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Nys gewinnt Schlammschlacht und bleibt König am Koppenberg
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01.11.2010

Nys gewinnt Schlammschlacht und bleibt König am Koppenberg

Info: Radcross: GVA Trofee - Koppenbergcross - Melden - Oudenaarde
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Oudenaarde/Melden, 01.11.10 - Der Koppenbergcross kennt nach wie vor nur einen Sieger: Sven Nys. Der 34-jährige Belgier gewann heute zum achten Mal insgesamt und zum siebten Mal in Folge das Querfeldeinrennen an der berühmten Helling nahe Oudenaarde. Fast die ganze Zeit über fuhr Nys als Solist an der Spitze, am Ende trennte ihn über eine Minute vom zweitplatzierten Niels Albert, der das Ziel zwanzig Sekunden vor Kevin Pauwels erreichte. Zdenek Stybar tat sich auf dem schlammbedeckten Untergrund sichtlich schwer, hielt den Schaden mit Rang vier aber in Grenzen und konnte die Gesamtführung der GvA Trofee, deren zweite Runde der Koppenbergcross darstellte, verteidigen.

Nys schlammbedeckt, doch glänzend
Der Koppenbergcross gilt als eines der schwersten Querfeldeinrennen überhaupt, denn er spielt sich - wie der Name schon sagt - am von der Flandern-Rundfahrt her bekannten Koppenberg ab. Diese Helling im Dorf Melden, das zur ostflandrischen Gemeinde Oudenaarde gehört, zeichnet sich bekanntlich durch ihre hundsgemeinen Steigungsprozente und ihre Kopfstein-Pflasterpassagen aus. Von Letztgenannten war heute freilich nicht viel zu sehen, war doch der gesamte Parcours mit einer dunkelbraunen, dicken Schlammschicht bedeckt, die den Athleten die Kraft aus den Beinen sog und für so manche Rutschpartie sorgte. Davon völlig unbeeindruckt zeigte sich Koppenberg-Rekordsieger Sven Nys (Landbouwkrediet), der schon in der ersten Runde ein enormes Tempo anschlug und sich an die Spitze setzte. Zunächst heftete sich GvA-Gesamtführender Zdenek Stybar (Telenet-Fidea) an die Fersen des belgischen Meisters, doch beim ersten von unzähligen Radwechseln verlor er den Anschluss und fiel in die nächste Gruppe zurück. Seinen Platz als ärgster Verfolger von Nys nahm Niels Albert (BKCP-Powerplus) ein, während Stybar weiter an Boden verlor. Der in dieser Saison schon achtfach erfolgreiche Tscheche offenbarte ungeahnte Schwächen, haderte immer wieder mit dem Untergrund und musste immer mehr Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen, beispielsweise Klaas Vantornout (Sunweb) und seinen eigenen Teamkollegen Kevin Pauwels, die sich als Kandidaten für die Plätze drei und vier herauskristallisierten.

Albert erkämpft sich Platz zwei. Stybar lässt Federn
Nys fuhr wie entfesselt, sein Vorsprung stieg kontinuierlich an und nur ein Defekt schien den 34-Jährigen noch stoppen zu können - welcher ihn in Form eines platten Reifens auf der letzten Runde tatsächlich ereilte. Unbeirrt fuhr er weiter, um auf der Ziellinie nach exakt 60 Minuten Fahrzeit mit emporgereckten, schlammverschmierten Armen seinen achten Sieg am Koppenberg zu bejubeln. Albert, dessen Kräfte gegen Ende sichtlich schwanden und der auf der letzten Abfahrt noch zu Fall kam, musste sich gegen den von hinten heranstürmenden Pauwels wehren - mit Erfolg. Eine Minute und sieben Sekunden hinter Nys brachte er Platz zwei nach Hause; Pauwels verzeichnete 1:27 Minuten Rückstand auf den Sieger. Unterdessen hatte Stybar seinen zweiten Atem gefunden und war an Vantornout, der unter den Nachwirkungen eines Infekts leidet und gestern beim Superprestige Zonhoven vorzeitig aussteigen musste, vorbeigezogen. Mit 2:07 Minuten Rückstand fiel seine erste bedeutsame Saisonniederlage überdeutlich aus - gleichwohl reicht ihm Rang vier, um die Gesamtführung der Gazet van Antwerpen Trofee zu verteidigen, da Sven Nys das erste Event in Namur nicht zu Ende gefahren war. Stybars nächste Konkurrenten sind Teamkamerad Pauwels und Vizeweltmeister Vantornout, die jeweils 40 Punkte - 5 weniger als der Tscheche - auf dem Konto haben. Die extrem harten Wettkampfbedingungen sorgten nicht nur für riesige Abstände zwischen den Athleten - Tom Meeusen verzeichnete als Zehnter + 4:24 -, sondern auch für zahlreiche Aufgaben, unter ihnen der deutsche Meister Philipp Walsleben (BKCP-Powerplus). Bester deutschsprachiger Teilnehmer war der Schweizer Christian Heule als 16-ter.


