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Perfekte Weltcup-Ausbeute für Lars Boom in Zolder. Forster gewinnt Junioren-Rennen
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26.12.2010

Perfekte Weltcup-Ausbeute für Lars Boom in Zolder. Forster gewinnt Junioren-Rennen

Info: Radcross: WELTCUP HEUSDEN-ZOLDER
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Heusden-Zolder, 26.12.10 - Der niederländische Radcross-Meister Lars Boom hat die sechste Weltcup-Runde im limburgischen Heusden-Zolder gewonnen. Der 24-Jährige, der kein weiteres Weltcup-Rennen in dieser Saison mehr bestreiten will, erwies sich auf Eis und Schnee als Stärkster und finishte mit 13 Sekunden Vorsprung auf Niels Albert. Der aktuelle Weltcupführende musste sich von seinen Siegambitionen nach einem Fahrfehler verabschieden, verteidigte aber das Weiße Trikot. Bart Wellens holte 1:16 Minuten zurück einen starken dritten Platz. Bei den Frauen eroberte US-Meisterin Katherine Compton dank ihres vierten Weltcupsiegs die Gesamtführung. Das Junioren-Rennen gewann Europameister Lars Forster aus der Schweiz.


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Weiße Weihnacht à la Radcross
Die Weihnachtspause fiel für die Querfeldein-Spezialisten denkbar kurz aus. Keine 48 Stunden nach der Heiligabend-Bescherung hieß es antreten zur sechsten Runde des UCI-Weltcups auf dem erneuerten und durch einen weiteren Anstieg und einen veränderten Start-/Zielbereich erschwerten Parcours von Zolder. Der Kurs, der die berühmte Motorsport-Rennstrecke mit einbezieht, lag heute Morgen unter einer 30cm dicken Schneedecke - geschuldet dem Winterspektakel, das ganz Europa pünktlich zum Fest heimgesucht hatte. Unüblicherweise hatten die Organisatoren auf dem asphaltierten Stück sogar streuen lassen, um der Stelle ihre Gefährlichkeit zu nehmen. Kevin Pauwels (Telenet-Fidea), der vor einem Jahr an selber Stelle seinen großen Durchbruch feierte, ging naturgemäß besonders ambitioniert zu Werke, zumal er als Weltcup-Gesamtzweiter viel zu gewinnen hatte. Doch er blieb nicht lange alleine: Lars Boom (Rabobank) holte Pauwels ein und ließ den Belgier alsbald hinter sich. Stattdessen fand Niels Albert (BKCP-Powerplus) Anschluss an den niederländischen Meister - der Mann im Weißen Trikot zeigte sich ungewöhnlich stark auf dem winterlichen Terrain, das ihm bislang nicht sonderlich taugte. Ein Problem mit der Kette warf Boom zurück und verschaffte Albert einen Vorteil, den dieser jedoch nicht zu nutzen wusste. Der niederländische Allrounder schob sich wieder heran und erhöhte noch einmal das Tempo. Ein grober Schnitzer von Albert, der sich im Schnee festfuhr und strauchelte, besiegelte die Verhältnisse. Nach einigen guten Auftritten - einem Sieg auf C2-Ebene in Leudelange, einem 7. Platz beim Druivencross und Rang vier beim Scheldecross - traf Boom in Zolder nun in die Vollen. Es handelte sich um seinen ersten Weltcup-Sieg seit zwei Jahren, als er in Nommay triumphierte. Boom konzentriert sich seit geraumer Zeit ganz auf seine Straßenrad-Karriere und richtet seine Querfeldein-Aktivitäten auf wenige Highlights und die Verteidigung seines Landesmeistertitels aus. Weitere Weltcup-Starts hat er nicht geplant, sodass man von einem perfekt getimten Sieg sprechen darf - und das wenige Tage vor seinem 25. Geburtstag am 30. Dezember.

Niels Albert verlor noch 13 Sekunden, baute aber seine Führung im Gesamtweltcup aus allein dadurch, dass Kevin Pauwels bis auf Position 7 (+2:34) durchgereicht wurde. Er ist jetzt nur noch Gesamtdritter mit 349 Punkten. Der belgische Meister Sven Nys (Landbouwkrediet), der aufgrund starker Rückenschmerzen ein unauffälliges Rennen fuhr und als Fünfter ins Ziel kam (+1:55), rückte auf Gesamtrang 2 vor mit 354 Punkten. Albert hat aber immerhin 66 Punkte Vorsprung. Freuen konnte sich Pauwels Teamkollege Bart Wellens, der mit Platz drei (+1:16) sein bestes Weltcup-Resultat seit Langem einfuhr. Dasselbe gilt für Gerben de Knegt (Rabo-Giant), der als Vierter (+1:45) für einen zweiten niederländischen Top5-Spot sorgte - eine Konstellation mit Seltenheitswert. Christian Heule (Champion System) war bester deutschsprachiger Fahrer; der Schweizer wurde Neunter (+2:39), Landsmann Marcel Wildhaber Zwölfter (+2:48). Der deutsche Meister Philipp Walsleben (BKCP) wird mit Rang 24 und 6:44 Minuten Rückstand alles andere als zufrieden sein. Noch schlimmer erging es seinem Teamkollegen Radomir Simunek. Ein schwerer Sturz bescherte dem Sieger des Scheldecross einen Schlüsselbeinbruch.

