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Schweizer Duo Schurter/Forster baut Führung vor Fumic/Avancini aus
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18.03.2019

Schweizer Duo Schurter/Forster baut Führung vor Fumic/Avancini aus

Info: MTB: Absa Cape Epic 2019
Autor: Tom Roegner (Veranstalter)



Erste lange Etappe beim Absa Cape Epic mit 111 Kilometern - Comeback der Bulls Legenden Platt/Lakata

Das Favoriten-Duo von Scott-SRAM MTB-Racing gewann die 111-km-Etappe des 2019 Absa Cape Epic in überzeugender Manier. Nino Schurter und Lars Forster legten die erste lange Distanz der Tour de France der Mountainbiker in 04:24:04 Stunden zurück und bauten damit ihre Führung auf Manuel Fumic und Henrique Avancini von Cannondale Factory Racing auf 3:33 Minuten aus, denen heute Platz 2 blieb.

Comeback für das Team BULLS Legends: Im Zielsprint holten sich Alban Lakata und der fünffache Epic-Sieger Karl Platt den dritten Rang. „Ich freue mich über den Sieg und dass wir im Gelben Leadertrikot bleiben,“, kommentierte Weltmeister Schurter im Ziel. „Wir hatten einen guten Tag, am Ende hat das Tempo hochhalten doch ein wenig weh getan. Aber so haben wir mehr Zeit für die Erholung“, so der Schweizer. Ein bewölkter Tag mit gemäßigten Temperaturen hatte es sowohl den Profis als auch den Backendern, den normalen Fahrern, die doppelt so lange wie die Rennfahrer unterwegs sind, nicht zu hart gemacht.

Mitfavoriten Jaroslav Kulhavy und Sam Gaze, Investec-songo-Specialized, kamen mit einer größeren Verfolgergruppe ins Ziel der Hermanus High School an der südafrikanischen Ostküste. Damit schafften sie es noch auf den dritten Platz der Gesamtwertung - Defekte wie ein lockeres Schuh-Cleat von Kulhavy und ein Sturz hatte den Specialized-Fahrern wertvolle Zeit gekostet.

Schon die erste lange Etappe des Cape Epic brachte die Anspannung der Konkurrenten zutage, die Favoriten lieferten sich auf den Bikes und auch verbal kräftige Scharmützel. 20 Fahrer versuchten sich abzusetzen, in diesem Feld ging es gleich auf den ersten 40 Kilometern hoch her. Erwartungsgemäß attackierten Schurter/Foster am Anstieg, gleichzeitig Wertung des Dimension Data Hot Spot (Kilometer 37), die sie sich auch holten. Dann fuhren die Schweizer eine Lücke in die Gruppe, folgen konnten die Mitfavoriten Cannondale Factory Racing, Investec-songo-Specialized, Trek Selle San Marco, Canyon und die zwei BULLS Teams mit Platt, Lakata, Stiebjahn und Huber.

Dann kam Bewegung in diese Kombination: Avancini hatte Probleme mit seinem Hydrationpack, gab Gas um wegzufahren und legte diesen beim Versorgungspunkt 3 ab. Danach ging es bei fast allen rund. Sam Gaze rutschte das Vorderrad in einer Sandpassage nach rund 74 Kilometern weg und er schlug so hart auf, dass sein Helm brach. Nach dem Lenker gerade rücken und kurzem Schütteln war der Neuseeländer wieder im Sattel, doch Scott-SRAM und Cannondale hatten die Flucht nach vorne angetreten.

Kurz danach brachen die Schweizer weg vom Deutschen Manuel Fumic und Partner Avancini aus Brasilien. „Die beiden wollten nicht vorne arbeiten, also haben wir Gas gegeben“ erklärte Schurter im Zielinterview, nachdem Avancini sich nicht gerade freudig über die Ansagen des Schweizer Olympiasiegers und Weltmeisters geäußert hatte. „Im Feld ging es ziemlich hektisch zu, alle waren nervös, aber nach dem dritten Wasserpunkt ging das Rennen dann richtig los“, meinte Fumic im Ziel. „Scott hat versucht, Spielchen zu spielen aber da wollten wir uns raushalten“, so der Deutsche, „also fuhren wir unser Tempo, zogen das durch und das war ok. Es kommen noch ein paar Tage und entscheidend ist die Form am Ende der Woche.“

Avancini zollte seinen Gegnern Respekt: „Scott-SRAM MTB-Racing waren sehr stark heute, Lars ist ein Weltklassefahrer und Nino vielleicht der beste Fahrer der Welt“, so der Marathon-Weltmeister. „Aber es wäre nicht schlecht, wenn wir auch Mikrophone am Bike hätten, damit die Leute hören könnten, wie der wahre Nino ist. Er geht die anderen Fahrer ganz schön an. Es ist okay, ich werde mein Potential die nächsten Tage noch zeigen können. Ich bin sehr zuversichtlich bei diesem Epic, ich vertraue meinen Beinen, meinem Körper, meinem Partner und meinem Team. Es ist eine lange Woche und ich hoffe, wir werden noch ein paar nette Fights in den nächsten Tagen austragen können.“

