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Radsport in der Coronakrise: Die Stimmen der Woche (KW23)
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06.06.2020

Radsport in der Coronakrise: Die Stimmen der Woche (KW23)

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



06.06.2020 – Zurzeit werden auf internationaler Ebene keine Radrennen ausgetragen, aber das heißt nicht, dass die Radsport-Szene verstummt ist. Geredet wird immer, zur Not über die Coronakrise. LiVE-Radsport.com hat die einschlägigen Medien durchstöbert und die Stimmen der Woche für Euch zusammengestellt.


Alle Beiträge der Serie „Die Stimmen der Woche“


01.06. – Wiebes sprintet nun für Sunweb

Allmählich kommt wieder Bewegung in die Teams. Vertragsverlängerungen und sogar Transfers wurden diese Woche einige publik gemacht. Am Montag gab Sunweb bekannt, dass man Shooting-Sprintstar Lorena Wiebes bis Ende 2024 verpflichtet habe. Die 21-jährige niederländische Meisterin, die sich mit ihrer alten Mannschaft Parkhotel Valkenburg überworfen hat, sagte dazu: „Ich bin wirklich motiviert, ein Teil von Team Sunweb zu sein, mit ihnen gemeinsam zu wachsen und meine Entwicklung als Fahrerin fortzuführen. Ich finde dort eine sehr professionelle Leistungssportumgebung vor und bin zuversichtlich, dass das Umfeld mir helfen wird, das nächste Level zu erreichen. Ich freue mich darauf, ins Renngeschehen zurückzukehren, wenn es wieder sicher für alle ist, und zum ersten Mal mit dem Team aufzutreten. Zu wissen, dass dieser Tag kommen wird, motiviert mich zum Training in dieser außergewöhnlichen und herausfordernden Zeit.“



Lotto Soudal stattete Florian Vermeersch, den amtierenden belgischen U23-Meister mit seinem ersten Profivertrag aus. „Ich habe nicht viel in meinem Meistertrikot fahren können, aber bis heute bin ich damit immer trainieren gewesen. Nun hänge ich es in den Schrank“, erklärte der 21-Jährige gegenüber Sporza. „Ich habe damit immerhin einen Sieg dieses Jahr gefeiert, allerdings trug ich da eine Regenjacke über dem Trikot. Es ist schade, aber ich habe mich schnell umgestellt, um mich auf die Profirennen zu fokussieren. Ich bin kein Leichtgewicht, aber wenn der Kurs ein bisschen hügelig ist und Regenwetter eine zusätzliche Schwierigkeit darstellt, dann komme ich gut berghoch. Dann fühle ich mich wie ein Fisch im Wasser. Ein Flandrien? Ja schon, denn ein richtiger Bergfahrer werde ich nie sein. Aber an kurzen Hellingen, wo Punch nötig ist und wo sich pure Kraft auszahlt, fühle ich mich immer gut. Mein Sprint ist auch gut. Ich weiß, dass ich endschnell bin“, beschrieb Vermeersch seine Stärken.



Vincenzo Nibali (Trek-Segafredo) wurde von Il Giornale gefragt, ob er einen dritten Giro-d’Italia-Sieg anstrebe. „Ein rosa Triple? Natürlich, das ist etwas, worüber ich nachdenke“, so die Antwort. „Genauso wie über die Weltmeisterschaft. Ich hoffe, sie wird in der Schweiz stattfinden, in Aigle-Martigny, das wäre perfekt für mich. Ich weiß, man denkt darüber nach, sie zu verlegen und das erfreut mich ganz und gar nicht. Danach muss ich auch noch über Tokio nachdenken. Ich habe es immer noch nicht verwunden, dass ich meine Chance auf Gold in Rio verpasst habe.“ Oder wäre ein Karriereende 2020 eine Option?: „Es könnte eine gute Möglichkeit sein, eine verrückte Karriere mit Giro, Tour und Vuelta, Sanremo und Il Lombardia zu beenden. Aber wenn ich mich so fühle wie jetzt, mit derselben Motivation und Begeisterung, dann mache ich weiter.“



