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Crocodile Trophy Urs Huber setzt sich als stärkster „Rain Man“ am Koombooloomba Damm durch |
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19.10.2011 | |||||
Urs Huber setzt sich als stärkster „Rain Man“ am Koombooloomba Damm durchInfo: BildergalerieInfo: Crocodile Trophy Autor: Veranstalter Crocodile Trophy Es brauchte nur einen fürchterlichen Anstieg zum Mount Baldy am Beginn der 2. Etappe, der die Weichen für den restlichen Rennverlauf stellte. Der Schweizer Marathonchampion Urs Huber brauchte nur 30 Minuten um von den anderen wegzuziehen. Über den Rest der Etappe, einsame 70 km, konnte er seinen Vorsprung sogar noch weiter ausbauen. Nach einem weiteren Tag im Regen erreichte er das Ziel mit einem 4 Minuten Vorsprung auf den niederländischen Fahrer Jeroen Boelen, Bart Brentjens' Protégé. Und schon an der Zielline war klar, dass den Fahrern eine weitere schlimme Nacht bevorstehen würde, da es einfach nicht aufhörte auf die nun gebrechlich erscheinenden Zelte zu prasseln. Mit Windboen und waagrechtem Regen im Anmarsch erreichten die Abendnachrichten das Croc Camp – es sei der nasseste Oktobertag in Nord-Queensland gewesen seit über 47 Jahren... Bildergalerie: Huber, eine Menge Österreicher und kleine Fans Es waren nicht mehr die sintflutartigen Regenschauer von Cairns, aber es hatte sich eingeregnet. Den ganzen Tag hatte es nicht aufgehört zu regnen. „Sehr ungewöhnlich für die Trockensaison“, sagten sogar die einheimischen Bewohner der umliegenden Ortschaften. Der nasse, rote Lehmboden trug dazu bei, dass die meisten der 90 Konkurrenten wie rote „Teufel“ im Ziel ankamen. Zum Glück war es zumindest nicht kalt und der Anstieg gleich nach dem Start hatte die Herzschläge und Körpertemperaturen erhöht. „Ich habe mir das Rennprogramm für heute angeschaut und mir war klar, dass es eine Etappe war, die ich gewinnen kann“, so Urs Huber im Ziel. „Am Papier sagt man, dass ich der stärkste Kletterer bin, aber jedes Jahr gibt es neue Konkurrenten. Schon bei der gestrigen neutralen Etappe habe ich gesehen, wie gut der Milka Fahrer [Jeroen Boelen] und einer der Koreaner drauf sind.” Der zweifache Crocodile Trophy Gewinner attackierte und war dahin. In kürzester Zeit hatte er einen Vorsprung von einer Minute herausgeholt und strampelte vor zwei holländischen Fahrern, Huub Duijn und Jeroen Boelen, sowie dem Belgier Mike Mulkens und dem Österreicher Wolfgang Krenn. Ein weiterer Österreicher, Josef Benetseder, versuchte mit den vier Fahren mitzuhalten, mit nur kurzweiligem Erfolg. Kevin Hulsmans hatte es nicht einmal versucht. Für so ein Tempo, gleich beim Start, sei er zu alt, sein „Diesel brauche schon mehr Zeit zum Aufwärmen“, gab er schmunzelnd zu. Der ehemalige Fahrer für Tom Boonen meisterte die Anstiege geschickt und mit konstanter Stärke und hoffe auf eine starke Downhill Performance. Das Resultat nach 35 km war jedoch ein anderes. Die Sololeistung von Urs Huber bescherte dem Schweizer einen zweiminütigen Vorsprung auf die drei Verfolger: Boelen, Krenn und Mulkens. An der sieben Minuten Marke: Teamkollegen Hulsmans und Duijn, Geeni Yong Choi von Korea, die Österreicher Sokoll und Benedseder und der Überraschungsmitfahrer, Mark Griffin. Der zu diesem Zeitpunkt beste Australier kämpft um einen Spitzenplatz in der M1 Kategorie dieser 17. Crocodile Trophy. Und