Ciolek beglückt T-Mobile

Info: DEUTSCHLAND-TOUR
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

U23-Weltmeister Gerald Ciolek hat die sechste Etappe der diesjährigen Deutschlandtour vor Danilo Napolitano und Jose Joaquin Rojas Gil gewonnen und so endlich den ersehnten Etappenerfolg eingefahren, nachdem er zuvor in den Massensprints oft zu früh im Wind gestanden hatte. Jens Voigt, der ungefährdet mit dem Hauptfeld ins Ziel kam, behielt unterdessen sein gelbes Trikot.

Nach der Königsetappe am Rettenbachferner war heute für die Favoriten erstmal die Devise Schonen angesagt, denn auf den 175 Kilometern von Längenfeld nach Kufstein stand den verbliebenen 171 Profis keine größeren Hindernisse im Weg, lediglich ein Berg der dritten Kategorie in Schwoich bot den Fahrern noch mal die Chance auf Punkte im Kampf um das Bergtrikot.

Von Beginn an probierten viele Fahrer es in die Spitzengruppe des Tages zu schaffen, da viele Teams darauf spekulierten, dass die Sprinter wegen den Strapazen vom Vortag heute sich etwas zurückhalten würden, doch dem war nicht so und so wurden alle Gruppen wieder gestellt, ehe sich nach 30 Kilometern Wolfgang Murer von Elk Haus-Simplon und Paul Martens von Skil-Shimano entscheidend absetzen konnten und so das Ausreißerduo des Tages bildeten. So kam es, dass die Sprintwertungen in Innsbruck bei Kilometer 67, in Schwaz bei Kilometer 95,3 und in Kundl bei Kilometer 122 eine sichere Beute für Wolfang Murer wurden, der damit seinem Elk-Team ein paar Euro für die Mannschaftskasse bescherte. Dahinter jedoch ging es schon um mehr, denn der vor der Etappe nur mit einem Punkt auf Rojas Gil zurückliegende Erik Zabel ersprintete sich drei Mal jeweils zwei Punkte und zog somit zwischenzeitlich am Spanier vorbei. Unterdessen hatte sich das deutsch-österreichische Duo zur Rennhälfte allmählich achteinhalb Minuten Vorsprung erarbeitet, ehe im Hauptfeld der dänische CSC-Rennstall die Zügel in die Hand nahm und den Abstand merklich verkürzte. Zuvor stand jedoch noch die Bergwertung der dritten Kategorie an, die ebenfalls Wolfang Murer gewann, vor seinem Fluchtbegleiter Paul Martens und Jon Bru Pascal von Euskaltel, der aus dem Hauptfeld heraus noch einen Punkt ergatterte. Zu jenem Zeitpunkt hatten die beiden tapferen Spitzenreiter bei noch einer zurückzulegenden Distanz von 20 Kilometern noch eine Minute Vorsprung auf das jagende Feld, was natürlich nicht reichte und Murer und Martens so vom von Lampre angeführten Peloton geschluckt wurden.

So kam es dann in den winkligen Straßen von Kufstein zur Sprintentscheidung, bei der sich Erik Zabel in einer guten Position liegend verschätzte und eingeklemmt wurde, doch die deutsche Fahne hielt im Zielbereich dann ein anderer hoch, nämlich T-Mobile-Profi Gerald Ciolek, der souverän den Sprint gewann und so nach 2006 seinen zweiten Etappenerfolg bei der Deutschlandtour holte. Während sich im Gesamtklassement und in der Bergwertung nichts änderte, übernahm Rojas Gil mit seinem dritten Tagesrang wieder die zwischenzeitlich von Erik Zabel eroberte Spitzenposition in der Punktewertung und führt nun mit vier Punkten Vorsprung auf den Deutschen vom Milram-Rennstall.

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