02.06. – Pogacar saß nur 1,5 Stunden auf der Rolle

Auch Trainingslager werden nun wieder geplant. Am Dienstag gab Deceuninck-Quick Step bekannt, dass man die flämischen Ardennen dafür ausgewählt habe, allerdings: „Es geht mehr darum, die Gruppe wieder zusammenzubekommen als sehr strukturierte Trainingssessions abzuhalten, denn die meisten Jungs haben von ihren Trainern jetzt mehrere Wochen lang strukturierte Programme zu absolvieren bekommen. Wir werden die Gelegenheit auch nutzen, die Strecken einiger Kopfsteinpflasterklassiker wie Flandern und Gent-Wevelgem zu besichtigen. Wir würde uns auch gerne die von Roubaix anschauen, aber dafür müssten wir über die Grenze, was momentan kompliziert sein könnte, aber wir werden auch so gut trainieren können. Vor allem geht es um das Gruppengefühl und darum, Spaß auf dem Rad zu haben nach der langen Zeit der Trennung.“



Cyclingnews interviewte Tadej Pogacar zu seiner immer größer werdenden Bedeutung als Klassementfahrer bei UAE-Team Emirates. „Ich glaube, dass derzeit sogar weniger Erwartungsdruck auf meinen Schultern lastet“, gab der 21-jährige Slowene sich gelassen. „Die Leute erwarten nach dieser Pandemie nicht viel von mir, manche glaube sogar, dass gar keine Tour stattfinden wird. Alles ist noch in der Schwebe, aber wenn es dieses Jahr eine Tour de France gibt, ist es noch zu früh, über ein GK-Resultat für mich nachzudenken. Ich möchte mich gut vorbereiten, aber ich kann noch nicht über Resultate reden. Natürlich möchte ich dort mit den Besten mitfahren und versuchen zu attackieren, aber ich weiß, es wird schwierig. Es könnte sogar härter sein als sonst, weil viele Fahrer, die eigentlich Giro oder Vuelta hätten fahren sollen, nun möglicherweise zur Tour gehen. Das bedeutet, dass der Wettbewerb noch härter sein wird.“ Eine ‚Tour der zwei Geschwindigkeiten‘, wie von manchen prophezeit, erwartet Pogacar nicht: „Wir sind alle in derselben Situation, daher glaube ich nicht, dass es große Unterschiede zwischen den Fahrern geben wird. Einige Fahrer hatten es mit längeren Lockdowns zu tun, das stimmt schon, und ich hoffe einfach, dass diese Jungs sich nicht auf ihren Hometrainern ausgepowert haben. Ich fand dieses Training ja echt happig. Auf der Rolle zu sitzen, war hart für mich, und die längste Einheit, die ich drinnen absolviert habe, war nur etwa anderthalb Stunden lang.“



Radsport-News.com brachte ein Interview mit Enrico Poitschke, dem sportlichen Leiter von Bora-Hansgrohe, der dem vollgepackten Programm ab August zuversichtlich entgegenblickt: „Wir haben 27 Rennfahrer im Team unter Vertrag. Ich denke schon, dass wir die großen Rundfahrten, die Weltmeisterschaften und auch die Klassiker besetzen werden. Wir können nur nicht überall mit unseren absoluten Topteams antreten. Gleich zum Auftakt ist für uns die Polen-Rundfahrt wichtig, weil mit Rafael Majka, Maciej Bodnar und Pawel Poljanski drei Polen zu unserer Mannschaft gehören, die sich bei der Tour in ihrer Heimat durchaus Chancen ausrechnen. Wie für die meisten Mannschaften liegt unser Hauptaugenmerk aber auf der Tour de France. Wahrscheinlich fährt Emanuel Buchmann dort als Kapitän. Er hat im vorigen Jahr als Vierter nur knapp das Podest verpasst. Emu ist richtig stark geworden, was er vorigen Freitag erneut bewies, als er in 7:28 Stunden 8848 Höhenmeter bewältigte. Im September steht er vielleicht auf dem Podest. Unserem Weltmeister Peter Sagan wollen wir helfen, zum achten Mal das Grüne Trikot des besten Sprinters zu erobern. Mit Pascal Ackermann und Cesare Benedetti haben wir zudem Sprinter im Team, die bei Etappensprints mitmischen können.“