dies war auch der Grund warum, mit circa einer Minute Rückstand, einige weitere australische Masters die Verfolgungsjagd aufnahmen. Ashley Hayat, Brad Davies, Justin Morris und Arnott Graeme bekamen Hilfe von Chang Min Park und bei der letzen Versorgunsstation, 35 km vor dem Ziel, überholten sie nach einer nur sehr kurzen Pause. Währendessen gab es auch an der Spitze einige geschlagene Fahrer. Nicht Urs Huber, jedoch, der mit einer unheimlichen Vehemenz dem Finish entgegen fuhr und seinen Vorsprung auf 3 Minuten ausbaute. Im Gegenteil – es war die Verfolgergruppe, die auseinanderbrach. Jeroen Boelen erklärte folgendes: „Urs war einfach zu stark für uns. Auf dem langen Flachstück nach Mount Baldy waren wir eine Dreiergruppe und ich dachte mir schon, dass sich Mulkens und Krenn ein paar Reserven sparen. Ich hatte mich jedoch getäuscht, denn bei Kilometer 30 vor dem Finish erkannte ich, dass sie nicht mehr mit mir mitgehen konnten. Der 3 Minuten Vorsprung wurde zu 4 Minuten, aber ich kann mich nicht beklagen. Im Mountainbikesport ist das gar nichts. Ein kleiner Fehler von Huber und das Blatt kann sich wieder wenden. Darum habe ich auch bis zuletzt gekämpft.“ Nach 3 Stunden und 16 Minuten im strömenden Regen erreichte Urs Huber dann Koombooloomba. Der Gesamtsieg ist noch weit weg, aber schon jetzt steht fest, dass er auf den steilen Anstiegen unschlagbar ist. „Es schaut gut aus, aber das Rennen ist noch lange nicht vorbei“, so Huber im Ziel, der heute sein rotes Staatsmeistertrikot mit einem weiteren roten Jersey austauschen wird, dem Crocodile Trophy Führungsjersey. „Was mir heute gelungen ist, wird schwer sein jeden Tag zu wiederholen und ich muss den 4 Minuten Vorsprung noch gründlich ausbauen um entspannter zu sein. Wir werden sehen.“ Wäre Bart Brentjens noch im Rennen, hätte der Zwischenstand anders aussehen können. Der kranke Milka-Trek Fahrer konnte gestern wegen Fieber nicht starten. „Ich habe heute viel an Bart denken müssen, so sein Teamkollege und Nummer 2 im Gesamtklassement, Jeroen Boelen. „Auf den Anstiegen hätten wir Huber nicht folgen können, aber auf den restlichen 70 km hätten wir gut zusammenarbeiten können. Wir hätten mindestens zwei Gänge schneller fahren können.“ Wolfgang Krenn aus Österreich war Etappendritter und zufrieden mit dem unerwarteten Ergebnis. „Ich darf mich nicht beklagen. Huber steht über allem im Moment und in der Verfolgergruppe konnte ich nur nicht der Attacke des Milka Fahrers standhalten. Es ist noch zu früh um vom Gesamtpodium zu träumen, aber ich werde mit Sicherheit darauf hinarbeiten. Aber bitte, könnt ihr uns nicht ein bissl besseres Wetter gönnen?“ Die Australier mit Ashley Hayat, Brad Davies und Jessica Douglas, führen die Wertungen in M1, M2 und der Damenkategorie an. Bester M3 Fahrer ist Pio Tomaseli aus Italien. Ein Fahrer wird wiederum an der Startlinie fehlen morgen – der Belgier Dirk Abeloos stürzte und zog sich einen Oberschenkelhalsknochenbruch zu und wird in Cairns operiert werden. Morgen geht es weiter nach Irvinebank (statt dem ursprünglich geplanten Gunnawarra) und die Crocodile Trophy wird versuchen, dem nassen Regenwald zu entkommen. Es sollte trockener werden, sagen die Veranstalter und hoffen die Fahrer... -> Zum Resultat |
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19.10.2011 | |||||
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