Zabel und Risi triumphieren in München

Info: 6-Tage München
Autor: Felix Griep (Werfel)
Vote: Sixdays: sind Bruno Risi / Erik Zabel, nach dem Rücktritt von Risi's Standartpartner Kurt Betschart, das neue Traumpaar?

Erik Zabel und Bruno Risi haben in einer packenden Schlussnacht die Münchner Sixdays gewonnen. In einem bis zum Schluss engen Duell lagen Zabel/Risi lange Zeit mit Franco Marvulli/Iljo Keisse runden- und punktgleich an der Spitze, setzten sich aber am Ende mit einer Runde Vorsprung zu ihrem zweiten Sixdays-Erfolg, nach dem Sieg in Dortmund, durch.

Kopf an Kopf gingen die beiden Teams, die seit der 1. Nacht um Platz eins kämpften, in die abschließende große Jagd, die live vom Bayrischen Rundfunk im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Dem Publikum wurde ein sehr unterhaltsames, weil äußerst aktionsreiches, Rennen geboten. Danny Stam und Peter Schep, die nach fünf Nächten an dritter Position mit einer Runde Rückstand rangierten, versuchten früh, wieder mit den vor ihnen liegenden gleich zu ziehen. Immer wieder attackierten sie und fuhren in die Nullrunde mit Zabel/Risi und Marvulli/Keisse, die jedoch jedesmal im Gegenzug sofort durch eigene Attacken den urpsrünglichen Abstand wieder herstellten.

Wenige Minuten bevor die erste Punktewertung dieser großen Jagd auf dem Programm stand, legten Zabel und Risi den Grundstein für ihren Erfolg. Als Stam/Schep nach Runden gerade wieder gleichgezogen waren, ging Zabel in die Attacke, nur gefolgt von Marvulli. Beide realisierten den Rundengewinn, doch während Marvulli/Keisse sich danach eine kurze Atempause gönnten, übergab Zabel sofort an seinem Partner Risi, der dessen Angriff nahtlos fortsetzte. Die überraschten Marvulli/Keisse fanden gegen Risis bärenstarken Antritt kein Gegenmittel. So schafften Zabel und Risi innerhalb kürzester Zeit einen doppelten Rundengewinn, eine sogenannte "Doublette", woraufhin sie eine Runde vor Marvulli/Keisse und sogar zwei vor Stam/Schep lagen.

Diesen Vorsprung gaben Zabel/Risi auch nicht mehr her. Zwar versuchten Keisse und Marvulli mehrmals die verlorenen Runde wieder wett zu machen, aber die Spitzenreiter erwiesen sich in der Schlussphase als zu abgebrüht. Auf der letzten Runde des Münchner Sechstagerennens ließ Zabel dann erneut sämtliche Kontrahenten stehen und fuhr mit einigen Metern Vorsprung als jubelnder Erster über den Zielstrich. "Das ist ein absoluter Traum, Dortmund und München zu gewinnen" freute sich ein rundum zufriedener Erik Zabel nach dem erfolgreichen Rennende. Bruno Risi äußerte sich ebenfalls enthusiastisch: "Ich glaube, so wie es in den beiden Rennen bisher lief, sind wir wirklich das Traumpaar. Ich hoffe, dass es so weitergeht und dass wir noch einiges zusammen gewinnen werden." Zur Rennentscheidenden "Doublette" in der großen Jagd sagte Risi "Planen kann man so was nicht. Der Moment hat sich einfach ergeben und Erik und ich haben ihn perfekt ausgenutzt".

Hinter dern schlussendlich verdienten Siegern Zabel/Risi belegten Marvulli/Keisse den zweiten Platz, eine Runde und sechs Punkte zurück. Dritte wurden Stam/Keisse mit drei Runden Rückstand. Halbwegs den Anschluss an dieses Spitzentrio hielten lediglich die Spanier Juan Llaneras/Isaac Galvez, die am Ende drei Runden im Hintertreffen lagen und einen soliden vierten Platz einfuhren. Die fünften Robert Bartko/Andreas Beikirch wurden mit acht Runden schon deutlich distanziert und blieben damit wohl auch hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Straßen-Weltmeister Paolo Bettini wurde mit Marco Villa Achter, besiegte aber im Laufe der sechs Tage immerhin zwei mal Erik Zabel beim Dernyrennen, was dem offensichtlichen freundschaftlichen Verhältnis der beiden aber natürlich nichts anhaben konnte.

Weiter geht's am Dienstag, dem 21.11., mit den Sixdays im belgischen Gent, von denen LiVE-Radsport natürlich wieder berichten wird.

Endstand nach der 6. Nacht:
1 Erik Zabel (Ger)/Bruno Risi (Sui) 349 Punkte
2 Franco Marvulli (Sui)/Iljo Keisse (Bel) + 1 Runde 343 Punkte
3 Danny Stam (Ned)/Peter Schep (Ned) + 2 Runden 256 Punkte
4 Juan Llaneras (Esp)/Isaac Galvez (Esp) + 3 Runden 175 Punkte
5 Robert Bartko (Ger)/Andreas Beikirch (Ger) + 8 Runden 124 Punkte
6 Christian Grassmann (Ger)/Christian Lademann (Ger) + 11 Runden 166 Punkte
7 Andreas Müller (Ger)/Alexander Aeschbach (Sui) + 14 Runden 141 Punkte
8 Paolo Bettini (Ita)/Marco Villa (Ita) + 16 Runden 145 Punkte
9 Stefan Löffler (Ger)/Sebastian Frey (Ger) + 18 Runden 114 Punkte
10 Andreas Kappes (Ger)/Erik Mohs (Ger) + 19 Runden 124 Punkte
11 Marc Hester (Den)/Mathe Pronk (Ned) + 22 Runden 105 Punkte
12 Gerd Dörich (Ger)/Frank Kowatschitsch (Ger) + 24 Runden 70 Punkte
13 Christian Bach (Ger)/Roger Kluge (Ger) + 28 Runden 155 Punkte
14 Angelo Ciccone (Ita)/Fabio Masotti (Ita) + 28 Runden 138