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U23 Rückblick auf den U23 Nations Cup Toscana-Terra di ciclismo |
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27.04.2011 | ||
Rückblick auf den U23 Nations Cup Toscana-Terra di ciclismoInfo: U23 Ncup: Toscana-Terra di ciclismo-Coppa delle NazioniAutor: Rudolf Brantner (Viribus Unitis) Das über fünf Etappen gehende vierte Rennen im UCI U23 Nations Cup endete mit einer Sensation. Die österreichische Mannschaft, noch bei keinem anderen Rennen dieser Saison angetreten, stellte mit Georg Preidler den Gesamtsieger. DAS Heimrennen des italienischen Nachwuchses ging über 768,8 km. 25 nationale und ein UCI-Team wahren am Start. Bei der Trofeo Karlsberg (11.-14. August) wird er wieder einen LiVE-Ticker anbieten. 1. Etappe: Grosseto - Grosseto (148,4 km) Nach anfänglichen Attacken konnte sich eine 10 Mann starke Gruppe in der Abfahrt nach der ersten Bergwertung lösen und einen Vorsprung von 2Min. 20“ herausfahren. Dank Nachführarbeit der Nationalteams Russlands und Dänemarks wurden die Ausreißer 15 km vor dem Ziel gestellt. Alles lief auf einen Massensprint hinaus, bis 50 Meter vor der 3-km-Anzeige ein Massensturz das Feld gewaltig zerpflügte. Rund 60 Fahrer waren mehr oder weniger in diesen Sturz verwickelt. 39 Fahrer, die sich aus dem Sturz raushalten konnten, sprinteten um den Etappensieg, den Sean De Bie (Belgien) gewinnen konnte. Fünf deutsche Fahrer kamen unbeschadet ins Ziel und belegten die Plätze 6. Philipp Ries, 17. Julian Kern, 20. Michel Koch, 30. Yannick Mayer und 37. Simon Nuber. Als 60. verlor Tobias Lergenmüller 44 Sekunden auf den Sieger. Für das Schweizer Nationalteam erreichte Christian Schneeberger den 19. Etappenrang, 29. Sebastien Reichenbach, 51. Loic Aubert +33 Sekunden, 80. Patrick Schelling +45 Sekunden, Marcel Aregger DNF. Als einziger Österreicher erreichte zeitgleich mit dem Etappengewinner Georg Preidler den 21. Rang. Elf Fahrer schieden auf dieser Etappe aus. 2. Etappe: Follonica - Casciana Alta (164,3 km) Die zweite Etappe war wenig spektakulär, keines der Nationalteams zeigte Ambitionen auszureißen. Schonung für die schwere Etappe am nächsten Tag war angesagt. Den Massensprint gewann der Franzose Rudy Molard. 3. Etappe: Lucca-Montecatini (145,1 km) Eine Etappe mit fünf Bergwertungen, eine der 1. Kategorie, zwei der 2ten und zwei der 3ten Kategorie. Kurz nach dem Start schon die ersten Angriffe, eine 20 Mann starke Gruppe konnte sich absetzen. Nach der ersten Bergwertung nahm das österreichische Nationalteam das Heft in die Hand, besonders David Wöhrer zeigte seine Qualitäten, mit dem Resultat, dass das Hauptfeld gewaltig auseinandergerissen wurde. Die Österreicher schafften es, die Ausreißer wieder einzufangen. Nach 80 km begann der schwerste Anstieg der Etappe, die italienischen Fahrer setzten eine Attacke nach der andern und wieder konnte sich eine Gruppe von zehn Fahrern, darunter auch der Österreicher Patrick Konrad, absetzen. Als es schon so aussah, dass die Gruppe durchkommen sollte, legte sich das australische Team ins Zeug und arbeitete hart, um die Führenden zu stellen, was letztendlich auch gelang. Kurz nach dem Zusammenschluss in der Hälfte des Anstiegs setzte der Italiener Fabio Aru erneut eine Attacke, sieben Mann konnten folgen. Georg