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Etappe für Etappe Etappe für Etappe: Rückblick auf Paris-Nizza 2020 mit Videos aller Zielankünfte |
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15.03.2020 | |||
Etappe für Etappe: Rückblick auf Paris-Nizza 2020 mit Videos aller ZielankünfteInfo: PARIS - NICE 2020 (2.UWT)15.03.2020 – Die 78. Ausgabe von Paris-Nizza war das letzte große Rennen, bevor der Radsport wegen der Coronavirus-Pandemie in eine längere Zwangspause gehen muss. Die sieben ausgetragenen Etappen boten Tag für Tag beste Unterhaltung und hielten einige Überraschungen bereit. Besonders die bei Wind und Regen ausgetragenen ersten Etappen legten den Grundstein für einen spannenden Verlauf der Rundfahrt, die mit zwei hart umkämpften Bergetappen endete. Windkanten sorgen gleich auf der 1. Etappe für einen wilden Start in die Rundfahrt und bereits 60 Kilometer vor dem Ziel für eine extreme Zersplitterung des Pelotons. 30 Kilometer später setzen sich aus einer von Sunweb und Deceuninck-Quick Step dominierten kleinen Frontgruppe Tiesj Benoot und Julian Alaphilippe ab, die vorübergehend bis zu 44 Sekunden Vorsprung auf die ersten Verfolger herausholen können. Zwei Kilometer vor Schluss werden sie aber doch noch von Maximilian Schachmann und Dylan Teuns eingeholt, nachdem diese kurz zuvor am letzten Anstieg der Etappe attackiert haben. Den Sprint des Quartetts entscheidet Schachmann für sich, der das Gelbe Trikot bis zum Ende der Rundfahrt nicht mehr hergeben wird. Auch die 2. Etappe ist wieder von Windkanten geprägt, die diesmal 32 Kilometer vor dem Ende entstehen. Der auf der 1. Etappe so starke Julian Alaphilippe und der Topfavorit auf den Gesamtsieg Nairo Quintana verlieren nach einem Defekt respektive Sturz fast eineinhalb Minuten. Die erste Gruppe teilt sich elf Kilometer vor dem Ziel noch einmal, so dass nur elf Fahrer um den Sieg sprinten. Der in diesem Jahr schon einmal bei der Tour Down Under erfolgreiche Giacomo Nizzolo verweist Pascal Ackermann auf Platz zwei. Am 3. Tag des Rennens spielt der Wind keine ganz so entscheidende Rolle mehr und es kommt nach einer mehr als fünf Stunden langen Soloflucht von Tom Devriendt zur Sprintentscheidung aus einem 60 Fahrer großen Hauptfeld. Doch einige Topsprinter wie Pascal Ackermann, Sam Bennett und Caleb Ewan können wegen Defekten oder Stürzen am Ende nicht mit um den Sieg kämpfen. Dieser geht auf leicht ansteigender Straße an Ivan Garcia Cortina, der Ex-Weltmeister Peter Sagan hinter sich lässt. Im Einzelzeitfahren verpasst Maximilian Schachmann einen zweiten Etappensieg nur sehr knapp, muss sich um 5,65 Sekunden Søren Kragh Andersen geschlagen geben. Für Schachmann ist es trotzdem ein entscheidender Tag, denn er kann in der Gesamtwertung seinen Vorsprung gegenüber seinen ersten Verfolgern auf rund eine Minute ausbauen. Tiesj Benoot, der am Ende der Rundfahrt mit nur 18 Sekunden Rückstand Rang zwei belegen wird, nimmt Schachmann im Kampf gegen die Uhr 30 Sekunden ab, Die letzte flache Etappe der Rundfahrt gipfelt in einem höchst dramatischen Finale. Nach mehr als 200 Kilometern Flucht in einer lange Zeit vier Fahrer großen Spitzengruppe kämpft Jan Tratnik am Ende alleine gegen das Hauptfeld an, das den letzten Ausreißer weniger als 100 Meter vor der Ziellinie einholt. Sein schon einmal zwei Tage zuvor erfolgreicher Teamkollege Ivan Garcia kann den Sieg auch nicht für sich beanspruchen, wird Zweiter hinter dem deutlich überlegenen Niccolò Bonifazio. Das erste bergige Teilstück wird vom Team Sunweb dominiert, das zunächst Nikias Arndt nach vorne schickt, um bei einem späteren Angriff Søren Kragh Andersen zu assistieren, der wiederum als Relaisstation für Tiesj Benoot dient, als dieser im Anstieg zur letzten von sechs Bergwertungen attackiert. Benoot erreicht das Ziel letztlich 22 Sekunden vor elf Verfolgern um Maximilian Schachmann, der in Folge eines Sturzes in der finalen Abfahrt dank der 3-Kilometer-Regel nicht noch mehr Zeit einbüßt. 36 Sekunden Vorsprung bleiben Schachmann gegenüber Benoot, während alle anderen Gegner weiterhin mehr als eine Minute hinter dem Führenden liegen. Paris-Nizza endet einen Tag früher als geplant mit einem 16 Kilometer langen Schlussanstieg, an welchem der letzte Ausreißer Thomas De Gendt nur drei Kilometer vor dem Ziel überholt wird. Kurz zuvor hat Nairo Quintana die entscheidende Attacke lanciert und fährt mit großem Vorsprung den Etappensieg ein. Tiesj Benoot attackiert 1500 Meter vor dem Ende aus einer kleinen Verfolgergruppe um Maximilian Schachmann, kann ihm aber inklusive Zeitgutschrift nur noch 18 Sekunden abnehmen, was nicht zur Übernahme des Gelben Trikots reicht. Die 8. Etappe mit vier Bergwertungen zwischen Start und Ziel in Nizza wäre ein klassisches Paris-Nizza-Finale gewesen, wurde aber angesichts der sich zuspitzenden Coronavirus-Lage bereits vor dem Start der 6. Etappe abgesagt. Mit am Ende noch 18 Sekunden Vorsprung auf Tiesj Benoot darf sich Maximilian Schachmann als fünfter Deutscher nach Rolf Wolfshohl (1968), Andreas Klöden (2000), Jörg Jaksche (2004) und Tony Martin (2011) als Gesamtsieger von Paris-Nizza feiern lassen. Er ist darüber hinaus der erste Fahrer seit Jaksche, der das Gelbe Trikot ununterbrochen vom ersten bis zum letzten Tag tragen konnte. Es ist der zweite Rundfahrtsieg des 26-jährigen Berliners nach der Tour Alsace 2016. Benoots kleiner Trost für den verpassten Gesamtsieg ist der Gewinn der Punktewertung sowie gemeinsam mit seinen Sunweb-Teamkollegen Platz eins in der Mannschaftswertung. Das Bergtrikot gewinnt Nicolas Edet, der auf der 6. und 7. Etappe insgesamt acht Bergwertungen für sich entschied. Das Nachwuchstrikot nimmt der Dritte der Gesamtwertung Sergio Higuita mit nach Hause.
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