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Erik Dekker attackiert die Elite, Bouchard verteidigt Gesamtführung bei der Crocodile Trophy
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18.09.2017

Erik Dekker attackiert die Elite, Bouchard verteidigt Gesamtführung bei der Crocodile Trophy

Info: MTB: Crocodile Trophy 2017
Autor: Veranstalter Crocodile Trophy



Die MEP – Crocodile Trophy wurde heute wieder einmal ihrem Ruf des härtesten Mountainbike Etappenrennens der Welt gerecht. Statt 200km Fahrten auf den Outback Highways stehen nun immer wieder ein paar Überraschungen auf dem Programm. Die heutige dritte Etappe brachte die meisten Höhenmeter eines einzelnen Tages bei der heurigen Veranstaltung – der ehemalige Niederländische Straßenprofi Erik Dekker bleibt als Gesamtdritter im Amateurführungstrikot hinter den kanadischen Elitefahrern Andrew L'Esperance und Leandre Bouchard, der seine Gesamtführung im Feld wesentlich ausbaut. Die Elitedame Haley Smith verrät ihre besondere Motivation, jeden Tag alles zu geben.

Auf dem heutigen Programm der dritten Etappe stand ein 100km Marathon vom Lake Tinaroo zum Tepon Equestrian Park in der Nähe von Herberton auf den Atherton Tablelands. Was diese recht gängige Marathondistanz relativiert, ist das Höhenprofil mit 2,600m, die zu klettern waren. Die Fahrer sollen sich ordentlich ausruhen vor heute, hatten die Veranstalter gestern Abend noch gewarnt.

Die ersten 20km waren relativ flaches Terrain und eine Führungsgruppe formte sich schnell: Leandre Bouchard und Andrew L'Esperance wechselten sich mit niemandem anderen als Erik Dekker ab, einem viermaligen Tour de France Etappengewinner aus den Niederlanden. Die drei Fahrer holten eine unglaublichen Vorsprung heraus, aber die zwei Kanadier starteten eine Gegenattacke und Dekker verlor bei der 30km Marke den Anschluss, als die technischen Steilrampen des Höhenprofils den Fahrern alles abverlangten. Die zwei Kanadier hielten einen 22-Minuten Vorsprung bis ins Ziel.

Erik Dekker fuhr die restliche Etappe allein und kam leider nur wenige Kilometer vor dem Ziel zu Sturz. „Ich stürzte auf dem Asphalt, auf einer Brücke. Da war ein kleines Loch und ich stürzte. Ich war ganz allein, nicht einmal in Eile“, sagte er von den Schrecksekunden. Über das Rennen sagte der 47-jährige, er habe sich nicht vorstellen können wie steil die Anstiege sein würden. Der Amateurführende war guter Dinge und scherzte, dass vielleicht ihm die Anstiege so hart vorkämen.

„Jeder, der heute fertigfährt, Hut ab!“

Einer, der Dekker's Meinung über die anstrengende Routenführung heute teilte, war der heutige Zweitplatzierte, Andrew L'Esperance. „Heute war ein sehr anstrengender Kurs – jeder, der heute unverletzt und am Rad in's Ziel kommt, Hut ab, das ist eine Leistung!”

Sein Rennen habe gut und mit einer kurzen Alleinführung begonnen, bis dann Bouchard und Dekker dazustießen. Die drei haben bis zu den Anstiegen gut zusammengearbeitet. Eine spätere Attacke gegen den Gesamtführenden Bouchard sei ihm nicht geglückt und so seien sie gemeinsam fertiggefahren: Bouchard gewann die dritte Etappe und verteidigte das Führungstrikot mit 4h50:58.2, nur eine zehntel Sekunde vor L'Esperance.

In der Gesamtwertung, bleibt L'Esperance als einziger an Bouchard dran und hält seinen Rückstand von 1:29.5 Minuten. Gemeinsam führen die beiden mit mehr als einer halben Stunde vor Erik Dekker (NED) und um 1h11:41.1 vor dem dritten gesamt in der Elite, Anton Sintsov aus Russland.

Ein Rennen, aber doch Australien genießen

L'Esperance sagte weiters, dass er Australien so richtig genieße, obwohl er mitten in einem harten Rennen stehe. „Es ist einfach traumhaft hier. Obwohl wir Rennen fahren, schauen wir uns definitiv um, wenn es geht. Heute, als wir da oben auf den Gipfeln waren, das war unglaublich schön. Gestern haben wir Kängurus gesehen, die sind im Busch neben uns hergesprungen, das war cool.“

Über den weiteren Rennverlauf meinte er, „Ich kann nicht glauben, dass da noch fünf Tage sind. Hoffentlich halten meine Beine mit, denn ich habe heute wirklich alles gegeben.“

Haley Smith – einsame Elitedame mit einer Mission

Haley Smith, die einzige Elitedame am Start dieses Jahr, sagte, dass sie überrascht sein, wie gut es ihr nach Tag zwei gehe, obwohl sie so etwas noch nie gemacht habe. „Ich bin noch nie einen Marathon und schon gar nicht ein Marathon Etappenrennen gefahren. Also bin ich schon überrascht, wie gut ich fahre und wie gut sich meine Beine anfühlen. Aber ich habe wirklich gute Männer, mit denen ich fahre und es ist eine Gruppe, die wirklich zusammenhält. Sie motivieren mich ungemein da draußen auf der Strecke.“

Sie sei viel kürzere Rennen gewohnt, jedoch sei die MEPT – Crocodile Trophy plötzlich ein Thema geworden, als sie und Partner Andrew L'Esperance nach einem harten und wochenlangen Trainingscamp Lust auf längere Strecken bekamen. „Wieder zu Hause haben wir nach etwas gesucht, das in unseren Kalender passt, das wir versuchen könnten. Es hat sich wirklich gut ergeben, weil das Rennen gleich nach der Weltmeisterschaft in Cairns stattfindet. Das mussten wir ausnutzen.“

Smith gab auch zu, dass sie eine geheime Motivation habe, weil sie eine Abmachung mit ihrem Partner getroffen habe. „Ich liebe Disneyworld, da war ich schon als kleines Mädchen oft. Wir haben ausgemacht, dass wenn wir genügend Preisgeld sammeln bei der Croc, wir nach Disneyland in Florida fliegen. Komplett unlogisch, aber wir haben Spaß und es motiviert.“

-> Zum Resultat

Die morgige vierte Etappe ist ein 122km Marathon mit 1450m. Die Croc verlässt das steinige, harte Outback und fährt in Richtung Norden zur tropischen Skybury Kaffeeplantage in der Nähe von Mareeba.





Die Kanadier Andrew L’Esperance (links) und Leandre Bouchard (rechts) (Foto: Crocodile Trophy)
Die Kanadier Andrew L’Esperance (links) und Leandre Bouchard (rechts) (Foto: Crocodile Trophy)

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