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Laufwunder Patrick Lange gewinnt den Ironman Hawaii in neuer Rekordzeit von 8:01:40 Stunden
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15.10.2017

Laufwunder Patrick Lange gewinnt den Ironman Hawaii in neuer Rekordzeit von 8:01:40 Stunden

Info: IRONMAN HAWAII 2017 - Ironman World Championship
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Kailua-Kona, 15.10.2017 – Rückenprobleme verhinderten einen dritten Sieg in Folge von Jan Frodeno beim Ironman Hawaii, der jedoch trotzdem erneut und damit erstmals in seiner Geschichte zum vierten Mal hintereinander von einem Deutschen gewonnen wurde. Patrick Lange bestätigte seine herausragende Laufleistung aus dem Vorjahr und stellte mit 8:01:40 Stunden einen neuen Strecken-Rekord auf der Pazifik-Insel auf. Während die Rekorde im Schwimmen und Marathon nur haarscharf verfehlt wurden, pulverisierte der ehemalige australische Radprofi Cameron Wurf Normann Stadlers elf Jahre alte Bestmarke auf der Bike-Strecke.

Ambergers Blitzstart, Aufholjagd von Kienle und Co.
Einen Tag der (Beinahe-)Rekorde beim Ironman Hawaii eröffnete der Australier Josh Amberger mit einem fulminanten Auftritt im Pazifischen Ozean. Der Hawaii-Rookie setzte sich sofort von den 55 übrigen Profi-Startern ab und absolvierte die 3,86 Kilometer lange Schwimmstrecke in einer Fabelzeit von 47:09 Minuten – nur 28 Sekunden fehlten zur Bestmarke von Lars Jorgensen aus dem Jahr 1998, dem am längsten bestehenden Rekord dieses Wettkampfes. 1 Minute und 18 Sekunden nach Amberger führte Titelverteidiger Jan Frodeno ein großes Hauptfeld aus dem Wasser, das den Führenden nach etwa 30 Kilometern auf dem Rad einholen konnte. Am schnellsten auf zwei Rädern war allerdings eine Gruppe mit den Deutschen Sebastian Kienle und Boris Stein – dem Zweiten von 2016 und dem Sieger von 2014 – sowie dem Kanadier Lionel Sanders und dem Australier Cameron Wurf, die ihre Rennmaschinen gut fünf Minuten nach Frodeno gesattelt hatten, ihren Rückstand aus dem Schwimmen aber innerhalb von etwa 70-80 Kilometern wettmachen konnten.


Bericht zum Wettkampf der Frauen:
3. Sieg in Folge: Schweizerin Daniela Ryf bleibt das Maß aller Dinge


Wurf verbessert Rad-Rekord um mehr als fünf Minuten
Sanders fand sich nach erfolgreicher Aufholjagd rasch an der Spitze des Feldes wieder und legte ein solch hohes Tempo vor, dass an der Wende der Rad-Strecke in Hawi nach etwas mehr als der Hälfte der 180,2 Kilometer nur noch ein Dutzend Fahrer innerhalb einer halben Minute hinter ihm folgte. Stein, der 2016 noch der schnellste aller Profis auf dem Rad gewesen war, hatten den Anschluss verloren und lag bereits fast zwei Minuten in Rückstand. Auf dem Weg zurück nach Kailua-Kona wurden die Kräfteverhältnisse rasch noch weitaus klarer. Zuerst zogen Wurf und Kienle der Konkurrenz davon, bis Sanders wieder zu ihnen aufschließen konnte. 40 Kilometer vor dem zweiten Wechsel hatten sie bereits eine Minute auf die nächste Gruppe um Frodeno herausgefahren. Am Ende stieg Wurf, der bis vor drei Jahren als Straßenrad-Profi unter anderem bei den Rennställen Liquigas und Cannondale aktiv gewesen war, nach 5:09:04 Stunden als Erster vom Rad. Sanders und Kienle folgten mit Rückständen von 54 Sekunden und 1:36 Minute. Ihre reinen Radzeiten waren herausragend: Sowohl Wurf (4:12:53) als auch Sanders (4:14:18) und Kienle (4:14:56) unterboten den alten Rad-Rekord von Normann Stadler aus dem Jahr 2006 (4:18:23) überdeutlich.

