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Cape Epic Finale: Den Gesamtsieg locker nach Hause gefahren
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24.03.2019

Cape Epic Finale: Den Gesamtsieg locker nach Hause gefahren

Info: MTB: Absa Cape Epic 2019
Autor: Tom Roegner (Veranstalter)



Schweizer Nino Schurter und Lars Forster gewinnen das Absa Cape Epic 2019 - Fünfter Gesamtsieg bei fünf Rennen für Annika Langvad bei den Frauen

Val de Vie/Südafrika – Grande Finale beim Absa Cape Epic 2019: die Schlussetappe klang mit 70 Kilometern nicht hart, doch 1800 Höhenmeter, die meisten davon auf den herrlichen Singletracks rund um Stellenbosch, sind nach 7 Tagen im Sattel ein echter Plombenzieher. Zwar sah es nach einem lockeren Gesamtsieg aus für Scott SRAM MTB Racing, doch der Europameister Lars Forster war im Ziel auf dem Weingut Val de Vie richtig erleichtert: „Mir ging es vorgestern und gestern schon nicht mehr so gut, ich musste wirklich kämpfen. Zum Glück hatte ich einen Partner, der immer noch einiges an Power zu liefern hate. Ich bin so glücklich, dass wir den Gesamtsieg geholt haben“, sagte ein sichtlich mitgenommener Forster. Auch sein Schweizer Teampartner, Weltmeister Nino Schurter, bestätigte das Besondere an diesem Sieg: „Als ich das erste Mal am Epic teilnahm und gleich gewinnen konnte, war sehr viel Glück dabei. Das weißt du erst zu schätzen, wenn du wieder dabei ist. Dieser Sieg ist für mich etwas besonderes und ich freue mich für Lars, der super fuhr, dass es so gut geklappt hat.“

Wie zu erwarten starteten einige Teams am Finaltag mit den Ambitionen, den Etappensieg auf der Champs Elysées zu holen. So gab es Ausreißer mit den Südafrikanern Philip Beuys und Matthys Beukes (PYGA EuroSteel) und KROSS-SPUR, Gutierrez und Cink, die immer wieder in der Woche hatten aufblitzen lassen, dass sie gerne mehr als Top Ten gefahren wären. Eine Verfolgergruppe mit CST Sandd, Trek Selle San Marco, den beiden BULLS Teams Heros und Youngsters, die beiden 7C CBZ WILIER Teams und Specialized Foundation NAD hingen den Ausreißern an den Fersen. Doch sie konnten das Quartett, das sich absprach und bis zum Finish zusammen arbeitete, nicht einholen. Da die Gesamtwertung durch diese Teams nicht beeinträchtig war, gab es für die Verfolger und die entscheidenden beiden Teams - Nino Schurter/Lars Forster und Manuel Fumic/Henrique Avancini (Cannondale Factory Racing) - keinen Grund, alles zu riskieren.

Die Etappenentscheidung war dann denkbar knapp: Eine Zehntelsekunde oder zehn Zentimeter Abstand des Vorderrades machte den Unterschied zwischen Platz 1 und 2. Da die Teamwertung zählt, gewann KROSS-SPUR, weil Cink einen Hauch vor Buys die Ziellinie überquerte, nachdem Beukes und Gutierrez schon durch waren. Die spanisch-tschechische Kombi Sergio Mantecon Gutierrez und Ondřej Cink hätten sicher Wirbel in die Gesamtwertung bringen können, doch ein Defekt in der ersten Etappe hatte die beiden zeitlich weit zurück geworfen. „Wenigstens haben wir es bei der letzten Gelegenheit geschafft, einen Etappensieg zu holen - das war sehr schön“, so Gutierrez im Ziel in Val de Vie.

