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RAAM Österreicher Christoph Strasser gewinnt das Race Across America - Nachbericht zum RAAM 2011 |
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28.06.2011 | ||
Österreicher Christoph Strasser gewinnt das Race Across America - Nachbericht zum RAAM 2011Info: Race Across America (RAAM) 2011LiVE-Ticker zum Nachlesen: Das komplette Renngeschehen Autor: Jörg Schröder (Links 2003) Annapolis, 28.06.2011 – Christoph Strasser heißt der umjubelte Solo-Sieger des RAAM 2011. Bei den Damen gewann souverän die Israelin Leah Goldstein. Während der Österreicher Strasser zum 30. Geburtstag des härtesten Radrennens der Welt quer durch die USA die schnellste Zeit der vergangenen Jahre erzielte, musste Top-Favorit Gerhard Gulewicz im letzten Renndrittel wegen völliger Erschöpfung vorzeitig aufgeben. Er hatte dabei noch die Chance auf den dritten zweiten Platz in Folge. RAAM mit großem Starterfeld zum 30. Jubiläum Zum 30. Geburtstag konnte das Race Across America ein Rekordstarterfeld aufweisen. Nicht weniger als 40 Solo-Starter und 53 Teams stellten sich 2011 dem härtesten Radrennen der Welt, bei dem die Vereinigten Staaten von Amerika von der West- zur Ostküste auf dem Rad durchquert werden. Topographische Schwierigkeiten wie die Rocky Mountains und die Appalachen, die amerikanischen Wüsten mit Temperaturen weit jenseits der 40 Grad, das Fahren im normalen Straßenverkehr sowie die psychischen Belastungen bei dem Rennen, wo die Uhr wie bei einem Zeitfahren vom Start bis ins Ziel durchgehend läuft, bringen die Teilnehmer an ihre Grenzen und darüber hinaus. Pausen für Schlaf und Verpflegung werden selbst gewählt, dabei gilt es taktisch abzuwägen, ob längere Pausen sinnvoller sind als kurze, wodurch Zeit gespart wird, die Kraftreserven aber schneller zur Neige gehen. In 12 Tagen mussten die die Solo-Starter das Ziel erreichen (die Damen in 13), die Teams, eingeteilt in 2er, 4er und 8er, hatten für die in diesem Jahr 4809,5 Kilometer lange Strecke mit Start in Oceanside und Ziel in Annapolis nur neun Tage Zeit. Drei Zeitzonen und 55 Time Stations in 14 US-Bundestaaten mussten dabei passiert werden. Christoph Strasser dominiert das Herren-Feld Bei den Solo-Startern fehlte in diesem Jahr der Rekordsieger und Titelverteidiger Jure Robic, der im vergangenen September bei einer Trainingsfahrt mit einem Auto zusammenstieß und danach verstarb. Dadurch rückte der Österreicher Gerhard Gulewicz in die Position des Favoriten, hatte er doch in den beiden vergangenen Jahren jeweils Rang zwei belegt. Der 44jährige war der einzige Finisher aus dem Vorjahr, der sich in diesem Jahr erneut dem Wettkampf stellte. Dies unterstreicht die enormen Anstrengungen, die dieses Rennen erfordert. 24 Stunden nach den Damen, also am 15. Juni, begann für die Herren das Rennen. Mit Christoph Strasser gehörte ein weiterer Österreicher zu den Favoriten. Der 29jährige überzeugte bereits bei seinem ersten Start 2009, statt im Ziel landete er damals zur Halbzeit jedoch im Krankenhaus. In diesem Jahr lief es für ihn erneut von Anfang an gut, im ersten Renndrittel duellierte er sich mit dem Slowenen Marko Baloh. Danach konnte sich Strasser von der Konkurrenz absetzen und seinen Vorsprung immer weiter ausbauen. Bis in die Endphase bestand sogar die Chance auf einen neuen Strecken- sowie Durchschnittsgeschwindigkeitsrekord, diese verpasste er am Ende – was seinen großen Erfolg jedoch in keinster Weise schmälert. Die Siegerzeit liegt in diesem Jahr bei 8 Tagen, 8 Stunden und 6 Minuten. 