Preidler machte sich solo auf die Verfolgung und schaffte den Anschluss noch vor der Bergwertung. Fabio Aru (ITA), Salvatore Puccio (ITA), David De La Cruz Melgarejo (ESP), Tim Wellens (Bel), Benjamin Dyball (AUS) , Tsgabu Gebremaryam Grmay (ETH) und Georg Preidler nahmen die Abfahrt in Angriff. Auf dieser setzte sich Salvatore Puccio ab und erreichte das Ziel solo 17 Sek. vor den Verfolgern. Gesamtwertung: 1 Fabio Aru (ITA) 10:45:24 2 Georg Preidler (AUT) zeitgleich 3 Cruz Melgarejo (ESP) +0:27 4. Etappe: Capannori - Subbiano (166,0 km) Auf dieser Etappe versuchte das österreichische Team, Georg Preidler ins Führungstrikot zu fahren, oder zumindest keine Zeit auf Fabio Aru zu verlieren. Dies gelang durch erstklassige Arbeit des Teams, das sich förmlich für seienn Kapitän zerriss. So gelang es, die Italiener in Schach zu halten und Georg Preidler erreichte im Sprint den 9., Fabio Aru zeitgleich mit Georg den 14. Etappenplatz. Am Gesamtresultat unter den ersten drei gab es also keine Veränderung. 5. Etappe: Subbiano - Gaiole in Chianti (145,0 km) Eine Etappe gespickt mit berüchtigten „Strade Bianche“, den Schotterstraßen, auf denen der Traum einer guten Platzierung mit dem Platzen eines Rennreifen ausgeträumt ist. Die italienische Mannschaft kontrollierte das gesamte Rennen und versuchten das Feld zusammen zu halten, um ihren führenden Kapitän zu schützen. Die Österreicher mussten sich natürlich etwas einfallen lassen, so versuchte Georg Preidler kurz vor der ersten Bergwertung einen Vorstoß, er wurde rasch von den aufmerksamen Italienern gestellt. In den „Pave“ schützten die Mannschaften ihre Kapitäne und sorgten so für einen Showdown der besonderen Art, denn heute könnte bei Zeitgleichheit die Platzziffer über den Sieg entscheiden. Ein 21 Mann starkes Feld, darunter alle Favoriten, reihte sich für den so wichtigen Zielsprint ein, alles schien glatt zu laufen, bis, ja bis 150 Meter vor der Ziellinie ein Fahrer stürzte und Georg Preidler und der drittplatzierte Spanier auf den Asphalt mussten. Letztendlich schafften es beide aufs Rad und Georg Preidler erreichte den 18. Platz und schon begann das Rechnen. Wo war der Italiener platziert? Fabio Aru erreichte zeitgleich, aber als 33. das Etappenziel und das hat gereicht für den ersten U23 Nations Cup Sieg einer tapfer kämpfenden österreichischen Mannschaft und ihres Kapitäns Georg Preidler. Weiterer Bericht: Sieg in letzter Sekunde - Preidler gewinnt Toskana-Rundfahrt Stand im U23 Nations Cup nach vier von sechs Rennen: 1 Frankreich 65 Punkte 2 Italien 48 3 Belgien 47 4 Großbritannien 37 5 Russland 37 ... 7 Österreich 30 9 Deutschland 24 20 Schweiz 9 Österreich-Spezial A dream come true - ist es wirklich ein Traum, oder besitzt das kleine Österreich nicht ein gesundes Fundament an Radsportnachwuchs? Nutzen wir jede sich bietende Möglichkeit, den Nachwuchs auch international Erfahrung sammeln zu lassen? Natürlich könnte ich es nun bei Zahlen und Fakten belassen, mich unheimlich freuen. Ich nehme die Gelegenheit wahr und schreib mir von der Seele, was ich für verbesserungswürdig halte und werde loben. Für mich, der ich seit Jahren den österreichischen Nachwuchs im Radrennsport beobachte, eine Sternstunde. Georg Preidler gewinnt ein U23 Nations Cup Rennen, nein nicht nur ein Rennen, das