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Emma Hinze krönt sich zur Sprint-Königin Berlins, Filippo Ganna fährt einen neuen 4000-Meter-Rekord
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28.02.2020

Emma Hinze krönt sich zur Sprint-Königin Berlins, Filippo Ganna fährt einen neuen 4000-Meter-Rekord

Info: BAHNRADSPORT-WELTMEISTERSCHAFT 2020 IN BERLIN
Autor: Felix Griep (Werfel)



Berlin, 28.02.2020 – Mit einer unglaublich abgebrühten und dominanten Vorstellung hat Emma Hinze am Freitagabend bei der Bahnradsport-Weltmeisterschaft in Berlin ihren zweiten Titel eingefahren. Weder Vorjahressiegerin Wai Sze Lee noch Europameisterin Anastasiia Voinova hatten auch nur den Hauch einer Chance gegen die 22-jährige Deutsche. Auch der nur ein Jahr ältere Italiener Filippo Ganna war in der Einzelverfolgung unantastbar, brach seinen eigenen Weltrekord und feierte den vierten Titel innerhalb von fünf Jahren. Darüber hinaus gab es am dritten WM-Tag noch einen überaus verdienten Sieg des 19-jährigen Neuseeländers Corbin Strong im Punkterennen, den souveränen Erfolg der 22-jährigen Japanerin Yumi Kajihara im Omnium und die Entthronung Quentin Lafargues durch den 22-jährigen Niederländer Sam Ligtlee im Kilometer-Zeitfahren.


Zeitplan | Ergebnis-Übersicht | Medaillenspiegel


Sprint Frauen

Hinze Voinova Lee

Überragende Hinze macht Lee und Voinova praktisch zu Statistinnen

Der 28. Februar 2020 wird als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem Emma Hinze endgültig den Schritt vom Toptalent zur absoluten Weltklassesprinterin machte. Nach dem
Erfolg im Teamsprint mit Pauline Grabosch und dem souveränen Einzug ins Sprint-Halbfinale traf sie dort auf keine Geringere als die amtierende Weltmeisterin Wai Sze Lee, die seit ihrem Sieg 2019 in Pruszków ungeschlagen war. Doch Hinze dominierte die Hongkongerin auf beeindruckende Art und Weise und gewann anschließend auch das Finale in zwei Läufen gegen die Russin Anastasiia Voinova. Vier Duelle, viermal von vorne gefahren, viermal absolut ungefährdet gewonnen – eine beeindruckende Leistung vor heimischer Kulisse im Berliner Velodrom! Die entthronte Weltmeisterin Lee konnte sich zumindest noch mit Bronze trösten, setzte sich im kleinen Finale 2:0 gegen die Kanadierin Kelsey Mitchell durch, die sich im Halbfinale mit Voinova einen harten Schlagabtausch geliefert hatte, der erst im dritten Durchgang entschieden wurde.

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Einzelverfolgung Männer

Ganna Lambie Ermenault

Ganna knackt die 4:02, Groß und Bissegger brechen Landesrekorde

In der Mannschaftsverfolgung hatte Filippo Ganna seine Italiener schon zu einer Zeit unter dem alten Weltrekord und zur Bronzemedaille geführt – in der Einzelverfolgung schlug nun seine nächste große Stunde. Dabei brauchte er natürlich längst keine Stunde für die 4000 Meter, sondern lediglich 4:01,934 Minuten! Damit unterbot er seinen Anfang November in Minsk aufgestellten Weltrekord nochmals um gut sieben Zehntel. Zweitschnellster in der Qualifikation war der US-Amerikaner Ashton Lambie, der vor Ganna den Weltrekord gehalten hatte und in 4:03,640 Minuten seine persönliche Bestleistung um fast zwei Sekunden verbesserte. Im Finale waren beide nicht mehr ganz so schnell, Ganna aber immer noch klar überlegen und holte ich nach 2016, 2017 und 2019 erneut den Titel. Bronze ging an den französischen Europameister Corentin Ermenault. Aus deutscher Sicht lieferte Felix Groß als Fünfter eine starke Leistung ab, stellte in 4:08,928 Minuten sogar einen neuen Landesrekord auf. Domenic Weinstein, der bis vor der WM noch schnellster Deutscher gewesen war (4:09,091) enttäuschte mit Platz neun (4:12,571). Und auch der Schweizer Rekord wurde gebrochen: Stefan Bissegger verbesserte seine eigene Bestmarke von 4:10,391 au 4:09,711 und wurde direkt vor seinem Landsmann Claudio Imhof (4:10,302) Sechster.