Vierter Weltcup-Sieg und Gesamtführung für Compton. Vos erneut Zweite
Der fünfte Weltcup-Durchgang der Frauen wurde zur Beute von US-Rekordmeisterin Katie Compton, die auch schon drei der vorherigen Stationen dominiert hatte. Die 32-Jährige attackierte in der ersten Runde und baute ihren Vorsprung schnell aus, derweil Weltmeisterin Marianne Vos, Siegerin in Zolder 2008 und 2009, wie bei ihren beiden Saison-Auftritten zuvor ihre schlechte Startposition wettmachen musste. Eine fulminante Aufholjagd brachte die Niederländerin noch bis auf den zweiten Podestplatz, also dorthin, wo sie schon den Scheldecross und das Weltcup-Rennen in Kalmthout beendet hatte. Ursprünglich hatte Europameisterin Daphny van den Brand, die nach einer Infektionskrankheit wieder in die Pedale treten konnte, die meiste Arbeit bei den Verfolgerinnen verrichtet. Belohnt wurde sie nicht, denn am Ende blieb nur Platz vier (+2:10). Landsfrau Sanne van Paassen sicherte sich Rang drei (+1:29), musste das Weiße Trikot aber dennoch an die nun vierfache Weltcup-Siegerin Compton abtreten. Die Lady in Stars and Stripes überquerte die Ziellinie mit sage und schreibe 54 Sekunden Vorsprung vor Vos und rangiert in der Gesamtwertung nun 10 Punkte vor Van Paassen. Beste Deutsche am heutigen Tage war Sabrina Schweizer, die als Sechste mit zweieinhalb Minuten Rückstand einkam. Hanka Kupfernagel stand zwar auf der Teilnehmerliste, ging aber nicht an den Start. Katherine Compton stand in der Saison 2010/11 nun 12 Mal ganz oben auf dem Podest.

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Forster siegt, Sweeck behält die Führung
Bei den Junioren bewies ein 17-jähriger Schweizer besondere Fähigkeiten auf Schnee und Eis: Europameister Lars Forster konnte auf der zweiten von fünf Runden alle Konkurrenten abschütteln und fuhr bis zum Schluss einen Vorsprung von einer halben Minute heraus. Es war sein dritter Saisonsieg und der erste seit dem Gewinn der Goldmedaille in Frankfurt am Main Anfang November. Der zweite Podestplatz ging an den tschechischen Vizemeister Vojtec Nipl, während der Niederländer Stan Goderie im Sprint um Rang drei den zweifachen Weltcup-Gewinner Laurens Sweeck niederrang. Sweeck bleibt gleichwohl Führender der Junioren-Gesamtwertung; Forster macht einen Sprung auf Rang zwei, liegt aber noch 30 Punkte hinter dem Jungen im Weißen Trikot zurück.

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Überraschungssieg für Bosmans, Baestaens weiter knapp vorne
Das Rennen der Männer U23 sah den ersten großen Sieg des Belgiers Wietse Bosmans, der im vergangenen Jahr noch bei den Junioren fuhr. Trotz eines Sturzes auf der Schlussrunde setzte er sich im Zieleinlauf gegen den Niederländer Tijmen Eising durch, den U19-Weltmeister von 2009. Neun Sekunden später wurde der französische Meister Matthieu Boulo, welcher zwischenzeitlich als Solist den Wettkampf angeführt hatte, Dritter. Der Weltcup-Führende Vincent Baestaens kam nach zwei Siegen in Folge über Rang sechs und eine Minute Rückstand nicht hinaus und büßte einiges von seinem Vorsprung ein, nicht jedoch seine Spitzenposition. Den Belgier, dessen Wechsel von Telenet-Fidea zu KDL Trans in dieser Woche publik wurde, trennen noch 5 Punkte von Bosmans, welcher - so will es der Zufall - ebenso wie Elite-Sieger Boom am 30. Dezember Geburtstag feiert; er wird dann 19 Jahre alt.

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Die vorletzte Runde des Weltcups steigt am 16. Januar in Pont-Château, das seine Premiere in dieser Rennserie feiert. Morgen findet aber erst einmal in Diegem der sechste Durchgang des Superprestige statt. Dort wird Weltmeister Zdenek Stybar (Telenet-Fidea) sein allseits mit Spannung erwartetes Comeback geben. Der Tscheche äußerte sich nach einem Trainingscamp auf Mallorca und der Weihnachtsfeier bei seiner Familie sehr optimistisch - zumindest was den Heilungsprozess seiner Knie angeht. Ein hervorragendes Resultat in Diegem erwartet er jedoch nicht.





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