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Weltmeisterschaften Niederlande gewinnen WM-Teamzeitfahren in Yorkshire – Deutschland und UK auf dem Podest |
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22.09.2019 | |||
Niederlande gewinnen WM-Teamzeitfahren in Yorkshire – Deutschland und UK auf dem PodestInfo: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2019 IN YORKSHIREAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) Harrogate, 22.09.2019 - Deutschland hat zum Auftakt der Straßenrad-WM in Harrogate, Yorkshire beim Teamzeitfahren, das erstmals als Mixed-Staffel ausgetragen wurde, Rang zwei belegt. Wie bei der Europameisterschaft musste man sich den Niederländern und Niederländerinnen geschlagen geben, die nach insgesamt 27,6 km nicht weniger als 23 Sekunden Vorsprung hatten. Ein Einstand nach Maß gelang den Gastgebern: Großbritanniens Sextett holte überraschend die Bronzemedaille. 10 Nationen und ein CMC-Team Das Wetter in England präsentierte sich genauso, wie man es sich vorstellt: bewölkt und regnerisch. Höchste Vorsicht war also geboten in den Abfahrten und in den Kurven, von denen es am Anfang des 13,8 km langen Rundkurses durch Harrogate nur wenige, im zweiten Teil dafür aber umso mehr gab. Dieser Parcours wird in den nächsten Tagen die Kulisse für die ersten Einzelzeitfahren und das Finale aller Straßenrennen bilden. Im Mannschaftszeitfahren, das erstmals bei einer WM als sogen. Mixed Relay, also als geschlechtergemischte Staffel mit Nationalteams ausgetragen wurde, mussten zuerst pro Nation drei Männer eine Runde fahren und dann – „Ladies first“ hieß es hier ausnahmsweise mal nicht – drei Frauen eine Runde. Die im Vorfeld schon häufig zitierten kleinen Anstiege forderten ihren Tribut und kaum ein Trio kam zu dritt ins Ziel. Was freilich auch nicht nötig war, denn die Zeit wurde vom zweiten Mann bzw. der zweiten Frau genommen. Es traten 10 Nationalmannschaften ab – Russland hatte kurzfristig zurückgezogen – und ein Sextett des UCI World Cycling Center (CMC), einer Trainingseinrichtung für Nachwuchsathleten aus aller Welt in Aigle. Dass sie am Ende abgeschlagen Letzte wurden, dürfte Dillon Corkery aus Irland, Ben Katerberg aus Kanada, Petr Kelemen aus Tschechien, Teniel Campbell aus Trinidad, Anastasiya Kolesava aus Weißrussland und Fernanda Yapura aus Argentinien schnuppe gewesen sein. Für ein so wichtiges Event ausgewählt worden zu sein und sich der Weltöffentlichkeit präsentiert zu haben, war sicherlich goldwert. Die Schweiz belegt mit Defektpech Rang sechs Die Teams bzw. deren Männer- und Frauenkader starteten in 3-minütigem Abstand, es gab aber drei Blöcke mit vier, vier und drei Mannschaften, zwischen denen wiederum 40 Minuten Abstand lagen. Es wurde also erst ein Block komplett abgeschlossen, bevor die Männer des nächsten Blocks auf die Strecke geschickt wurden. Wenn es nach den Gastgebern gegangen wäre, hätte man den Wettkampf schon nach dem ersten, spätestens aber nach dem zweiten Block beenden können. Denn die Briten hatten mit John Archibald, Daniel Bigham und Harry Tanfield sowie Lauren Dolan, Anna Henderson und Joscelin Lowden sicherlich keine Weltklasse-Truppe am Start, dennoch lieferten die sechs eine dermaßen starke Leistung ab, dass sie bis zum Auftreten der eigentlichen Favoriten in Führung lagen. Dass es am Ende Bronze werden sollte, damit hatte wohl ernsthaft keiner gerechnet. Nur einmal wackelte ihre Position ein bisschen, als nämlich die Schweizerinnen Marlen Reusser, Elise Chabbey und Kathrin Stirnemann – eine Mountainbikerin, die man als Expertin für schwierige Abfahrten mitgenommen hatte – auf der Strecke waren und den von ihren männlichen Kollegen Robin Froidevaux, Joel Suther und Claudio Imhof eingehandelten Rückstand praktisch wettmachten. Doch kurz vor dem Ziel hatte Chabbey einen zeitraubenden Defekt zu beklagen und legte wenig später noch einen Beinahesturz hin. So lösten die Medaillenchancen sich in Luft auf und es wurde Rang sechs am Ende.
Niederlande absolut souverän zum Titel Letztlich lief alles auf einen Showdown der drei Nationen hinaus, die schon bei der Europameisterschaft, wo die Mixed-Staffel zum allerersten Mal zum Einsatz kam, die Medaillen geholt hatten. Italien, Deutschland und die Niederlande hatten auch die stärksten Sechserteams am Start. Edoardo Affini, Davide Martinelli und Elia Viviani legten sehr gut vor und unterboten Großbritannien an der ersten Zwischenzeit nach 6,3 Kilometern. Als sie den „Staffelstab“ (den es freilich nicht wirklich gab) an ihre Landsfrauen Elena Cecchini, Elisa Longo-Borghini und Tatiana Guderzo weiterreichten, hatten sie allerdings einen Rückstand auf die Gastgeber. Die drei Damen zeigten auch eine sehr geschlossene Leistung, aber sie verloren Longo-Borghini durch einen Sturz und mussten sich am Ende den Briten um vier Sekunden geschlagen geben. Deutschland, das zunächst Tony Martin, Nils Politt und Jasha Süttelin aufbot, war am Wechselpunkt langsamer als die Schweizer unterwegs, die drei Powerfrauen Mieke Kröger, Lisa Klein und Lisa Brennauer holten jedoch die Kohlen aus dem Feuer und brachten das Teams wieder auf Medaillenkurs. Keinen Zweifel aufkommen ließen hingegen von Anfang an die Niederländer, die mit Koen Bouwman, Bauke Mollema, Riejanne Markus und Amy Pieters immerhin vier EM-Sieger aufboten. Hinzu kamen die Spitzenzeitfahrer Jos van Emden und Lucinda Brand. Es hagelte Bestzeiten an allen drei Zwischenzeitnahmen und Gold im Ziel war der verdiente Lohn. -> Zum Resultat
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22.09.2019 | |||
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