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Bahnradsport 100. Berliner Sixdays – Schweizer Dillier/Imhof sind die Jüngsten aber haben schon den Blick für die richtigen Hinterräder |
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31.01.2011 | |
100. Berliner Sixdays – Schweizer Dillier/Imhof sind die Jüngsten aber haben schon den Blick für die richtigen HinterräderInfo: BildergalerieInfo: Sixdays: 100. Berliner 6 Tage Rennen Autor: Adriano Coco Die Schweizer Claudio Imhof und Silvan Dillier (Foto) sind das jüngste Team bei den 100. Berliner Sixdays aber noch lange nicht das letzte. Doch über ihren 14. Platz unter den 18 Mannschaften auf dem 250-Meter-Holzlattenoval schauen die beiden 20jährigen trotzdem nicht so richtig glücklich drein. Immerhin waren sie in dieser Saison schon Sieger in Gent - wenn auch nur bei den Zukunftssixdays. Für beide ist das Berliner Jubiläumsrennen das zweite Profi-Sechstagerennen. Beim ersten in Zürich (Dezember) kamen sie als siebte ins Ziel (9 Runden Rückstand). Imhof: “Das Resultat würden wir gerne wieder erreichen, aber in Zürich waren ja auch nur zwölf Teams auf der Bahn. Und dann ist das Berliner Rennen härter. Außerdem war ich in der ersten Nacht noch geschwächt von der langen Flugreise vom Weltcup in Peking. Aber es rollt Nacht für Nacht besser.” Kurz vorm Start in Berlin hatte Imhof Peking noch Bronze im Punktefahren geholt. Bei seiner Zürcher Premiere war er sogar so gut drauf, dass er nebenher noch ein Tagebuch für LiVE-Radsport.ch schreiben konnte. Imhof, aus Sommeri im Kanton Thurgau, ist der Besonnene im Team der jungen Talente. Schon seit seit fünf Jahren fahren die beiden gemeinsam erfolgreich Madison. Dillier aus Schneisingen (Kanton Aargau) ist der Verwegene. Mit wehendem dunklen Lockenschopf unterm Helm, hält er in den Jagden mit flinken, unternehmungslustigen Augen Ausschau nach den richtigen Hinterrädern. Der Schweizer Straßenmeister (U23): “Direkt haben wir keine Mannschaft, an der wir uns orientieren. Wir versuchen uns immer da anzuhängen, wo die Post abgeht.” Da untertreibt der Fahrer vom Team Vorarlberg/Corratec ganz schön. Denn es ist für den geneigten Beobachter nicht zu übersehen, dass für die schweizerische Lila-Nummer 13 die Hinterräder der Bartko, Rasmussen, Meyer und & co die zarteste Versuchung sind, seit es Weltmeister gibt... Sprintlustig sind die beiden sympathischen Youngster auch noch. In der Punktewertung (57) liegen sie nach der 4. Nacht sogar einen Platz weiter vorn als nach Runden (14.). Sie haben in den Wertungen mehr als doppelt so viel abgeräumt, als die russischen Vierer-Lokomotiven Markow/Kowaljow (Lokomotive Moskau, 25 Pkte, 16. Platz, 14 Runden zurück). Die Schwäche seiner russischen Schützlinge erklärt deren Nationalcoach und deutsche Trainerlegionär Heiko Salzwedel (Cottbus) mit dem schlauchenden schnellen Wechsel vom Weltcup in Peking nach Berlin (Sieger im Vierer). Aber in Peking auf dem Podium war Imhof ja auch... Dabei sah es für den Schweizer Käser (Milchtechnologe, macht die Löcher in den Käse) im vergangenen Jahr ganz schwarz aus. Imhof: “Ich war übertrainiert, war seelisch und körperlich völlig ausgebrannt. Es war so schlimm, dass ich meinen tollen Vertrag beim französischen ProTour-Team AG2R kündigen musste. Jetzt habe ich mich aber zum Glück wieder erholt und fahre nun als freiberuflicher Radprofi und manage mich selbst - mit Sponsoring und allem was dazu gehört.” Silvan Dillier antwortet auf die Frage nach dem Beruf wie aus der Pistole geschossen: “Radfahrer!” Die Entschlossenheit und die Überzeugung, mit der er dass sagt, lässt auch gar keinen Zweifel an der Antwort zu. Da rast einer um die Velodrompiste und weiß ganz genau, was er will. Und darum kann man den beiden jungen Schweizern nur wünschen, dass die Teamnummer 13 Glück für sie bedeutet. Glück gehabt hatten übrigens auf jeden Fall schon mal Nick Stöpler und Jesper Mörkov, die dänischen Sieger des Berliner Zukunftsrennens: Denn nach ihrem starken Einstand in Zürich wurden Dillier/Imhof beim Berliner Jubiläumsrennen vom Sixdays-Vorprogramm ins Hauptprogramm umbesetzt. Ach so, das älteste Team bei den 100. Berliner Sixdays sind die Niederländer Danny Stam(38) und Peter Schep (33). Team-Altersdurchschnitt 35,5 Jahre. |
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31.01.2011 | |
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