AG2R-La Mondiale gab eine weitere Vertragsverlängerung bekannt, nämlich mit Alexis Vuillermoz, der aufgrund einer Verletzung lange Zeit außer Gefecht gesetzt war: „Ich bin gerührt von dem Vertrauensbeweis von [Teamchef] Vincent Lavenu und dem Stab der Mannschaft AG2R-La Mondiale“, sagte der seit Montag 32-Jährige. „Ich habe zwei komplizierte Saisons hinter mir. Ich habe mit im August die Kniescheibe gebrochen und bin seit der Ankunft der Tour de France vergangenen Juli kein Rennen mehr gefahren. Ich hätte gerne die Saison im März bei der Katalonien-Rundfahrt begonnen, aber die Pandemie hat das verhindert. Trotz allem gibt mir die Mannschaft das Vertrauen für eine weitere Saison und das zeigt ihre menschliche Seite. Ich gehörte dem Team seit sechs Jahren an und bin stolz und glücklich, das Abenteuer fortzusetzen. Ich freue mich die Saison wieder aufzunehmen, denn man hat sich schon manches Mal gefragt, ob sie nicht ganz ausfallen wird. Die Tour de France im August zu bestreiten, wird ein Zeichen für unseren Sport sein, aber auch für die ganze Bevölkerung. Ich hoffe wirklich auf eine Teilnahme. Dieses Rennen hat mich seit meiner Kindheit träumen lassen.“



03.06. – Brenner wird Profi bei Sunweb

Am Mittwoch konnte man Marco Brenner zu seinem ersten Profivertrag gratulieren. Sunweb sicherte sich die Dienste des erst 17-jährigen Multitalents. „Team Sunweb hat eine tolle Erfolgsbilanz vorzuweisen, jungen Talenten bei ihrer Entwicklung zu helfen und mir gefällt, dass das Team mir Zeit für meine Entwicklung gibt und wir die gleichen Ziele für die Zukunft teilen”, wurde Brenner auf der Webseite der Mannschaft zitiert. „Das Hauptziel ist es, beständige Schritte zu machen und von denen um mich herum zu lernen – das ist das perfekte Umfeld für mich, um dies zu tun. Die Herangehensweise des Teams gefällt mir sehr und ich möchte diese voll und ganz umsetzen. Ich freue mich darauf, mit den Experten zusammenzuarbeiten und der beste Radfahrer zu werden, der ich bei Team Sunweb werden kann.” Coach Rudi Kemna beschrieb die Vorzüge des amtierenden Juniorenmeisters auf der Straße, im Zeitfahren und Radcross so: „Marco hat uns bei den Deutschen Talent-Tagen, mit seinen hervorragenden Leistung bei den Tests, wirklich beeindruckt und sich bei den Workshops sehr hervorgetan. 2019 hat er bewiesen, dass er die Testergebnisse in hervorragende Rennergebnisse umwandeln kann und wir sehen ihn als eines der größten jungen Talente im Peloton. Marco ist zudem äußerst ehrgeizig und engagiert, was gut zum Umfeld des Teams passt.“



Movistar gab bekannt, wie man die verschiedenen Klassementfahrer auf die Grands Tours zu verteilen gedenke: Alejandro Valverde wird die Tour und die Vuelta bestreiten, mit Enric Mas an seiner Seite, und Marc Soler schickt man als Kapitän zur Italienrundfahrt. Letzterer sagte dazu: „Ich bin zuversichtlich, was die Möglichkeiten beim Giro angeht, und gewillt, mein Bestes zu tun, und werde in Italien mit einem starken Team an meiner Seite unterwegs sein. Eusebio [Teamchef Unzué] hat mir diese Chance angeboten. Ich mochte die Idee und hoffe, für die Mannschaft ein gutes Resultat einzufahren.“ Auch Valverde äußerte sich: „Es werden zwei sehr andere Rundfahrten sein, für jeden – die Tour de France mit all den Begleitumständen wird eine andere sein und wir werden unseren Vorteil suchen. Die Vuelta wird komplett im Norden Spaniens abgehalten, möglicherweise bei kaltem und schlechtem Wetter, was alle gleichermaßen betrifft. Es ist ein spezielles Jahr, mit so großen Anstrengungen innerhalb eines kurzen Zeitraums, und ich mag diese Herausforderung.“ Auch Neuzugang Enric Mas ist „begeistert über die doppelte Herausforderung, Tour und Vuelta, und umso aufgeregter, Alejandro bei beiden um mich zu haben. Er ist immer da, seinem Beispiel muss man folgen und ich werde eine Menge von ihm lernen. Es waren harte Monate für jeden von uns, aber dank der Unterstützung von Telefonica, konnten wir jeden Abend ohne Sorge um unseren Job und unsere Zukunft schlafen gehen und nun voller Selbstvertrauen unsere Rückkehr planen.“