Tagebuch Philipp Walsleben: Die Rennen in Zonhoven und Oudenaarde

Wyman siegt in der neuen Wahlheimat
Das Rennen der Frauen begann mit einer Wiederholung des gestrigen Wettkampfs von Zonhoven, als sich die vierfache britische Landesmeisterin Helen Wyman und die belgische Meisterin Sanne Cant an die Spitze setzten. Sie blieben zusammen, bis Cant auf der vorletzten Runde durch ein Steinchen, das sich in ihrer Kette verfing, an Boden verlor. Die Belgierin startete eine Aufholjagd, letztlich fehlte ihr aber eine gute halbe Minute gegenüber Wyman, die somit ihren ersten großen internationalen Sieg einfuhr. Ein Erfolg, der sich mit Platz drei in Woerden und Platz zwei in Zonhoven bereits andeutete und sich als Heimsieg bezeichnen lässt, da die 29-Jährige seit Kurzem in Oudenaarde lebt und trainiert. Die lange Zeit in der Verfolgung tonangebende Niederländerin Daphny van den Brand musste kurz vor Schluss noch ihre Landsfrau Sanne van Paassen vorbeiziehen lassen, welcher der dritte Platz (+ 1:55) zur Verteidigung ihrer GvA-Gesamtführung verhalf.

Bei den Männern U23 kam es hingegen zu einem Wechsel an der Spitze des Klassements, da Namur-Sieger Arnaud Jouffroy aufgrund von Kniebeschwerden auf einen Start am Koppenberg verzichten musste. Diese Chance nutzte der Belgier Joeri Adams, der einen Solo-Sieg mit 21 Sekunden Vorsprung feierte und Jouffroys Platz an der Sonne übernahm. Lange Zeit hatte Vincent Baestaens das Rennen von vorne bestimmt, bevor er in die Verfolgergruppe zurückfiel und Adams an die Spitze ging. Am Ende holte sich Vinnie Braet einen ungefährdeten zweiten Platz, während Baestaens gegen den Niederländer Lars van der Haar um Platz drei (+ 0:48) sprinten musste - und dem Zonhoven-Überraschungssieger unterlag. Der belgische U23-Meister Jim Aernouts wurde nur Fünfter und liegt damit in der Gesamtwertung schon 12 Punkte hinter Adams zurück, ist jetzt punktgleich mit Van der Haar. Die Junioren haben keine Gva-Gesamtwertung, trugen aber am Koppenberg ebenfalls ein offizielles Rennen aus. Dabei erwies sich Danny van Poppel als unbezwingbar. Schon ausgangs der ersten Runde führte der junge Niederländer mit beachtlichem Vorsprung. Am Ende trennten ihn 30 Sekunden von Jens Vankinderen und 42 Sekunden von dessen belgischem Landsmann Matthias Van de Velde, der sich nach einer Aufholjagd Platz drei sicherte. Genauso dominant wie Van Poppel bei den Junioren präsentierte sich Matthieu Van der Poel bei den Debütanten (nieuwelingen), denen in diesem Jahr erstmals eine eigene GvA-Gesamtwertung zukommt. Der Sohn des berühmten Adrie van der Poel fuhr auf dem gegenüber den anderen Altersklassen vereinfachten Parcours über 1 Minute Vorsprung heraus, ließ seinem Sieg von Namur also gleich einen weiteren Triumph folgen und untermauerte so insgesamt seine Führungsposition. Zweiter wurde Yannick Peeters - Sohn des ehemaligen Straßenradprofis Wilfried Peeters - vor Jens Teirlinck (+ 1:14).

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Die Gazet van Antwerpen Trofee findet am Samstag, dem 20. November in Hasselt ihre Fortsetzung. Es handelt sich um die dritte von acht Runden.





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