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HTC-Highroad dominiert Zeitfahr-DM: Grabsch und Arndt siegen vor Teamkollegen - Muche U23-Meister
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24.06.2011

HTC-Highroad dominiert Zeitfahr-DM: Grabsch und Arndt siegen vor Teamkollegen - Muche U23-Meister

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Info: Nationale Meisterschaften 2011: Deutschland - Zeitfahren | Nationale Meisterschaften 2011
Autor: Felix Griep (Werfel)



Neuwied, 24.06.2011 - Die deutschen Meisterschaften im rheinland-pfälzischen Neuwied begannen heute mit den Zeitfahrwettbewerben, die vom Team HTC-Highroad dominiert wurden, das alle sechs Elite-Medaillen einsammelte. Judith Arndt konnte ihren Titel verteidigen, wohingegen Tony Martin das Meistertrikot an den überragenden Bert Grabsch verlor. Fast für eine große Überraschung sorgte der Amateur Richard Stockhausen, dem nur wenige Sekunden zu Bronze fehlten. Schnellster U23-Fahrer war Christopher Muche.

Mit Rückkehr zu alter Stärke stellt Grabsch selbst Martin in den Schatten
Bert Grabschs letzter Sieg datierte vom 26. Juni 2009, als der damals amtierende Zeitfahrweltmeister in Cottbus in seiner Spezialdiszipin zum dritten Mal in Folge deutscher Meister wurde. In der aktuellen Saison konnte der vergangenen Sonntag 36 Jahre alt gewordene Routinier im Kampf gegen die Uhr noch überhaupt nicht überzeugen. Doch Tony Martin, der das Meistertrikot gegen den Teamkollegen verteidigen wollte, ahnte schon vorher: "Bert Grabsch ist immer für eine Überraschung gut, speziell wenn der Kurs nicht zu hart ist". Auf dem Kurs in Neuwied war pure Power gefragt, es ging dem Rheinufer entlang quasi immer flach geradeaus bis zum Wendepunkt und wieder zurück. An der Zwischenzeitmessung nach 21 Kilometern hatte sich Martins Befürchtung bewahrheitet - er lag schon 39 Sekunden hinter Grabsch. Wie ein Phönix aus der Asche flog Grabsch über den Kurs und wieder empor aufs oberste Treppchen des Siegerpodestes. 59 Sekunden betrug die Differenz am Ende der 43,2 Kilometer und Martin musste sich deutlich geschlagen mit Platz zwei zufrieden geben. Letztes Jahr in Sangerhausen lag Grabsch selbst noch fast eine Minute hinter Martin. Patrick Gretsch (+1:34 Minute), im Vorjahr Vizemeister, kam als Dritter HTC-Highroad-Fahrer im Bunde aufs Podium und konnte gerade noch eine Sensation abwenden. Nur vier Sekunden langsamer war der bislang unbekannte 23-jährige Amateur Richard Stockhausen (TSV Perchting), der als dritter Starter des Tages lange die Bestzeit hielt und am Ende vor bekannten Fahrern wie Sebastian Lang (Omega Pharma-Lotto), Christian Knees (Sky), Timon Seubert (NetApp) und Stefan Schumacher (Miche-Guerciotti) lag.

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Arndt feiert ihren siebten Titel, Becker wie vor einem Jahr Zweite
Die Frauen mussten am Zeitfahrtag als erste auf die Strecke und erlebten zu Beginn ihres Wettkampfes kurzzeitig Regen. Zwar trockneten die Straßen dann wieder ab, aber dennoch gab es einen Sturz. Die dreifache Zeitfahrmeisterin Hanka Kupfernagel war die Unglückliche. Für sie reichte es danach noch zu Platz fünf. Doch selbst ohne den Sturz wäre es fraglich gewesen, ob Kupfernagel die Phalanx der HTC-Highroad-Fahrerinnen hätte durchbrechen können. Noch vor ihren männlichen Kollegen schafften sie den "Sweep", belegten sämtliche Plätze auf dem Podium. Rekord-Meisterin Judith Arndt war in dem Trio wieder einmal überlegene Siegerin. 2010 in Sangerhausen hatte die 34-Jährige nach fünf Jahren Wartezeit ihren sechsten Titel geholt, der siebte folgte nun ohne weitere Unterbrechungen. Erneut Zweite wurde die amtierende Straßenmeisterin Charlotte Becker, die 45 Sekunden hinter der Zeit ihrer Teamkollegin zurückblieb. Sprinterin Ina-Yoko Teutenberg, die Topfavoritin für das Rennen am Sonntag, zeigte als Dritte mit nur einer Minute Rückstand ihre gute Form. Trixi Worrack (AA Drink-Leontien.nl) konnte dem Schauspiel nur ehrfurchtsvoll zuschauen und belegte mit 1:45 Minute Rückstand den vierten Rang.

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Muche siegt beim Nachwuchs überraschend vor Thiele und Steigmiller
Bei der U23 spielten gewohnheitsmäßig andere Fahrer als im Vorjahr die Musik. 2010 hatte Marcel Kittel (Skil-Shimano) den Titel geholt, wurde in seinem ersten Meisterschaftsrennen als Elite-Fahrer heute Zehnter. Bester aus dem Vorjahr, der in Neuwied nochmal beim Nachwuchs startete, war Johannes Kahra (Thüringer Energie Team), der im letzten Jahr als Vierter eine Medaille verpasste, diesmal aber gar nur Elfter wurde. Der Sieg ging eher unerwartet an Christopher Muche (Team Halanke), der zwei Fahrer des Thüringer Energie Teams hinter sich ließ. Der Bahnspezialist, 2009 Bronzemedaillengewinner mit dem Vierer bei der Junioren-WM, hatte 36 Sekunden Vorsprung auf Kersten Thiele und etwas mehr als eine Minute auf Jakob Steigmiller, der erst vor wenigen Tagen die Thüringen-Rundfahrt als Zweiter beendet hatte. Als einer der letzten Starter hatte er mit wieder aufkommendem Regen zu kämpfen. Auch wenn es nicht zum Sieg reichte, mit fünf Fahrern unter den ersten Zwölf war Thüringer Energie die dominierende Mannschaft beim U23-Zeitfahren.

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Der Drittplatzierte Patrick Gretsch (links), Sieger Bert Grabsch (Mitte) und Vizemeister Tony Martin (rechts) (Foto: Marcel Hilger)
Der Drittplatzierte Patrick Gretsch (links), Sieger Bert Grabsch (Mitte) und Vizemeister Tony Martin (rechts) (Foto: Marcel Hilger)

Nach langer Durststrecke war Bert Grabsch wieder hungrig auf einen Erfolg (Foto: Marcel Hilger)
Nach langer Durststrecke war Bert Grabsch wieder hungrig auf einen Erfolg (Foto: Marcel Hilger)

Strahlen um die Wette (v.l.n.r.): Die Zweite Charlotte Becker, Titelverteidigerin Judith Arndt und die Dritte Ina-Yoko Teutenberg (Foto: Marcel Hilger)
Strahlen um die Wette (v.l.n.r.): Die Zweite Charlotte Becker, Titelverteidigerin Judith Arndt und die Dritte Ina-Yoko Teutenberg (Foto: Marcel Hilger)

U23-Meister Christopher Muche zwischen den geschlagenen Jakob Steigmiller (links) und Kersten Thiele (rechts) (Foto: Marcel Hilger)
U23-Meister Christopher Muche zwischen den geschlagenen Jakob Steigmiller (links) und Kersten Thiele (rechts) (Foto: Marcel Hilger)


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