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Ein 30-jähriger Shooting-Star und eine Altmeisterin dominieren EZF-Meisterschaft in Frankreich
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23.06.2011

Ein 30-jähriger Shooting-Star und eine Altmeisterin dominieren EZF-Meisterschaft in Frankreich

Info: Nationale Meisterschaften 2011: Frankreich - Zeitfahren | Nationale Meisterschaften 2011
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Boulogne-sur-Mer, 23.06.2011 - Bei den nationalen Zeitfahrwettbewerben in Frankreich hat Christophe Kern (Europcar) seine derzeitige Spitzenform einmal mehr unter Beweis gestellt. Der 30-Jährige blieb auf dem schweren 45,2km-Parcours im nordfranzösischen Boulogne-sur-Mer als Einziger unter der 60-Minuten-Marke. Mit einer Fahrzeit von 59:41 war er über eine Minute schneller als die zeitgleichen Christophe Riblon (Ag2r) und Geoffroy Lequatre (Radioshack). Zuvor hatte Altmeisterin Jeanni Longo-Ciprelli ihren endlosen Palmarès einen weiteren Titel hinzugefügt und die jüngere Konkurrenz vor Neid erblassen lassen.

Ausnahmeathletin, Phänomen, Grande Dame, Championesse éternelle - man könnte Jeannie Longo-Ciprelli viele Namen geben. Tatsache ist, dass die 52-Jährige seit Jahrzehnten den Frauenradsport in Frankreich dominiert und im Einzelzeitfahren der sehr viel jüngeren Konkurrenz nach wie vor den Rang abläuft. Insgesamt hat sie 58 nationale Titel eingefahren - also mehr als einen pro Lebensjahr! Die 60 vollzumachen dürfte kein Problem sein angesichts der Motiviertheit und Entschlossenheit, mit der die Nimmermüde sich nach wie vor auf Wettkämpfe vorbereitet. Ihr elftes Gold im Kampf gegen die Uhr verbuchte Longo-Ciprelli heute am Ende der 19 anspruchsvollen Kilometer, die zwar flach begannen, schließlich aber mit u. a. dem Mont Lambert den 25 Starterinnen alles abverlangten. Als Titelverteidigerin wurde sie als Letzte auf den Parcours geschickt und bewältigte diesen 42 Sekunden schneller als die in Führung liegende Christel Ferrier Bruneau, die sich somit mit Silber begnügen musste. Bronze mit zusätzlichen 10 Sekunden Rückstand sicherte sich Audrey Cordon, was ihr gleichzeitig den U23-Meistertitel einbrachte. Für Longo-Ciprelli war es der vierte Titelgewinn in Folge - bereits 1995 bei den ersten Zeitfahrmeisterschaften für Frauen war sie die Stärkste gewesen. Ihre Dauerbrenner-Karriere wirft natürlich einerseits kein gutes Licht auf den französischen Frauenradsport - andererseits wurde die als riesiges Nachwuchstalent gehandelte erst 19-jährige Pauline Ferrand Prevot heute immerhin Vierte. Die Allrounderin, die auch große Erfolge auf der Straße, im Radcross und auf dem Mountainbike ihr Eigen nennt, hielt bis zum Ende sogar die beste Zwischenzeit, verlor aber durch eine Erkältung geschwächt im weiteren Verlauf zu viele Sekunden.

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Spannender Kampf um Silber hinter Überflieger Kern
Später wurden die mehr als 50 Elite-Starter über 49,4 Kilometer auf eine genauso harte Probe gestellt. Als Sechsletzter ging der Mann auf die Strecke, dem mit seinem Etappensieg beim jüngst vergangenen Critérium du Dauphiné ein Befreiungsschlag sondergleichen gelungen war. Seitdem fuhr der zuvor immer relativ unauffällige Christophe Kern (Europcar) wie selbstverständlich neben den besten Bergfahrern auf die schwersten Gipfel hinauf, wurde am Ende Gesamtsechster - und dieses Training zahlte sich auch heute aus. Sowohl an der ersten (km 14) wie an der zweiten Zwischenzeit (km 31,9) wie im Ziel ließ der 30-Jährige die Konkurrenz hinter sich. Am Ende unterbot er mit einem Stundenmittel von 45,44 km gar die 60-Minuten-Marke und brachte so seinen ersten Meistertitel überhaupt unter Dach und Fach. Um Silber lieferten sich Christophe Riblon (Ag2r) und Geoffroy Lequatre (Radioshack) einen erbitterten Kampf. Bei der ersten Zeitnahme lag Riblon vorne, bei der zweiten dann Lequatre - im Ziel zeigte die Uhr für beide gar dieselbe Zeit an, mit einem Vorteil von 2 Hundertstelsekunden (!) für Riblon. Die Differenz zum strahlenden Sieger betrug 1:15 Minuten. Diejenigen, die die Top3 des Vorjahres gestellt hatten, konnten diesmal nichts ausrichten. Der glücklose Titelverteidiger Nicolas Vogondy (Cofidis) verpasste als Elfter die Top10 (+2:30), Sylvain Chavanel (Quick Step) lag nach 14 Kilometern zwar noch auf Rang zwei, fiel dann aber auf sechs zurück (+1:50). Laszlo Bodrogi (Type 1) schnitt eine Position besser ab (+1:49).

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