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Swiss AlpenRide, 1. Etappe: Horw - Glarus, Sonntag, 7. August 2011
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08.08.2011

Swiss AlpenRide, 1. Etappe: Horw - Glarus, Sonntag, 7. August 2011

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Nachdem es in der Nacht kräftig und ausgiebig geregnet hatte, hofften wir, dass Petrus mit uns Radlern ein Einsehen hat. Aber dem war leider beim Start nicht so. Gut eingekleidet und gegen Nässe geschützt, machten wir uns um 08.45 Uhr auf zur ersten Etappe.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: Regen-Wolken-Sonnenmix, 23°

Kilometer: 130 km
Höhenmeter 1760 HM
Durchschnitt: 21 - 23,5 kmh

Strecke:
Der erste Teil der Etappe stand ganz im Zeichen des Vierwaldstättersees und seiner prächtigen Kulisse. Über Kastanienbaum gelangten wir nach Luzern, der idyllischen Metropole der Zentralschweiz. Nachdem wir den historischen Ort Küssnacht durchfahren hatten, folgten schon bald die weltberühmten Ferienorte Weggis und Vitznau, welche am Fusse des nicht minder bekannten Berges Rigi liegen. Gersau, einst sogar eine freie Republik und Brunnen waren die nächsten Ortschaften. Entlang der bekannten Axenstrasse fuhren wir in den Kanton Uri mit Blick zum Schillerstein und der Rütliwiese, welche als Wiege der Eidgenossenschaft gilt. Der Kanton Uri ist die Geburtsregion des sagenumwobenen Wilhelm Tell. Nach den traditionellen Fotos beim Tell-Denkmal in Altdorf ging’s zum ersten Mal so richtig zur Sache, 25 km Anstieg, zum Klausenpass auf 1948 m ü.M. gelegen…. Juhui!! Das velofahrerische Dessert folgte gleich danach mit der 39 km langen Abfahrt via Urnerboden, Linthal nach Glarus.

Axenstrasse:
Die Axenstrasse, ein verkehrstechnisches Nadelöhr, verbindet die Dörfer Brunnen und Flüelen. Der Bau der Strasse wurde erst 1861 möglich und 1865 eröffnet. Zuvor mussten für den Verkehr über den Gotthardpass auf diesem Abschnitt Personen und Güter auf Schiffe verladen werden. Die Axenstrasse war bis ins Jahr 1928 gebührenpflichtig. Durch den Ausbau wird die Axenstrasse auch besser vor Steinschlag und andere Naturgewalten geschützt. Heute gibt es sogar einen Radweg auf diesem Streckenabschnitt.

Klausenpass:
Der Klausenpass 1948 M.ü.M. ist ein Pass der die Kantone Uri und Glarus verbindet. Er führt von Altdorf durch das Schächental über die Passhöhe und den Urnerboden nach Linthtal. Hier findet ca. alle 4 Jahre ein Oldtimer-Autorennen statt.

Etappenort:
Glarus ist mit 5700 Einwohnern die kleinste Hauptstadt des gleichnamigen Gebirgskanton Glarus. Die Stadt liegt am Fusse des Glärnisch im Linthal. Überhaupt ist diese Region bei Wanderern und Kletterern sehr beliebt. So ist zum Beispiel das Klöntal mit seinem herrlichen See ein bekanntes Ausflugsziel, während dem sich die Kletterer im “Vreneligärtli“ vergnügen.
In Glarus wird noch die ursprünglichste Demokratie gelebt, denn immer am ersten Sonntag im Mai findet die Landsgemeinde statt.
Wie im Kanton Uri ist auch hier der Föhn (warmer Fallwind) ein Thema. Ein starker Föhn verursachte so am 10./11. Mai anno 1861 einen gewaltigen Brand im Hauptort. Über 600 Gebäude wurden zerstört. In Glarus wurde anno 1872 auch die letzte Hexe Europas verbrannt. Anna Göldi wird jetzt aber rehabilitiert, denn das damals gefällt Urteil war nicht konform zustande gekommen.

Ereignisse:
Wir folgten dem Vierwaldstättersee und den Spuren der Eidgenossenschaft, so gelangten wir nach Küssnacht (hohle Gasse) und Brunnen (mit Blick zur Rütliwiese und dem Schillerstein). Hier entschied die Tourleitung, dass wir definitiv den Klausenpass fahren werden, umso mehr als sich eine blaue „Störung“ (Hoffnungsschimmer) zeigte.

Nachdem wir beim Wilhelm Tell und seinem Sohn Walter in Altdorf die Referenz erwiesen hatten, waren die Strassen bereits abgetrocknet. So konnten wir nach dem stärkenden Kaffeehalt frohgemut den 25 km langen Anstieg unter die Räder nehmen. Die äusseren Bedingungen waren nun sehr ideal. Da die Wetterprognosen ursprünglich schlecht waren, wagten sich nur wenige Motorräder und Automobilisten über den Klausen. So gehörte diese Strasse uns und wir konnten die Natur bzw. Ruhe im Aufstieg geniessen. Gegen die Passhöhe gab es immer mehr Nebelschwaden und Wolken… ein mystisches Szenario.

Oben angelangt, erwartete uns Hanspeter mit dem Tagesgepäck, so dass sich alle trockene und warme Kleider für die Abfahrt anziehen konnten. Nach einem kurzen, wärmenden Kaffee machten wir uns wegen der unbeständigen Wetterlage schleunigst auf den Weg zum Urnerboden. Während Lucis und Gustis Gruppen die ganze Abfahrt trocken meistern konnten, geriet Andis Gruppe nach dem Urnerboden in einen Gewitterregen. In Glarus war grosse Radwäsche angesagt, dank der Vorbereitung von Kudi ging dieses Prozedere zügig von statten. Für die nassen Radklamotten stand vom Hotel bereits eine Zeine bereit. Während dem Abendessen haben die guten Feen des Hotels alle Kleider gewaschen und getrocknet und das alles Gratis – einfach super, vielen Dank an die Hoteldirektion!

Fast alle sind meisterlich über die Runden gekommen… leider gab es beim Nadelöhr Axenstrasse einen kleines „Malör“. Infolge Unaufmerksamkeit bei den engen Radwegpassagen touchierten sich zwei Teilnehmer.
Wie das Wetter morgen wird, wir lassen uns überraschen…. Wir sind ja wetterfest.





Blick auf den Urnerboden
Blick auf den Urnerboden

der Kampf am Berg
der Kampf am Berg

das Wilhelm Tell Denkmal in Altdorf
das Wilhelm Tell Denkmal in Altdorf

bei strömendem Regen erfolgte der Start zur SwissAlpenRide
bei strömendem Regen erfolgte der Start zur SwissAlpenRide


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