach erfolgtem Zusammenschluss hielten die Norweger das Feld beieinander und das Tempo hoch. Auf einmal zeigten sich aber auch die Deutschen, die sich die ganze Zeit über clever zurückgehalten hatten, an vorderster Front. Ihnen gleich taten es die Franzosen, bevor Norwegen die Kontrolle zurückeroberte. Auf der Zielgerade kam es zu einem Sturz, der das Peloton teilte. Dessen ungeachtet konnten die Kollegen Pascal Ackermann den Sprint vorbereiten, nur Halvorsen war ein wenig schneller, zog linkerhand ganz knapp am deutschen U23-Meister vorbei. Halvorsen, der zum Team Joker gehört, konnte in dieser Saison bereits den Grand Prix d'Isbergues, eine Etappe der Tour de l'Avenir und zwei Etappen der Olympia's Tour für sich entscheiden. Jakub Mareczko holte für Italien die erste Medaille bei der U23-WM seit 2008. Mit Phil Bauhaus und Amund Grondahl Jansen kamen ein weiterer Deutscher bzw. Norweger auf die Plätze vier und fünf. Dahinter komplettierten Ivan Garcia (Spanien), Aksel Nommela (Estland), Jonathan Dibben (Großbritannien) und Alan Banaszek (Polen) die Top10. Bester Schweizer war Lukas Spengler auf Platz 22.

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