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LiVE-Radsport Favoriten für Paris-Roubaix 2018
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06.04.2018

LiVE-Radsport Favoriten für Paris-Roubaix 2018

Info: PARIS - ROUBAIX 2018 (1.UWT) | Rückblick 2017 | Startliste
Autor: boasson



257 Kilometer, rund 55 davon auf Kopfsteinpflaster, aufgeteilt in 27 Sektoren - die „Hölle des Nordens“ macht auch dieses Jahr ihrem Namen wieder alle Ehre. Paris – Roubaix, das bekannteste und wichtigste Eintagesrennen der Welt, der vielleicht prestigeträchtigste und wertvollste Sieg neben der Tour de France, kurz: Die Königin der Klassiker! Auch wenn es das Wetter heuer gut mit den Fahrern meinen wird, wird es auch in diesem Jahr bei keinem Rennen spektakulärere Bilder geben als auf dem Weg von Compiègne bis zum Velodrom in Roubaix. Bevor man sich eine Dusche in den mythischen Duschen von Roubaix gönnen kann, wobei jede einzelne Dusche das Namensschild eines früheren Siegers trägt, warten höllische Strapazen auf die Fahrer. Nicht nur die drei Fünf-Sterne Sektoren „Trouée d'Arenberg, Mons-en-Pevèle und Carrefour de l'Arbre“, die als Höchstschwierigkeiten herausstechen, werden zwischen Sieg und Niederlage entscheiden, sondern auch taktisches Geschick und insbesondere Glück. Ein Sturz oder Defekt zur falschen Zeit und das Rennen ist zu Ende. Dies alles macht dieses Rennen so außergewöhnlich.

Um dieses außergewöhnliche Rennen zu gewinnen bedarf es außergewöhnliche Fahrer. Davon stehen jede Menge am Start. Etwa der Vorjahressieger Greg van Avermaet, der ebenso wie sein großer Gegenspieler Peter Sagan mit einem Sieg in Frankreich sein eher durchwachsenes Frühjahr doch noch vergolden könnte. Oder die Hoffnung einer ganzen Nation, Arnaud Démare, der sein zweites Monument gewinnen und seine heimischen Fans beschenken möchte. Ein Sep Vanmarcke ist immer nah dran, der entscheidende Punch zum ganz großen Sieg fehlte bisher aber immer. Kann er diesen vielleicht am Sonntag finden? Das Problem für alle genannten: Das Quick Step Team. Mit der nahezu immer gleichen Taktik reiht das belgische Ausnahmeteam einen Sieg an den nächsten. Alle Kapitäne der gegnerischen Teams isolieren, mit einem Fahrer attackieren und mit den anderen Fahrern die Nachführarbeit stören. Mit Niki Terpstra, Zdenek Stybar und Philippe Gilbert hat man hierfür drei ganz starke Fahrer, wobei letzterem die Erfahrung in Roubaix fehlen könnte, schließlich stand er seit über zehn Jahren nicht mehr an der Startline. Ob er wirklich das Zeug zu einem Roubaix Sieg hat, konnte er bisher noch nie nachweisen. Niki Terpstra und Zdenek Stybar dagegen schon, die zusammen schon viermal auf dem Podium in Roubaix standen.

Mögliche Kandidaten, die eine Quick Step Attacke bis zum Ende mitgehen könnten? In erster Linie Wout van Aert, der bei seiner Roubaixpremiere zu Großem berufen scheint. Auch der immer-konstante Jasper Stuyven wird sein nächstes Top 10 Ergebnis anstreben und könnte sich, mit seinem Teamkollegen John Degenkolb im Hauptfeld, den frühen Attacken anschließen. Oliver Naesen wäre ebenso prädestiniert dafür. Die Taktik des Team Sky könnte ähnlich aussehen, wenn man möglicherweise einen Geraint Thomas mitschickt, um den nominellen Kapitän Gianni Moscon bei den Favoriten zu belassen. Man sieht, die taktischen Varianten sind durchaus gegeben und auch das Team Quick Step könnte mal einen unglücklichen Tag mit viel Pech erwischen.

Egal wer es am Ende gewinnen wird, viele Fahrer werden das Rennen später genauso beschreiben wie einst Theo de Rooij. „Dieses Rennen ist ein Witz. Du schuftest wie ein Tier. Du hast nicht mal Zeit zu pinkeln, sondern machst dir in die Hose. Du rutschst durch den Schlamm. Es ist ein Haufen Scheiße. Aber ich werde nächstes Jahr wieder dabei sein, denn es ist das schönste Radrennen der Welt.“



Die LiVE-Radsport Keyfacts:

Frage des Rennens: Krönt Quick Step das perfekte Frühjahr auch noch mit einem Roubaix Sieg?

Schlüsselstelle des Rennens: Die Phase direkt nach dem Sektor Mons-en-Pévèle (ca. 45km vorm Ziel)

Der Wald von Arenberg wird zwar wie jedes Jahr spektakulär für die Zuschauer, eine wirkliche Selektion findet allerdings so gut wie nie statt, weil direkt danach eine flaue Phase entsteht. Im zweiten 5-Sterne Sektor, Mons-en-Pévèle, wird es Attacken und Tempoverschärfungen geben, eine kleine Favoritengruppe sich bilden. Da in diesem Sektor fast alle Helfer zurückfallen und sich danach die Favoriten belauern werden, wird eine Attacke von Quick Step erfolgen, die das restliche Rennen prägen könnte.

Das Wetter: Trocken, sonnig, Temperaturen um die 20 Grad. Der Wind wird keine Rolle spielen.

LiVE-Radsport Siegertipp: Zdenek Stybar! Stybar wurde bereits zweimal Zweiter in Roubaix und musste sich jeweils nur knapp im Sprint geschlagen geben. In allen bisherigen Kopfsteinpflaster-Klassikern in dieser Saison war er jeweils in den Top 10, die Form stimmt also. Im starken Quick Step Team wird keiner mehr den Fehler machen und Terpstra fahren lassen, das könnte die Chance für den Co-Kapitän Stybar sein.



Die LiVE-Radsport Sternevergabe:
*****Zdenek Stybar
Team Quick Step (QST)
Zweiter 2015+2017
****Peter Sagan
Team Bora Hansgrohe (BOH)
Sechster 2014
Greg van Avermaet
BMC Racing Team (BMC)
Sieger 2017
***Niki Terpstra
Team Quick Step (QST)
Sieger 2014, Dritter 2013
Sep Vanmarcke
Team Education First-Drapac Cannondale (EFD)
Dritter 2014+2016
Arnaud Démare
Groupama-FDJ (GFC)
Sechster 2017
**Wout van Aert
Veranda Willems-Crelan (VWC)
Keine Teilnahme
Jasper Stuyven
Trek Segafredo (TFS)
Vierter 2017
Oliver Naesen
AG2R La Mondiale (ALM)
Dreizehnter 2016
*Gianni Moscon
Team Sky (SKY)
Fünfter 2017
Edvald Boasson Hagen
Team Dimension Data (DDD)
Fünfter 2016
Mads Pedersen
Trek Segafredo (TFS)
Kein Ergebnis
Dark
Horse
Geraint Thomas
Team SKY (SKY)
Siebter 2014





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