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3. Tag Bahn-WM: Pendleton zum sechsten Mal Sprint-Weltmeisterin, deutsche Männer verpassen Halbfinale
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06.04.2012

3. Tag Bahn-WM: Pendleton zum sechsten Mal Sprint-Weltmeisterin, deutsche Männer verpassen Halbfinale

Info: BAHN-WM 2012 IN MELBOURNE (Männer) | BAHN-WM 2012 IN MELBOURNE (Frauen)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Melbourne, 06.04.2012 – Die Hisense Arena stand am Freitag ganz im Zeichen der schnellsten Athleten. Am dritten Wettampftag der Bahn-Weltmeisterschaft sicherte sich Victoria Pendleton zum sechsten Mal den Sprint-Titel und bereits das vierte britische Gold in Melbourne. Bei den Männern stehen Grégroy Baugé, Shane Perkins, Chris Hoy und Jason Kenny im Halbfinale, das morgen ausgetragen wird. Für die deutschen Sprinter gab es nur die Plätze fünf und sechs. Im Omnium bejubelten die Australier einen Heimsieg durch Glenn O’Shea, bei den Frauen liegt nach der Hälfte der Wettbewerbe seine Landsmännin Annette Edmondson gleichauf mit der Britin Laura Trott. Im Scratch reichte es für Melissa Hoskins nur zu Platz zwei hinter der Polin Katarzyan Pawlowska.

Sprint Frauen (Tag 2)
Stürze, Relegierungen und am Ende die altbekannte Siegerin Pendleton
Bis zu Platz fünf waren die Positionen im Sprint der Frauen am Donnerstag schon ausgefahren worden, die Top4 durften sich für die Halbfinals eine Nacht ausruhen, um wieder Kräfte zu sammeln. Ereignisreiche Duelle lieferten sich Victoria Pendleton und Anna Meares, die schon im letzten Jahr um den Finaleinzug kämpften. Damals siegte die Australierin Meares, holte Gold und beendete die Siegesserie von Pendleton. Die Britin war 2007 bis 2010 und davor schon einmal 2005 die beste Sprinterin der Welt. Im ersten Lauf stürzte Pendleton durch eigenes Verschulden und gab somit Meares einen Vorteil. Die verließ im zweiten Lauf aber ihre Linie und drängte Pendleton ab, weshalb ihr der entscheidende zweite Sieg aberkannt wurde. Im dritten Aufeinandertreffen der beiden gab es eines der knappsten Fotofinishs überhaupt bei dieser WM, das Pendleton hauchdünn vorne sah. Im Kampf um Gold stand sie dann Simona Krupeckaite gegenüber, die Lyubov Shulika aus der Ukraine in zwei Durchgängen klar besiegt hatte. Teil eins des Finals entschied Pendleton für sich, im zweiten Lauf hatte die Litauerin Krupeckaite, die schon je zweimal Silber und Bronze, aber keinen WM-Titel vorweisen konnte, ihr Rad auf der Ziellinie vorne. Als sie sich schon auf einen weiteren Einsatz vorbereiteten, verkündete die Jury die Relegierung Krupeckaites, die Pendleton leicht abgedrängt hatte, womit die Entscheidung gefallen war und Pendleton ihren sechsten WM-Sieg feiern konnte. Meares, die nach Weltrekord in der Qualifikation große Hoffnungen auf die Titelverteidigung hatte, holte sich wenigstens noch Bronze gegen Shulika.

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Zum Resultat Sprint Frauen

Sprint Männer (Tag 1)
Zwei Briten, ein Franzose und ein Australier, aber kein Deutscher im Halbfinale
Bei den Herren begannen die Sprint-Wettkämpfe mit einem Quali-Sieg von Grégory Baugé, der in den letzten drei Jahren Serien-Weltmeister war. Sein Titel 2011 wurde ihm aber
wegen Verletzung der Meldepflicht aberkannt. Auf dem Weg zur Wiedergutmachung war der Franzose bisher nicht aufzuhalten, im Viertelfinale ließ er Stefan Bötticher, einem von drei deutschen Teilnehmern, keine Chance. René Enders war schon im Sechzehntelfinale an Mickaël Bourgain gescheitert, der in der nächsten Runde Chris Hoy besiegte. Der Brite konnte sich über einen Hoffnungslauf doch noch für das Viertelfinale qualifizieren, wo er auf den Qualifikations-Zweiten Robert Förstemann traf. Hoy stellte sich im ersten Lauf cleverer an, im zweiten konnte Förstemann aber zurückschlagen. Im Entscheidungslauf lag der Weltmeister von 2008 dann nur Millimeter vorne. So musste Förstemann wie Bötticher ins Rennen um die Plätze fünf bis acht, wo die beiden BDR-Fahrer Fünfter und Sechster wurden. Hoy trifft im Halbfinale wie im letzten Jahr auf seinen Landsmann Jason Kenny, der in ebenfalls drei Läufen Kévin Sireau das Nachsehen gegeben hatte. Baugé hätte es wie 2011 mit seinem Landsmann Bourgain zu tun bekommen können, doch der wurde beim Sieg im dritten Lauf gegen den Australier Shane Perkins relegiert, der somit ins Halbfinale rutschte. Perkins ist nach Baugés nachträglicher Disqualifikation de facto der Sprint-Titelverteidiger.