Nils Politt (Israel Startup Nation) skizzierte für den Express, was er von der Fortsetzung der Saison erwartet: „Ich konzentriere mich jetzt erst mal voll auf die Tour. Aber es stimmt, für mich ist es ein komplett anderer Ablauf, weil alles verdreht ist in dieser Saison. Ich muss die Topform für die Klassiker quasi am Ende der Saison haben, nicht wie sonst zu Beginn im März und April. Normalweise bin ich im Oktober ja im Urlaub. Ich bin da optimistisch, gut aus der Tour zu kommen. Aber es ist für alle eine spezielle Situation und ich muss abwarten, wie es sich dann wirklich anfühlen wird. Ich glaube, dass es ohne große Rennvorbereitung eine außergewöhnliche Tour wird. Die Frage ist, wie tief konnte jeder Fahrer im Training an seiner Form feilen. Ich denke, dass wir ganz große Leistungsunterschiede sehen werden. Die Klassikerfahrer werden alle die Tour de France fahren und dann die Klassiker. Es wird also nicht leichter für mich, einen Klassiker wie Paris-Roubaix zu gewinnen. Ich bin froh, wenn ich einfach nur wieder Rennen fahren kann. Und da ist mein oberstes Ziel, Spaß zu haben.“

04.06. – Evenepoel kündigt offensiven Giro d’Italia an

Noch mehr Vertragsverlängerungen. Groupama-FDJ bindet u. a. Stefan Küng weiter an sich: „Das Team bietet mir die Struktur, die ich für meine persönliche Entwicklung brauche“, erklärte der Schweizer Zeitfahrmeister. „Als wir die Verhandlungen über eine Verlängerung dieses Abenteuers begannen, wurden wir uns schnell einig. Loyalität ist in meinen Augen ein sehr wichtiger Wert. In den letzten zwei Saisons konnte ich mich einfinden und eine Leaderrolle übernehmen. Nun weiß ich, dass ich in der Lage bin, der Mannschaft starke Resultate zu bescheren. Wir haben uns zusammen fortentwickelt. Und ich bin in dem richtigen Umfeld, meine Entwicklung auf verschiedenen Gebieten fortzuführen. Wir werden weiter zusammen wachsen und das macht das Projekt so interessant.“
Auch für David Gaudu geht es bei Groupama-FDJ weiter: „Die Mannschaft hat mir die Zeit gegeben, mich zurechtzufinden, mich zu integrieren und mich in meinem eigenen Tempo weiterzuentwickeln. Ich konnte die Leiter Stück für Stück hinaufklettern. Jetzt kann ich sagen, dass meine Lernphase vorbei ist. Von nun an werde ich eine bestimmtere Rolle in der Mannschaft spielen und die sportliche Leitung wird auch hohe Erwartungen an mich haben. Ich werde meinen Kapitänen helfen, bestimmte Rennen zu gewinnen, aber ich werde auch versuchen, selbst Rennen zu gewinnen, die mir liegen.“
Verlängert wurde ebenfalls der Vertrag von Arnaud Démare: „Die Mannschaft hat mich auf dem Weg zu meinen größten Erfolgen begleitet und mich in Momenten des Zweifels unterstützt. Für drei weitere Jahre zu unterschreiben, zeigt meine Loyalität und Dankbarkeit für jene, die mich zu dem Fahrer gemacht haben, der ich heute bin.“ Und natürlich kann Groupama-FDJ auch weiterhin auf Thibaut Pinot bauen: „Das Engagement unserer zwei Namenssponsoren bis 2024 war ein entscheidender Faktor bei meiner Entscheidung zu bleiben. Die Mannschaft zu verlassen, jetzt wo ich in meine besten Jahre komme, hätte bei mir das Gefühl hinterlassen, nicht fertig geworden zu sein. Meine Geschichte mit diesem Team ist noch nicht zu Ende erzählt. Ich bin vollkommen überzeugt, dass wir noch große Dinge vor uns haben und die wichtigsten Rennen gewinnen werden. Die Tour de France ist ganz offensichtlich immer noch das ultimative Ziel, dem ich mich zu 100 % widmen will.“