Frodeno denkt trotz Schmerzen nicht ans Aufgeben
Jan Frodeno verzeichnete nach dem Abstieg vom Rennrad als Vierter ein Defizit von 2:16 Minuten gegenüber dem Führenden Wurf. Auf seinen deutschen Landsmann Patrick Lange, der 2016 als einziger einen schnelleren Marathon gelaufen war, hatte Frodeno acht Minuten Vorsprung, was mit den Leistungen von damals für einen weiteren Sieg hätte reichen können – doch dem Sieger von 2015 und 2016 machte diesmal der eigene Körper einen Strich durch die Rechnung. Schon kurz nach Beginn der Laufstrecke machten Frodeno Rückenprobleme zu schaffen, die ihn zum Gehen und zwischenzeitlich gar zum Anhalten zwangen. Obwohl alle Chancen auf eine Topplatzierung dahin waren und die Schmerzen blieben, ließ Frodeno es sich nicht nehmen, das Rennen zu beenden. Knapp über vier Stunden benötigte er letztlich für die 42,195 Kilometer und erreichte das Ziel auf Platz 35 mit 1:14:04 Stunde Rückstand auf den Sieger. Und bei dem handelte es sich trotzdem nach den Erfolgen von Thomas Hellriegel (1997), Normann Stadler (2004, 2006), Faris Al-Sultan (2005), Kienle (2014) und Frodeno (2015, 2016) zum achten Mal um einen deutschen Triathleten.

Lange läuft von Platz 11 auf 1, McNamee von 14 auf 3
Die Führung im Rennen konnte Wurf nach dem Ende seiner Paradedisziplin, dem Radfahren nicht mehr lange halten, schon nach wenigen Kilometern zog Sanders an ihm vorbei. Der sieben Wochen zuvor bei der Langdistanz-Weltmeisterschaft siegreiche Kanadier konnte zwar seinen ersten Verfolger Kienle auf Distanz halten, aber zu seinem Pech war Lange, der nach dem Rad-Teil auf Platz elf und neuneinhalb Minuten hinter ihm gelegen hatte, wieder in hervorragender Verfassung. Der 31-Jährige aus dem hessischen Bad Wildungen, der ein Jahr zuvor mit 2:39:45 Stunden den Hawaii-Laufrekord gebrochen (und den Gesamtsieg nur wegen einer Fünf-Minuten-Zeitstrafe für ein irreguläres Überholmanöver auf dem Rad verpasst) hatte, lief mit 2:39:59 wieder eine überragende Zeit, überholte Sanders viereinhalb Kilometer vor dem Ziel und unterbot am Ende in 8:01:40 Stunden den Hawaii-Rekord des Australiers Craig Alexander aus dem Jahr 2011 um 2 Minuten und 16 Sekunden. Sanders finishte 2:27 Minuten nach dem Sieger als Zweiter. Kienle (+8:19) verpasste letztlich noch das Podium und wurde Vierter, weil ihn der zweitschnellste Marathon-Läufer (2:45:30) David McNamee noch überholte und Rang drei (+5:31) für sich beanspruchte. Rad-Rekordler Wurf beendete den Wettkampf auf dem 17. Platz (+28:49).
Top10 Profi-Männer beim Ironman Hawaii 2017
 1  Patrick Lange     GER  8:01:40
 2  Lionel Sanders    CAN  +  2:27
 3  David McNamee     GBR  +  5:31
 4  Sebastian Kienle  GER  +  8:19
 5  James Cunnama     RSA  +  9:44
 6  Terenzo Bozzone   NZL  + 11:26
 7  Andy Potts        USA  + 13:03
 8  Patrik Nilsson    SWE  + 16:41
 9  Ben Hoffman       USA  + 17:46
10  Boris Stein       GER  + 20:44
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Video der Zielankunft





Laufwunder Patrick Lange gewinnt den Ironman Hawaii in neuer Rekordzeit von 8:01:40 Stunden (Foto: ironman.com)
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