Manuel Fumic und Henrique Avancini blieb Platz zwei des Absa Cape Epic 2019, nachdem die beiden wieder einige Tage im Gelben Zebra-Leadertrikot gefahren waren. In einem Interview hatte der Marathon-Weltmeister aus Brasilien noch sehr emotional erklärt, wie wichtig ihm ein Sieg gemeinsam mit „Manni“ Fumic beim Epic wäre. Am Ende lagen siebeneinhalb Minuten zwischen ihnen und den Gesamtsiegern Schurter/Forster. Den Abstand zu den Dritten, Samuele Porro und Damiano Ferraro konnten die beiden mit rund neun Minuten gut sichern. Da das Italo-Duo von Trek Selle San Marco konstant fuhr, war Urs Huber und Simon Stiebjahn von den BULLS Heros leider der Schritt aufs Gesamt-Podium versagt. Auch hier lagen über neun Minuten zwischen Platz 3 und 4. Mit dem 5. Platz im Gesamtklassement (6. Etappenplatz heute) holten sich die Südafrikaner Alan Hatherly und Matthew Beers (SpecializedFoundationNAD) die afrikanische Wertung.

High Fives für Annika und Anna

Eine Vollgas Schampus-Dusche gab es bei der Siegerehrung der Frauen, die - wie zu erwarten - in den Platzierungen des Gesamtklassements einliefen: Annika Langvad mit Anna van der Breggen (Investec Songo Specialized) vor Adelheid Morath mit Candice Lill (Summit Fin) und Ariane Lüthi mit Maja Wloszczowska (Kross-Spur Racing). Die Zeiten der Gesamtwertung sprechen eine klare Sprache: Jeweils 30 Minuten zwischen eins und zwei und drei.
Auch wenn die Weltmeisterin Langvad unter der Woche immer sehr vorsichtig auf einen angesprochenen Gesamtsieg reagierte, bei der Siegerehrung war sie dann wie alle sehr überschäumend. Die Last fiel ab, denn, wie sie in einem Interview erläutert hatte, war sie in einem Doppeljob unterwegs. Sich selbst durch die Etappe zu bringen und aus einer Straßenweltmeisterin in einer Woche eine Weltklasse-Mountainbikerin zu machen. Sie coachte die Niederländerin verbal durch alle technischen Streckenabschnitte… Mission completed. Fünf Siege bei fünf Starts beim Absa Cape Epic, damit zieht Langvad mit den Legenden Karl Platt und Christoph Sauser bei den Männern gleich. Wie könnte man Annika Langvad beim Epic schlagen? „Ich weiß es selbst nicht“, sagte die Dänin – und gab damit auch die Antwort für ihre Konkurrentinnen.
Ihre Teamkollegin Anna van der Breggen sah mehr als glücklich aus, dass die Strapazen beendet waren. „Das war eine wirklich harte Woche. Eine neue Erfahrung für mich, einerseits war es spannend, das so zu erleben und den Körper zu neuen Grenzen zu treiben. Das Leiden war schwer zu ertragen, gleichzeitig fand ich es gut. Ich glaube, mein Körper war noch nie so erschöpft wie in dieser Woche des Epic, ich habe noch nie so viele Stunden auf einem Fahrrad verbracht. Es war so hart zu Beginn, aber jetzt genieße ich das Gefühl, das erreicht zu haben, was wir uns vorgenommen hatten.“

In der Dimension Data Masters Kategorie gewannen Jose Hermida und Joaquim Rodriguez (Merida Factory Racing), was einen beeindruckenden 26. Gesamtrang bedeutet. Abraao Azevedo und Bart Brentjens (CST Sandd Bafang) hatten eine makellose Bilanz bei den Grand Masters: Acht Etappensiege machen klar den Gesamtsieg.
Zwar gewann das MMR Mixed Team des ehemaligen Straßenprofis und Weltmeisters Oscar Freire Gomez mit Natalia Fischer Egusquiza das Grand Finale in der Virgin Active Mixed Wertung. Aber der Gesamtsieg hier von Laura und Werner Stark (TBR-Werner), ein deutsches Ehepaar, die derzeit in Kapstadt leben, war ungefährdet mit 36 Minuten Vorsprung in der addierten Gesamtzeit.

-> Zu den Resultaten und Endständen





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