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Vorschau Ironman Hawaii 2018 – das Rennen der Damen: Wer kann Daniela Ryf gefährden?
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11.10.2018

Vorschau Ironman Hawaii 2018 – das Rennen der Damen: Wer kann Daniela Ryf gefährden?

Info: IRONMAN HAWAII 2018 - Ironman World Championship | Rückblick 2017 | Startliste
Autor: El_Matzo



LiVE-Radsport.ch wagt sich nicht zum ersten Mal an einen Favoritencheck für die anstehenden Weltmeisterschaften im Ironman Triathlon. Um 18.25 bzw. 18.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit werden sich am Samstag auf Big Island 53 Männer und 39 Frauen in die Fluten des Pazifik werfen, um die Gesamtdistanz von 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,195km Laufen zu bewältigen. Auf die Profis, denen wir unseren Vorbericht widmen, folgen wenig später dann einige tausend Amateure, die sogenannten „Age Grouper“. Wir beginnen unsere Vorschau mit den Damen…


Der Ironman Hawaii 2018
am Samstag ab 18:35 Uhr im LiVE-Ticker

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Eine Schweizerin dominiert nunmehr seit Jahren die Lang- und Mitteldistanzszene bei den Damen: Daniela Ryf, geboren in Solothurn und ansässig in Feldbrunnen, ist nicht nur die Titelverteidigerin, sondern Championesse der letzten drei Austragungen. Ein vierter Sieg in Serie gelang in der Geschichte des Rennens nur Paula Newby-Fraser (1991-1994), deren Rekord von insgesamt acht Titeln zwischen 1986 bis 1996 bis heute Bestand hat. Ryf, Jahrgang 1987, ist aber durchaus auch der Angriff auf diese Bestmarke zuzutrauen. Streckenrekordhalterin (8h46min46s) ist sie bereits seit 2016 und ihre Leistungen des laufenden Jahres machen sie zur beinahe uneingeschränkten Favoritin für den kommenden Samstag: Im Juni gewann sie zum fünften Mal in Folge den Ironman 70.3 Switzerland, ehe sie sich im Monat drauf in neuer Kursrekordzeit den Ironman Frankfurt sicherte. Aus einem erlesenen Starterfeld heraus waren sogar nur sechs Männer schneller als die 31-Jährige. Ihrem Europameistertitel von Frankfurt fügte sie jüngst im September in Südafrika ihren vierten Weltmeistertitel auf der Ironman 70.3 Distanz hinzu. Als wäre dies nicht genug, hatte sie in der Zwischenzeit im polnischen Gdynia eine neue Weltbestzeit auf der Halbdistanz (3h57m56s) erzielt. Auch dort waren nicht mehr als sechs Männer schneller als sie. Damit reist Ryf ungeschlagen im Mekka des Triathlonsports an. Alles andere als ein weiterer Sieg wäre eine faustdicke Überraschung.

Für eine solche Überraschung könnte am ehesten Lucy Charles sorgen. Die Britin ist in der Lage, Ryf im Schwimmen einen Rückstand aufzubrummen und sich auf dem Rad zumindest schadlos, d.h. gleichauf mit der Schweizerin, zu halten, sobald sie eingeholt wird. Dies hat die Vorjahreszweite mehrfach demonstriert, zuletzt mit Rang 2 in Südafrika bei der 70.3 WM. Im Marathon allerdings bräuchte es schon eine Schwäche Ryfs, damit Charles ihr das Wasser reichen kann. Die erst 25-Jährige, in diesem Jahr Gewinnerin des Ironman Südafrika und der Challenge World Championships im slowakischen Samorin sowie Zweite der Challenge Roth, hat noch viel Zeit in dieser Hinsicht.


Vorschau auf das Rennen der Herren:
Findet die deutsche Siegesserie auch ohne „Frodo“ ihre Fortsetzung?


Etwas weniger Zeit für eine steile Karriereentwicklung hat derweil die größte deutsche Hoffnung im Damenfeld, Anne Haug. Mit inzwischen 35 Jahren ist sie noch ein Rookie auf der Langstrecke. Ihr 4. Platz zum Ironman-Debüt in Frankfurt deutete ihr Potenzial zweifelsohne an, legte aber auch noch Schwächen offen, die in nur wenigen Monaten bis hin zur Hawaii-Premiere wohl kaum vollständig überwunden sein dürften. Die Bayreutherin war lange Zeit auf der olympischen Distanz zuhause. Zwar brachte ihr vor allem ihre Laufstärke einige Tagessiege in der World Triathlon Series sowie mehrere deutsche Meistertitel ein, doch ihre Schwäche in der Auftaktdisziplin verbaute ihr im schwimmlastigen olympischen Rennformat den ganz großen Durchbruch. Sie vertrat Deutschland bei den Spielen von London (11. Platz) und Rio (36.) eher als Nebendarstellerin, sodass ihr Wechsel auf längere Strecken für viele Fachleute erstaunlich spät kam. 2018 konnte sie bislang die 70.3 Rennen von Dubai und Kalifornien gewinnen sowie Rang 2 in Samorin und Platz 3 bei der 70.3 WM belegen. Angesichts ihres Laufpotenzials ist ihr der Sprung aufs Podium durchaus zuzutrauen, doch könnte ihr erster Start in Kailua Kona auch als reine Lernerfahrung enden.

Immerhin zwei Jahre Kona-Erfahrung hat Sarah Crowley vorzuweisen. 2017 wurde die Britin Dritte. Dasselbe Resultat gelang ihr heuer in Frankfurt, wo sie als Titelverteidigerin von Ryf entthront wurde. Wenige Wochen nach Frankfurt feierte sie dann aber doch noch einen Ironman-Sieg auf deutschem Boden in diesem Jahr, in Hamburg nämlich.

Erwähnt werden muss auch Mirinda Carfrae (Australien), die Hawaii in den Jahren 2010, 2013 und 2014 gewinnen konnte. Nach Babypause im vergangenen Jahr ist „Rinny“ zurück in guter Form, mit zwei Siegen und vier zweiten Plätzen bei Lang- und Halbdistanzrennen in Nordamerika. Allerdings musste sie in Gdynia auch eine mehr als 20-minütige Schlappe gegen Ryf einstecken.

Rennszenarien

Bei den Frauen ist das wahrscheinlichste Rennszenario eines, in dem Topfavoritin Daniela Ryf ihren überschaubaren Schwimmrückstand schon früh auf dem Rad aufholt. Sobald die Titelverteidigerin zur Attacke bläst, wird wohl höchstens Lucy Charles folgen können. Alles andere als ein ungefährdeter Sieg Ryfs im Abschlussmarathon wäre dann eine Überraschung. Unter den laufstarken Damen wird nicht zuletzt Anne Haug darum kämpfen, vielleicht noch das Podium zu erklimmen.

Favoritinnen

***** Daniela Ryf (SUI)
***** Lucy Charles (GBR)
***** Sarah Crowley (GBR), Anne Haug (GER)
***** Heather Jackson (USA), Sarah True (USA), Mirinda Carfrae (AUS)
***** Helle Frederiksen (DEN), Susie Cheetham (GBR), Kaisa Sali (FIN)
Dark Horse: Emma Pallant (GBR)






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