Michael Mørkøv (Deceuninck-Quick Step) erzählte Velonews von seiner großen Liebe, dem Zweiermannschaftsfahren: „Madison ist das ultimative Bahnrennen. Man braucht alle möglichen Fähigkeiten, um ein guter Madison-Fahrer zu sein. Man muss taktisch sehr gut sein, aber auch technisch. Man muss eine sehr gute Ausdauer haben, man muss schnell im Sprint sein. Man muss in der Lage sein, mit einem Partner zusammenzuarbeiten. Es ist wirklich ein Event, das viele verschiedene Talente verlangt, ein sehr komplexes Geschehen in meinen Augen. Madison war immer meine absolute Lieblingsdisziplin, kein Zweifel. Ich habe bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 daran teilgenommen. Ich war zusammen mit meinem Partner damals Sechster. Im Jahr darauf wurden wir Weltmeister in dieser Disziplin und nur ein paar Monate später entschieden sie, es aus dem olympischen Programm zu streichen. Das war wie ein Schlag ins Gesicht für uns als amtierende Weltmeister. Ich hätte nie gedacht, dass es zurückkommen würde, weil sie es ja gestrichen haben, weil es angeblich zu kompliziert und zu lang war und alle diese Geschichten. Aber yeah, als sie vor einiger Zeit angekündigt haben, dass es zurück im olympischen Programm ist, war ich wirklich, wirklich, wirklich glücklich. Ich wusste, dass dies die letzte Chance auf eine Goldmedaille im Madison für mich ist, deswegen arbeite ich seitdem darauf hin.“



Hochgesteckte Ziele peilt auch Mørkøvs Teamkollege Remco Evenepoel an, vor allem bei seiner bevorstehenden ersten Giro-d’Italia-Teilnahme. Dazu sagte das 20-jährige Top-Talent gegenüber der Gazzetta dello Sport: „Gesamtsieg – das ist ein großes Wort. Weil die Olympischen Spiele nicht auf dem Kalender sind, haben wir entschieden, dass ich den Giro fahre mit dem Ziel, einfach zu schauen, was ich ausrichten kann. Ich fühle mich gut, ich werde es versuchen und um das Rosa Trikot kämpfen. Ich könnte es für ein paar Tage tragen oder bis zum letzten Tag, was natürlich ziemlich klasse wäre. Was auch immer passiert, wir glauben, dass es zumindest möglich ist. Es ist das richtige Jahr, um meine erste Grand Tour zu fahren. Der Giro d’Italia war seit dem Winter ein großes Ziel. Der neue Kalender hat es erschwert, sich zu entscheiden und Lüttich-Bastogne-Lüttich auszulassen, aber der Giro ist einfach ideal für meine sportliche Entwicklung. Er ist die beste Wahl. Ich arbeite daran, dass mein GT-Debüt etwas Besonderes wird. Ich arbeite noch nicht so ganz hart, weil der Plan ist, dass ich im richtigen Moment meine Top-Form erreiche, und ich möchte beim Giro jeden Tag alles geben, um so gut wie möglich abzuschneiden. Ich mag es nicht, defensiv zu fahren oder auf defensive Weise zu gewinnen. Ich mag es, Risiken einzugehen. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man, aber wenn man so ein Ding abzieht, ist es noch zufriedenstellender.“



