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Garcia Lopez siegt auf dem Rettenbachferner, Voigt mit 2. Rang weiter in Gelb!

14.08.2007

Garcia Lopez siegt auf dem Rettenbachferner, Voigt mit 2. Rang weiter in Gelb!

Info: DEUTSCHLAND-TOUR
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

David Lopez Garcia (Caisse d'Epargne) hat die Bergankunft hinauf auf den Rettenbachferner auf der 5. Etappe der Deutschland-Tour 2007 gewonnen. Nach seinem gestrigen 3. Platz langte es für den Spanier im österreichischen Etappenziel heute zum Sieg. Jens Voigt (CSC) kämpfte sich überraschend als Zweiter ins Tagesziel mit nur 12 Sekunden Rückstand und machte damit einen großen Schritt in Richtung seiner Titelverteidigung aus dem Vorjahr. Dritter wurde heute der Niederländer Robert Gesink (Rabobank).

Deutschlandtour gastiert in Österreich
Mit Spannung wurde die 5. Etappe von Sonthofen nach Sölden hinauf auf den 2671m hohen Rettenbachferner erwartet, wurde doch hier mit einem Großangriff auf den Mann in Gelb, Jens Voigt, gerechnet. Die Höchstschwierigkeit des Tages folgte erst auf den letzten 12 der insgesamt 158,4km. Zuvor war das Terrain zwar wellig, aber nur zwei Bergwertungen der 3. Kategorie mussten von den Fahrern bezwungen werden.

Efimkin hält Verfolger auf Trab
Von Anfang an gab es heute immer wieder Attacken, vor allem Discovery Channel ließ aber keine Gruppe ziehen. Erst nach der ersten Sprintwertung konnte sich eine Gruppe um den bei der Tour de Suisse bis zum letzten Tag führenden Vladimir Efimkin (Caisse d'Epargne) absetzen. Mit dabei waren auch Sebastién Minard (Cofidis), Christop Meschenmoser (Skil-Shimano), Matej Mugerli (Liquigas), Lloyd Mondory (AG2R), Angel Perez (Euskaltel) und Carlos da Cruz (Francaise de Jeux). Viel mehr als 4 Minuten konnte sich die Gruppe aber nie erarbeiten, vor allem Discovery Channel machte im Feld deutlich, das man heute viel vor hatte. Zwischenzeitlich bekamen sie Unterstützung von Teams, die ebenfalls ambitionierte Fahrer für die Gesamtwertung dabei haben.

Ab Kilometer 110 ging es stetig bergauf. Das nutze das Feld, um den Abstand immer weiter zu verkürzen. Bis 30km vor dem Ziel sank der Vorsprung unter 2 Minuten, was Efimkin zur Attacke verleitete. Lediglich Perez konnte noch einmal aufschließen, die restlichen Fahrer wurden bald vom Feld ein- und überholt. Zusammen hielten sie den Abstand auf das Feld, in dem langsam die ersten Fahrer den Anschluss verloren. 12 Kilometer vor dem Ziel begann der gefürchtete Anstieg mit Steigungsprozenten zwischen 10% und 16%. Sofort setzte sich Efimkin von seinem Fluchtkollegen ab. Im Feld machten die Favoriten Druck, so das das Feld schnell immer kleiner wurde. Auch die Deutsche Hoffnung Linus Gerdemann (T-Mobile) verlor geschwächt durch eine Erkältung früh den Anschluss. Dagegen hatte Gerolsteiner lange Zeit noch zwei Fahrer vorne dabei (Davide Rebellin und Bernhard Kohl). 7 Kilometer vor dem Ziel waren nur noch 12 Fahrer vorne zusammen, die den ehemaligen Spitzenreiter nun gestellt hatten. Der Mann in Gelb und Vorjahressieger Voigt hatte mit dem Führenden in der Nachwuchswertung, Sörensen, noch einen Teamkollegen an seiner Seite, auch die Favoriten Leipheimer, Gesink und Cunego waren noch dabei. Auch Wiesenhoffahrer Peter Velits hielt sich lange gut bei den besten.

Voigt gegen den Rest
Überraschend stark präsentierte sich heute der für Bergankünfte eigentlich zu schwere Jens Voigt, der bereit im Vorjahr bei der Bergankunft gar einen Sieg errang. Er kämpfte verbissen um den Anschluss und ließ einen nach den anderen Bergfahrer hinter sich. In Zeiten wie diesen rufen solch außergewöhnlich Leistungen natürlich schnell argwohn hervor. Dennoch zeigte er eine bemerkenswerte Leistung. Cunego verschärfte als einer der ersten das Tempo. 2 Kilometer vor dem Ziel setzte dann Garcio Lopez, gestern noch knapp geschlagen 3., eine Attacke. Der Tour de France-3. Levi Leipheimer dagegen verlor den Anschluss, was Voigt zusätzlich Moral gab wie er hinter her berichtete. Während Garcia Lopez dem Sieg entgegen strebte, schüttelte Voigt nach und nach alle Konkurrenten ab, das der Berg am Ende flacher wurde, kam ihm dabei entgegen.

Voigt bezwingt Kletterer
Der Sieg war dem Spanier nicht mehr zu nehmen, vor einer enttäuschendend kleinen Zuschauerkulisse in Österreich, sicherte er sich den Tagssieg und verbesserte sich damit auf den 2. Gesamtrang. Voigt passierte völlig ausgepumpt 12 Sekunden später den Zielstrich. Den dritten Rang (+0.19) sicherte sich Robert Gesink, der sich speziell auf diese Etappe vorbereitet hatte und unbedingt den Tagessieg erringen wollte. Vortagessieger Damiano Cunego musste sich mit Rang 4 begnügen.
Volksbankprofi Florian Stalder aus der Schweiz erreichte einen guten 14. Platz vor dem Kapitän der Gerolsteinermannschaft, Davide Rebellin.

Voigt baut Führung aus
Mit der überraschenden heutigen Leistung, bei der Voigt die besten Zeitfahrer weiter distanzierte, verschaffte sich der gebürtige Mecklenburger eine gute Ausgangssituation in der Gesamtwertung, in der er nun mit 33 Sekunden Vorsprung vor Lopez Garcia sowie schon komfortablen 74 Sekunden vor Robert Gesink führt. Auch in den anderen Wertungen blieb der Spitzenreiter unverändert.

Morgen wieder Chance für die Sprinter
Die morgige 6. Etappe dürfte wieder eine Gelegenheit für die Sprinter werden. Von Längenfeld geht es nach Kufstein über 191,9 km, die einzige Bergwertung liegt dabei 20km vor dem Ziel und könnte vielleicht zum Stolperstein für den ein oder anderen Sprinter werden.

-> Resultat