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LiVE-Radsport vor Ort: Sparkassen Münsterland Giro 2011
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06.10.2011

LiVE-Radsport vor Ort: Sparkassen Münsterland Giro 2011

Info: Bildergalerie
Info: Sparkassen Münsterland Giro (1.1)
Autor: Text+Video: Florian Plock (Flill), Fotos: Sören Spiegelberg/SpiegelbergFoto



Marcel Kittel, der Sieger des diesjährigen Sparkassen Münsterland Giros sprach von einer „tollen Sache“ und „einer Atmosphäre wie sonst nur in Belgien.“ Tatsächlich war es die wohl imposanteste Ausgabe des Rennens, welches auch in diesem Jahr ca. 250.000 Zuschauer an die Strecke lockte und Münster und Umgebung einen einmaligen sportlichen Feiertag bescherte. Unser User Flill (Florian Plock) war vor Ort und berichtet exklusiv für LiVE-Radsport.com.

Die Veranstalter des Münsterland Giros setzen sich Jahr für Jahr höhere Ziele. Rainer Bergmann, Organisationsleiter des Giros, sprach bereits im Vorfeld davon, dass es das Ziel sei, die Veranstaltung „von Auflage zu Auflage weiterentwickeln zu können.“ Dieser Entwicklungsprozess bekam am vergangenen Montag einen herben Schub nach vorne versetzt. Denn was der Münsterland Giro in diesem Jahr an sportlicher, organisatorischer und publikumswirksamer Qualität aufbieten konnte, braucht sich auch auf internationaler Ebene nicht mehr zu verstecken.

In der abschließenden Pressekonferenz nach dem Rennen lobten alle Beteiligten die 2011er Auflage in den höchsten Tönen. Dr. Andrea Hanke, Sportdezernentin der Stadt Münster, zog eine „positive Bilanz.“ Das Rennen habe sich auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene etabliert. Mit einer Rekordbeteiligung von 4558 Meldungen bei den drei Jedermannrennen (500 Teilnehmer mehr im Vergleich zum letzten Jahr) und einer tollen Kulisse beim Start in Emsdetten (s. Video), sei der Münsterland Giro insgesamt wieder eine tolle Sache gewesen. Das Ziel könne nur lauten, eine solch erfolgreiche Auflage auch im nächsten Jahr zu wiederholen.

Gerade zum Finale der Profis tummelten sich geschätzte 30.000 Zuschauer an der Strecke in der Innenstadt und machten das Rennen zu einem wahren Volksfest. Bereits um 9 Uhr morgens konnte ich beobachten, wie sich entlang der Strecke viele Anwohner zum Aufstellen von Biergarnituren auf den Gehwegen trafen und den Münsterland Giro zu einem ganz persönlichen Straßenfest machten. Wie Marcel Kittel eingangs dieses Berichts schon richtig beschrieb – typisch belgisches Flair.

Natürlich war es auch dem Wetter zu verdanken, dass die 6. Auflage des Rennens zu solch einem Erfolg wurde. Bei spätsommerlichen Temperaturen genossen viele Familien den wohl letzten Tag dieser Güte in diesem Jahr an der Strecke.


Rennbericht:
Marcel Kittel schlägt zu: Überzeugender Sprintsieg beim Münsterland Giro


Herzstück des Münsterland Giros ist wie in jedem Jahr der Hindenburgplatz, mit seinem imposanten Fürstbischöflichen Schloss, in welchem unter anderem das Pressezentrum lag, seinem großen Messebereich und seiner Zielankunft, wo früher oder später alles zusammenlief. Die Jedermänner sind in diesem Jahr, anders als im Vergleich zur letzten Ausgabe, nicht in der Nähe vom Hindenburgplatz gestartet, sondern mussten Ihre Reise aus Münsters Norden in Angriff nehmen. Für die Teilnehmer der beiden längeren Distanzen (110km und 140km) ging es wie auch für die Profis in den Teutoburger Wald, der Geschichtsinteressierten von der Varusschlacht her bekannt sein dürfte, und führte dort über anspruchsvolles Terrain mit einer, erstmalig in der Geschichte des Münsterland Giros, eigens eingerichteten Bergwertung. Auch wenn die Strecke noch so abwechslungsreich und landschaftlich schön war, gab es von den Teilnehmern nicht durchgehend positives Feedback. Einige Streckenabschnitte sollen gefährlich gewesen sein und von allen drei Jedermannrennen wurde gerade in der ersten Rennhälfte eine sehr unruhige Rennentwicklung geschildert, in deren Folge es zu vielen Stürzen kam. Die bei Jedermannrennen fast schon obligatorischen (Massen-)Stürze im Endabschnitt sind leider auch bei vielen anderen Rennen zu beobachten und sicherlich kein alleiniges Problem des Münsterland Giros. Rainer Bergmann sprach nach dem Rennen von 32 Krankentransporten und konnte glücklicherweise Entwarnung geben, dass es keine schwerwiegenden Stürze gab.

Neben den Jedermannrennen wurde auch ein Schüler U15-, ein Jugend U17- und ein Amateurrennen der Klassen A/B durchgeführt. Die hochambitionierten Amateure durften als erste Starter um 8:25 Uhr auf die Strecke über 110 Kilometer gehen. Am Ende konnte sich Tim Klessa den Sieg sichern.

Auf dem großen Messegelände vor dem Schloss gab es ein buntes Rahmenprogramm für Jung und Alt zu bestaunen. Ob Radball, Kunst- und Einradfahren auf der Aktionsfläche oder die Angebote der vielen Aussteller von Rennrädern über Bekleidung, langweilig wurde es den Besuchern sicher nie. Für eine weitere Publikumsattraktion sorgte Tour-Teufel Didi Senft, welcher extra zum Münsterland Giro angereist war.

Der Start der 2012er Auflage steht übrigens schon fest. Gestartet wird das Rennen in Stadtlohn und führt dann durch den Kreis Borken zum Ziel nach Münster.

Abschließend bleibt zu sagen, dass der Sparkassen Münsterland Giro weiterhin das sportliche Aushängeschild für die Region, wenn nicht sogar für ganz NRW bleibt und im Zuge seines stetigen Zuspruches und der Professionalisierung dieses Events auch eine Höherstufung des Rennens durch die UCI nicht nur Utopie ist. Jeder der mal glaubte, dass der Radsport in Deutschland am Boden liege, der wurde am Montag eines besseren belehrt. Der Radsport verbindet weiterhin Menschen, bringt Helden hervor und sorgt vielleicht mehr denn je für beste Unterhaltung auf allen Ebenen.


Das Video zeigt den Start des Münsterland Giros 2011 in Emsdetten am 03. Oktober 2011 um 12:00 Uhr.





Sieger Marcel Kittel mit John Degenkolb und Kris Boeckmans an seiner Seite (Foto: Sören Spiegelberg)
Sieger Marcel Kittel mit John Degenkolb und Kris Boeckmans an seiner Seite (Foto: Sören Spiegelberg)

Marcel Kittel, Sieger des Münsterland Giro 2011 (Foto: Sören Spiegelberg)
Marcel Kittel, Sieger des Münsterland Giro 2011 (Foto: Sören Spiegelberg)

Zahlreiche Zuschauer fiebern im Zielbereich mit (Foto: Sören Spiegelberg)
Zahlreiche Zuschauer fiebern im Zielbereich mit (Foto: Sören Spiegelberg)

Auch Teufel Didi Senft war da (Foto: Sören Spiegelberg)
Auch Teufel Didi Senft war da (Foto: Sören Spiegelberg)


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