-> Zum Zwischenstand Sprint Männer


Das Programm am Samstag, 07.04.:
Männer: Sprint, Punkterennen, Einzelverfolgung
Frauen: Keirin, Omnium


Omnium Männer (Tag 2)
Zweites Gold für Gastgeber durch vielseitigen O‘Shea
Die einzige Medaillentscheidung des Tages bei den Männern fiel im Omnium, wo zum zweiten Wettkampftag nur noch 23 Fahrer antraten. Der Italiener Elia Viviani, der aussichtsreich platziert war, musste wegen einer Beckenverletzung, die er sich gestern bei einem Sturz zuzog, aufgeben. Glenn O’Shea, der Führende zur Halbzeit, büßte in den ersten beiden Disziplinen des Tages einige Punkte auf den Kanadier Zach Bell ein, so dass beide punktgleich in das abschließende 1000 Meter Zeitfahren starteten. Dort konnte O’Shea mit Platz zwei den Gesamtsieg verbuchen, weil Bell nur Achter wurde. Der Australier folgt als Titelträger auf seinen Landsmann Michael Freiberg. Platz drei holte sich noch der Däne Lasse Norman Hansen, der überragender Mann der letzten drei Disziplinen war. Die Einzelverfolgung hatte er mit über vier Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Bell dominiert, im Scratch gewann er den Sprint von fünf Fahrern, die gemeinsamen einen Rundengewinn geschafft hatten und im Zeitfahren wurde er Dritter. Obwohl der Brite Edward Clancy, der das Zeitfahren gewann, punktgleich mit Hansen war, blieb ihm nur Platz vier. Entscheidungskriterium ist die Summe aller zeitkritischen Wettbewerbe, womit Hansens überragender Sieg in der Verfolgung den Ausschlag gab. BDR-Fahrer Nikias Arndt lag am Ende auf dem 14. Platz, konnte aber als Fünfter der Einzelverfolgung noch einmal aufhorchen lassen.

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Zum Resultat Omnium Männer

Omnium Frauen (Tag 1)
Edmondson und Trott nach drei Disziplinen punktgleich
Auch im Omnium waren heute beide Geschlechter aktiv, die Frauen trugen ihre ersten drei Wettbewerbe aus. Als erster stand wie gewohnt das Rundenrekordfahren an, in dem Annette Edmondson knapp vor Laura Trott gewann. Edmondson hatte gestern mit Australien das Finale der Mannschaftsverfolgung gegen die Britinnen um Trott verloren, nun scheinen beide wieder um Gold zu kämpfen. Trott wurde im Punkterennen Achte und gewann das Ausscheidungsfahren, so dass sie punktgleich mit Edmondson ist, die in beiden Rennen Fünfte wurde. Mit jeweils elf Punkten haben sie schon einen ordentlichen Vorsprung von zehn Zählern auf Sarah Hammer aus den USA und Tara Whitten. Die Kanadierin hat ihren Titel-Hattrick aber noch nicht aufgegeben, will nach 2010 und 2011 zum dritten Mal in Folge den Vielseitigkeits-Wettkampf für sich entscheiden. Für Deutschland nimmt Lisa Brennauer daran teil und liegt mit nur fünf Punkten Rückstand zum Bronzerang an Position sieben. Brennauers großer Auftritt kam im Punkterennen, wo sie mit drei weiteren Fahrerinnen einen Rundengewinne verzeichnete und an der vorletzten Sprintwertung noch die entscheidenden Punkte für den Disziplin-Sieg sammelte.

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Zum Zwischenstand Omnium Frauen


Medaillenspiegel:
Schon 7 australische Medaillen, aber Großbritannien führt


Scratch Frauen (Tag 1)
Beckers Angriffslust wird nicht belohnt – Pawlowska gewinnt im Sprint
Ohne Titelverteidigern Marianne Vos wurde das Scratch-Rennen der Frauen ausgetragen, in dem vor allem Charlotte Becker einen bleibenden Eindruck hinterließ. Sofort nach dem Start griff die deutsche Straßenmeisterin von 2010 an und fuhr eine halbe Runde Vorsprung heraus. Der Mut wurde letztlich aber nicht mit einem Rundengewinn belohnt. Vera Koedooder, die anstelle von Vos für die Niederlande angetreten war, griff erstmals 15 Runden vor Ende des 40 Runden langen Rennens an und Becker folgte ihr. Nach dem Scheitern dieses Vorstoßes versuchten es beide noch einmal gemeinsam, doch auch Beckers dritter Angriff wurde vom Feld wieder beendet. Mit einer Attacke vier Runden vor Schluss wollte die Tschechin Jarmila Machacova ihr Glück erzwingen, es kam aber dennoch zu einem Sprint um den WM-Titel. Die Polin Katarzyna Pawlowska siegte mit deutlichem Vorsprung auf die Australierin Melissa Hoskins und die Belgierin Kelly Druyts. Becker fehlte nach einem kräftezehrenden Rennen die Energie für den Endspurt, sie rollte als 14. ins Ziel.

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Zum Resultat Scratch Frauen






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