Jens Keukeleire (EF Pro Cycling) sprach mit Sporza über seine mit Verspätung diagnostizierte Covid-19-Erkrankung und deren Folgen. „Ich habe vor ein paar Wochen einen Test gemacht, der zeigte, dass ich das Virus gehabt habe. Ich weiß auch ungefähr, wo ich es mir geholt habe. Etwa zwei bis drei Wochen nach dem Eröffnungswochenende wurde ich krank. Etwa zu dem Zeitpunkt begann auch der Lockdown. Ich hatte Fieber, aber ansonsten hatte ich keine Corona-Symptome wie etwa Geruchs- oder Geschmacksverlust. Aber das Virus hatte mich ziemlich im Griff. Ich hatte wirklich lang Fieber und hatte sehr lang das Gefühl, dass etwas in meinen Körper saß, das nicht normal war. Ich war noch lange Zeit müde und musste es zunächst langsam angehen. Vor 14 Tagen habe ich mein Blut kontrollieren lassen und bin positiv auf Antikörper getestet worden. Ich musste auch einen verpflichtenden Extratest für mein Herz und meine Lunge durchführen lassen und die Ergebnisse waren gut. Ich kann beruhigt wieder Rennen fahren, allerdings habe ich in den vergangenen Wochen wirklich nur das Nötigste getan. Ich habe meine Kondition nicht auf dem Niveau halten können, das ich normalerweise habe. Jetzt reagiert mein Körper wieder normal auf die Reize, die ich setze. Die Beine gehen wieder gut im Kreis rum. Ich bin froh, dass ich nichts zurückbehalten habe.“



05.06. – Weening gibt sein WorldTour-Comeback

Am Freitag gab Arkea-Samsic bekannt, dass Sprinter Nacer Bouhanni dieses Jahr nicht die Tour de France bestreiten wird. Der 29-Jährige wird auf der Teamwebseite zitiert: Es war eine gemeinschaftliche Entscheidung. Wir haben sie zusammen getroffen, die Mannschaft und ich. Sie fiel im Einvernehmen und war wohlüberlegt. Ich habe mich mit dieser Idee schnell anfreunden können, sobald der Kurs der Tour de France 2020 enthüllt wurde. Ich habe schnell begriffen, dass er sich hauptsächlich an die Bergfahrer richtet. Natürlich träume ich immer noch von der Tour de France. Es handelt sich um eines der großen Ziele meiner Karriere, dort einen Etappensieg zu feiern. Die Tour bleibt ganz offensichtlich für mich ein Ziel und ein Rennen, das mich inspiriert. Wenn es dieses Jahr 7 oder 8 Sprintetappen gäbe, wäre es etwas anderes, aber so hat sich die Frage nicht gestellt. Wenn ich mir hingegen die Grundzüge der ersten Etappen der Tour 2021 anschaue, dann bietet diese zweifelsohne mehr Chancen für die Sprinter, und zwar von den ersten Tagen an, mit zwei möglichen Sprintankünften in den ersten drei Renntagen.“



Zum Abschluss ein weiterer Fahrertransfer. Pieter Weening, dessen früheren Mannschaft Roompot-Charles Ende 2019 aufhörte zu existieren, kehrt in die WorldTour zurück, und zwar bei Trek-Segafredo. Der immerhin schon 39-jährige Niederländer sagte dazu: „Ich bin über diese Chance sehr glücklich und werde in den letzten Monaten dieses Jahres 150 % geben, um Trek-Segafredo zu unterstützen. Hoffentlich kann ich zu großartigen Teamresultaten beitragen, sobald die Rennen wieder losgehen. Ich weiß, dass ich auf WorldTour-Niveau immer noch wettbewerbsfähig bin und meine Motivation ist superhoch. Es wird ein neues Team, neue Jungs, eine neue Atmosphäre, aber ich freue mich auf diese Herausforderung und die Rückkehr in den Wettkampf. Ich hatte immer noch Hoffnung, ein Team zu finden, sodass ich immer noch trainiert habe, wie ich es in jeder Zwischensaison tat. Ich wollte fit bleiben und habe daher den ganzen Winter trainiert. Als Trek-Segafredo mich im Februar kontaktiert hat, sagte ich ihnen, ich könnte in 4 bis 6 Wochen meine Wettkampfform erreichen. Sie sagten mir zu, aber der ganze Prozess kam zum Stillstand wegen Covid-19 und der Aussetzung des Rennkalenders. Aber nach ein paar Gesprächen mit [Teammanager] Luca Guercilena hatte ich keinen Zweifel daran, dass das Team sein Wort halten würde, wenn die Rennen wieder losgehen würden. In einer Zeit, wo viele Teams Probleme haben, ist es etwas ganz Besonderes, das Trek-Segafredo einen neuen Fahrer verpflichten will. Ich bin dafür sehr dankbar.“








Pieter Weening (Foto: twitter.com/TrekSegafredo)
Pieter Weening (Foto: twitter.com/TrekSegafredo)

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