Heimrennen im radsportverrückten Italien. Was steckt aber hinter diesem historischen Sieg? Basisarbeit in den Klubs, harte Arbeit und die Bereitschaft junger Menschen, sich in einem Sport zu schinden, der im heimischen Journalismus, abgesehen von der Österreich Rundfahrt, ein Schattendasein fristet. Wo scheinbar nur schlechte Nachrichten - die nicht enden wollende vor allem internationale Dopingdiskussion - Schlagzeilen bringen, traurig genug. So werde ich heute ein Team besonders herausstellen das Team TYROL. Nicht nur, dass sie fünf Fahrer des aktuellen Nationalteams stellen - Florian Gaugl, Patrick Konrad, Stefan Mair, Georg Preidler, David Wöhrer, Stephan Rabitsch kommt von RC ARBÖ Gourmetfein Wels. Nein, beharrlich leistet dieses Team Aufbauarbeit im Nachwuchsbereich, ein gutes Management und ein verlässlicher Hauptsponsor scheinen das Erfolgskonzept dieser Mannschaft zu sein und dafür gilt es an dieser Stelle auch mal DANKE zu sagen. Stellt sich mir nun die Frage, warum schafft es der österreichische Radsportverband nicht, alle Rennen des U23 und des Junioren Nations Cup zu beschicken? Natürlich werden die Jungs nicht jedes Rennen gewinnen können, klar kostet das viel Geld. Natürlich weiß auch ich, dass der Euro ein rares Gut ist und der ÖRV mannigfaltige Aufgaben wahrnehmen muss und dass die finanziellen Mittel endlich sind. Jetzt wird sich der Dachverband der österreichischen Radsport mit diesem Sieg schmücken und das ist auch sein gutes Recht, wie sie es schon 2007 getan haben, als Matthias Brändle im Junioren Nations Cup die Trofeo Karlsberg als erster Österreicher gewinnen konnte. Mir bleibt die Hoffnung, dass der Verband in Zukunft dem Nachwuchs mehr Chancen gibt, sich mit den besten anderer Nationen international auf höchstem Niveau zu messen. Zum Rennen: Die Burschen haben Großes geleistet, jeder Einzelne hat alles gegeben, schon auf der ersten Etappe mussten Florian Gaugl, Patrick Konrad, Stefan Mair, David Wöhrer und Patrick Konrad nach einen Massensturz vom Rad. Die Jungs kämpften weiter, vor allem David Wöhrer zeigte auf der schweren dritten Etappe, was er für ein Kämpfer ist, und führte die Mannschaft an die Führenden heran. Leider verlor die Mannschaft schon auf der zweiten Etappe mit Stephan Rabitsch ein wichtiges Teammitglied. Kein Wunder, dass einige Fahrer auf der vierten Etappe der hervorragenden Arbeit Tribut zollen mussten, so musste Florian Gaugl kurz vor der Bergwertung abreißen lassen. Patrick Konrad hatte Hinterraddefekt. Aber alle kämpften sehr hart für das große Ziel, das immer greifbarer wurde. Auch auf der Schlussetappe haben sie ihren Kapitän „in Watte gepackt“, beschützt und versorgt. So und nur so ist es gelungen, diesen Sieg einzufahren. Ich ziehe meinen Hut vor den Herren Florian Gaugl, Patrick Konrad, Stefan Mair, Georg Preidler, David Wöhrer, Stephan Rabitsch und nicht zu vergessen Roland Pils, der die Mannschaft perfekt durch die Rundfahrt dirigierte, dem gesamte Betreuerteam und nicht zuletzt Franz Hartl, der jede Etappe perfekt vorbereitete, CHAPEAU. Ich danke Georg Preidler für die Etappenberichte und gebe seinen herzlichen Dank an die Mannschaft gerne weiter. |
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27.04.2011 | ||
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