Beim Prolog noch weit hinter den üblichen Plätzen gelandet, zeigten die Bulls Legenden Platt und Lakata, dass sie sich nicht verstecken werden: „Die letzten beiden Jahre lief es nicht wirklich gut und das hat meiner Motivation etwas geschadet“, so Karl Platt, der sich sehr über den Podiumsplatz freute: „Wieder auf dem Treppchen zu stehen ist eine Riesenfreude und eine große Erleichterung für mich.“ Alban Lakata: „Das lief wirklich gut heute für uns, das war nicht zu erwarten, aber es kann gerne die restliche Woche weiter so laufen“, so der Österreicher. „Solange wir uns um uns kümmern und dafür sorgen, dass wir uns nicht kaputt fahren ist alles gut. Heute hat es ganz schön Körner gekostet“.

Auch morgen wird den Fahrern nichts geschenkt: 2250 Höhenmeter auf 90 Kilometer Distanz bedeutet harte Arbeit, wenn die Pros und Normalfahrer von Hermanus ins Oak Valley, dem nächsten Etappenort, fahren.

Langvad / Van der Breggen ebenso souverän bei den den Frauen

Souverän, unangefochten, von vorne: Annika Langvad und Anna van der Breggen drückten dem Frauenfeld auch bei der ersten lange Etappe ihren Stempel auf. Beeindruckende 5 Minuten und 42 Sekunden ist der Abstand zu den Zweitplatzierten nach nur 2 Etappen,
Auch wenn die Verfolgerinnen Kross-Spur Racing’s Ariane Lüthi (Schweiz) und Maja Wloszczowska (Polen) ein gutes Rennen ablieferten. Die polnische Weltmeisterin von 2010 machte im Ziel klar, dass die Absicherung des zweiten Platzes im Fokus stand, anstelle den Abstand zu verkleinern. „Wir haben gar nicht versucht, mit Annika und Anna mitzufahren“, so Wloszczowska, „das Tempo gleich zu Beginn der Etappe hätte uns gekillt.“

Langvad, fünffache Marathon-Weltmeisterin und ihre toughe Straßenfahrerin i mTeam, die Niederländerin Ann van der Breggen, zogen schon nach den ersten Anstiegen außerhalb von Hermanus an und fuhren allen anderen Frauen davon. Ungefährdet, defektfrei, aber nicht sturzfrei hatten das dänisch/niederländische Paar gute 3 Minuten im Ziel herausgefahren und den Vorsprung ausgebaut.

Blut lief am linken Schienbein der Straßenweltmeisterin hinab, als die beiden in die Zielgerade der Hermanus High School einbogen. „Mich hats auf der Schotterstraße zerlegt, die Wege sind ganz schön rutschig. Die technischen Passagen sind nicht so schlimm, allerdings finde ich es schwer, den ganzen Tag die Konzentration zu halten. “In diesem Bikerennen gehst du von Anfang an Vollgas, über fünf Stunden mit Druck, das zehrt ganz schön. Und ich fand es ganz schön heiß heute, draußen, wo kein Schatten war.“ Die Niederländerin war durchaus skeptisch: „Ich bin ganz schön fertig heute, schauen wir mal, wie ich mich nach der Erholung fühle und wie es die nächsten Tage so weiter geht.“ Aber sie lächelte noch dabei, „es lief ja bis jetzt ganz gut für uns“.

Wloszczowska war zufrieden mit der ersten langen Etappe, auch wenn es nicht leicht war, die Drittplatzierten Summit Fin Team mit Candice Lill und der Deutschen Adelheid Morath in Schach zu halten. “Ich hatte unglaubliche Rückenschmerzen,” sagte Wloszczowska. “Wir versuchten wirklich, das Tempo hoch zu halten, ohne uns ins Defizit zu fahren, aber ich empfand es als harte Etappe heute. Die Mädels von Summit Fin haben Druck gemacht, kamen immer wieder nach und wir mussten wieder aufs Gas drücken - ein verrückter Kampf heute. Die drei Minuten sind noch ganz okay bei einem Fünf-Stunden-Tag, wir sind ja noch einigermaßen dran.“ Das deutsche Frauenteam Sabine Spitz und Nadine Rieder (Meerendal WIAWIS Rotwild) kamen als fünfte ins Etappenziel, ihr Rückstand auf die Führenden beträgt rund 15 Minuten.

Apropos dran: Der Sturz von van der Breggen zeigte heute, dass auch das Favoritenteam immer auf der Hut bleiben muss. Investec-songo-Specialized sind zwar klar dominierend bei den Frauen - aber beim Mountainbiken und vor allem an den folgenden Tagen ist ein Sieg oder die Führung nicht selbstverständlich. Ein Defekt oder Sturz kann alles wieder ändern und die Rangliste durcheinander schütteln.

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