24,04 km/h im Schnitt inklusive der wenigen Pausen bedeutet die drittschnellste jemals beim RAAM gefahrene Zeit. Video rund um den Zieleinlauf des Solo-Siegers Christoph Strasser: Gerhard Gulewicz muss aufgeben Um die weiteren Ränge gab es lange einen heftigen Dreikampf, der am Ende gar noch zu einem Vierkampf wurde. Gerhard Gulewicz, mit höheren Ambitionen angetreten, griff lange nach Rang 2, nach 4303,1 km kam jedoch wegen völliger körperlicher Erschöpfung das Aus! Zweiter wurde der Amerikaner Mark Pattinson (9d 0h 41m), der mit einem starken Endspurt noch nach vorne fuhr. Rang drei sicherte sich der Slowene Marko Baloh (9d 2h 59m), während der beste Rookie in diesem Jahr, Alberto Blanco (9d 9h 10m), Vierter wurde. Der Amerikaner kämpfe bis kurz vor Schluss noch um Rang zwei, obwohl er in der zweiten Rennhälfte durch eine überlastete Muskulatur am Nacken, dem sogenannten „Shermans Neck“, stark beeinträchtigt war. Eine selbstgebastelte Konstruktion sollte für Entlastung sorgen, viele Fahrer mussten mit dieser Beeinträchtigung schon aufgeben. Weitere deutschsprachige Athleten waren mit am Start und schafften es in den erlesenen Kreis der RAAM-Finisher: Nik Zeindler (SUI / 9. / 10d 3h 39m), Rainer Kiworra (LIE / 12. / 10d 10h 38m), Andreas Dengler (AUT / 15. / 11d 0h 18m), Karl Haller (SUI / 20. / 11d 13h 27m) und Rainer Popp (GER / 23. / 11d 22h 58m). Besonders Popp machte es dabei bis zum Schluss spannend, nur eine Stunde vor Toresschluss erreichte der Deutsche das Ziel in Annapolis. Nach 1700km kam für den Schweizer Hermann Bachmann dagegen wegen gesundheitlicher Probleme das vorzeitige Ende. Zwei Damen meistern das RAAM 2011 Fünf Damen nahmen in diesem Jahr als Solisten am RAAM teil. Bereits am 14. Juni wurden sie zusammen mit den Ü60-Herren um 21 Uhr MESZ ins Rennen geschickt. Besonders die Israelin Leah Goldstein setzte sich bei ihrer ersten Teilnahme gleich ein hohes Ziel, den Frauen-Rekord zu brechen. Entsprechend schnell begann sie das Rennen, sodass sie die Konkurrenz schnell hinter sich ließ. Während drei Konkurrentinnen früh die Segel streichen mussten, fuhr die Israelin einem ungefährdeten Sieg entgegen. Zwar schaffte sie in 11d 4h 41m die schnellste Zeit einer Frau in den letzten Jahren, durch eine schwächere zweite Rennhälfte war der Rekord jedoch außer Reichweite. Fast eineinhalb Tage länger benötigte die Amerikanerin Kathy Roche-Wallace (12d 15h 59m), die damit Zweite wurde. Geoff Brunner mit dem Sekundenspiel Besonders spannend machte es in diesem Jahr Geoff Brunner. Der US-Amerikaner schaffte es tatsächlich, in genau 12 Tagen das Ziel zu erreichen, womit er keine Sekunde zu früh oder zu spät den Zieleinlauf schaffte. Diese Leistung wird ihm so schnell niemand nachmachen. Ratsam ist dies ohnehin nicht, nichts ist tragischer als das Zeitlimit knapp zu verpassen. Dieses Schicksal ereilte in diesem Jahr drei Teilnehmer. Während Brian Welsh 80 Kilometer vor dem Ziel das Rennen verlassen musste, fehlten Samim Rizvi und Mickey Campbell lediglich 24,5 km zur erfolgreichen Teilnahme! Geringe Ausfallquote 2011 Eine erfreulich niedrige Ausfallquote ist in diesem Jahr zu verzeichnen, wenngleich extrem hohe Temperaturen viele Teilnehmer bereits in den ersten Tagen an die Grenze der Belastbarkeit brachten. Nur 10 von 40 Solo-Startern schaffte es nicht in der vorgegebenen Zeit nach Annapolis, eine Ausfallquote von nur 25% ist bei diesem harten Rennen sehr beachtlich. Bei den Teams mussten lediglich drei Zweier-Teams das Rennen aufgeben. Damit schafften es 50 Teams ins Ziel. -> Alle Endstände des Race Across America 2011 |
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