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1000 Meter Zeitfahren Männer

Ligtlee Lafargue D'Almeida

Ligtlee legt im Finale nochmal zu und schlägt Lafargue

Der
Fabelweltrekord über 1000 Meter von François Pervis aus dem Jahr 2013 blieb in Berlin zwar unangetastet, und doch erreichten immerhin drei Starter in der Qualifikation Zeiten unter einer Minute. Titelverteidiger Quentin Lafargue, dem das 2019 als Einzigem gelungen war, fuhr die Bestzeit vor dem Niederländer Sam Ligtlee und seinem französischen Landsmann Michaël D'Almeida. Im Finale der besten Acht konnte nur ein einziger Fahrer sich im Vergleich zur Quali noch einmal verbessern – aber es war nicht Lafargue, sondern Ligtlee, der den Titelverteidiger mit einem Vorsprung von 0,254 Sekunden entthronen und das vierte Gold der Niederländer in Berlin erringen konnte. D'Almeida verteidigte um 16 Tausendstel seinen Bronzerang gegen den Kanadier Vincent De Haître. Maximilian Dörnbach fuhr für Deutschland einen sechsten Platz ein, wohingegen für Joachim Eilers der Wettkampf mit Platz zehn schon nach der Quali beendet war.

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Punkterennen Männer

Strong Mora Eefting

Besonders aktive Strong und Mora holen Gold und Silber

Das Punkterennen der Männer begann sehr animiert und schon nach einem Viertel der 160 Runden hatten mit dem Weißrussen Raman Ramanau, dem Neuseeländer Corbin Strong, dem Polen Wojciech Pszczolarski und dem Niederländer Roy Eefting vier Fahrer einen Rundengewinn herausgeholt. In der Mitte des Rennen sorgte der Spanier Sebastian Mora mit einigen Angriffen für Action und wurde immerhin zum Punktbesten jener Fahrer, die noch keinen 20-Punkte-Bonus erhalten hatten. Anschließend versuchte der Schweizer Cyrille Thièry mit einem Alleingang ins Geschehen einzugreifen, hatte auch schnell eine halbe Runde Vorsprung, wurde aber doch wieder eingeholt. Strong hatte sich derweil durch konstantes Punktesammeln an der Spitze des Klassements behauptet und brachte mit einem starken Finale den durchaus überraschenden, aber absolut verdienten Sieg unter Dach und Fach: zusammen mit Mora und dem Russen Viktor Manakov fuhr er 250 Meter vor Rennende nochmals einen Rundengewinn heraus. Am Ende kommt Strong, der mit Neuseeland schon
Silber in der Mannschaftsverfolgung gewonnen hatte, auf 58 Punkte und thront damit deutlich über Mora (40), der sich seine zweite WM-Medaille nach dem Bronze im Scratch ebenfalls redlich verdient hatte. Mit Platz zwei bei der finalen Sprintwertung verdrängte Eefting (36) Pszczolarski (32) im letzten Moment noch von Rang drei.

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Omnium Frauen

Kajihara Paternoster Pikulik

Nach Wilds Punktabzug feiert Kajihara einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg

Das Omnium der Frauen begann mit einem großen Knall – nicht im übertragenen, sondern im wortwörtlichen Sinn. Vorjahressiegerin Kirsten Wild verursachte einen Sturz mit fünf Fahrerinnen, von denen drei den Wettkampf danach nicht mehr fortsetzen konnten. Die Niederländerin wurde zur Strafe von Platz 2 auf 19 zurückversetzt, was sie 34 Punkte kostete. Den Auftaktsieg holte sich die Japanerin Yumi Kajihara, die anschließend Zweite im Temporennen sowie Dritte im Ausscheidungsfahren wurde und nach drei Disziplinen 20 Punkte vor der Zweitplatzierten Letizia Paternoster lag. Die US-Amerikanerin Jennifer Valente, die nach zwei Disziplinen nur sechs Punkte Rückstand gehabt hatte, war im Ausscheidungsfahren bereits als zweite Fahrerin eliminiert worden und fiel somit gesamt 40 Punkte hinter die Führende zurück. Für Wild war trotz Platz fünf im Temporennen und dem Sieg im Ausscheidungsfahren mit 38 Punkten Rückstand die Titelverteidigung außer Reichweite, auch wenn sie gleich zu Beginn des finalen Punkterennens zweimal aggressiv attackierte. Kajihara verteidigte ihre komfortable Führung absolut souverän und stand schon drei Sprintwertungen vor Schluss als Siegerin fest – ein Rundengewinn gelang keiner Fahrerin. Ein von Wild angezettelter Angriff von fünf Fahrerinnen kurz vor dem Ende kostete die Portugiesin Mari Martins, die den Postabgang verpasst hatte, ihren dritten Platz, den sich die Polin Daria Pikulik mit Platz zwei an der der letzten Sprintwertung schnappte. Die Italienerin Paternoster sicherte mit dem Gewinn dieser Wertung ihren zweiten Platz ab.

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