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Radcross 10 000 Euro aus der Türkei für Deutsche Cross Meisterschaft |
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06.01.2008 | |||||
10 000 Euro aus der Türkei für Deutsche Cross MeisterschaftAutor: Adriano CocoHerford/Manavgat, 06.01.2008 – Dana Ottmann (19, Foto) hat großen Anteil daran, wenn heute Hanka Kupfernagel (33) und René Birkenfeld (24) bei der Deutschen Cross Meisterschaft in Herford ihre Titel verteidigen können. Die blonde Sportstudentin sorgte nämlich mit dafür, dass die aufstrebende Radsportstadt Manavgat in der Türkei als Hauptsponsor die Titelkämpfe mit 10 000 Euro sichern half. Dana ist eine Globetrotterin in Sachen Radsport. Geboren in Herford, Mitglied im Berliner Verein Akademie der Wissenschaften (ADW), lebt sie jetzt in der Türkei und hilft dort mit, Manavgat zur Radsportregion zu entwickeln. Selbst fährt sie natürlich auch Radrennen, sogar meisterlich. Sie ist Deutsche Titelträgerin im Einzelzeitfahren (15 Kilometer) und in der Einerverfolgung (3000 Meter) in der Behindertenklasse. Sie leidet an Skogliose, (doppelte S-Krümmung der Wirbelsäule), Asthma und Migräne. Eine erschreckend-deprimierende Diagnose. Große Anstrengungen scheinen schier unmöglich. Aber gerade der Ausdauersport ist seit 2001 Danas Lebenselixier. Vorher hatte sie als Mädchen schon Karate und Boxen als Therapie ausprobiert. „Die Disziplinen haben mir auch Spaß gemacht, doch die kurzen heftigen Bewegungen waren Gift für meine Behinderungen“, erklärt Dana den ärztlich empfohlenen Wechsel auf’s Rad. Von Nordrhein-Westfalen in die Türkei ging die neugierige und unternehmungslustige Deutsche Meisterin, weil sie gerne auch einmal im Ausland zur Schule gehen wollte. In Manavgat, unweit Antalyas gefiel es ihr dann so gut, dass sie, nachdem sie im vorigen Jahr das Abschlusszeugnis in der Tasche hatte, gleich dort blieb. Inzwischen hat sie den Radsportverein Manavgat Spor mitbegründet. „Als Trainerin möchte ich mit helfen, Manavgat zur Radsportregion aufzubauen“, beschreibt Dana ihr ehrgeiziges Ziel. Obwohl die Türkei bisher nicht als Radsportnation bekannt ist, erlebe sie, so Dana, ein sehr wachsendes Interesse für Radrennen. Das gelte sowohl für Aktive als auch für Fans. Ihr Enthusiasmus macht sie jedoch nicht blind gegenüber dem unwegsamen Terrain bei ihrer radsportlichen Pionierarbeit an der bergigen Bucht von Antalya. „Die Straßen werden immer besser ausgebaut. Die Kommunalpolitiker wissen, dass sie nur mit Investitionen in den Straßenbau, eine Chance haben, Radsportler aus aller Welt als Gäste zu gewinnen“, kontert Dana kritische Fragen, ob es in der Region überhaupt ausreichend Radstrecken gäbe. Mountainbiker hätten Manavgat bereits als geeignetes Gelände entdeckt, machten die Region international bekannt. Danas Beitrag zur internationalen Werbung ist die Vermittlung der Sportstädte-Partnerschaft zwischen Manavgat und Herford. Als die Finanzierung der Cross-DM in Herford klemmte, wurde denn so auch von beiden Seiten die Idee der türkischen Hauptsponsorschaft geboren. Eine Premiere auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe. Bisher verband sich damit noch immer das Bild von Deutschland als Zahlmeister. Weil Dana wegen der Berufsausbildung, den Einsatz für ihre Wahlheimat nicht unterbrechen möchte, hat sie sich jetzt als Fernstudentin für Sportwissenschaften in Manchester eingeschrieben. „Leider ist dieser Weg an deutschen Universitäten nicht möglich“, bedauert sie. Wer annehmen könnte, die Vielbeschäftigte habe nichts weiter im Kopf als Radsport, der irrt gewaltig. Die bekennende Leseratte steckt seit Weihnachten jede freie Minute in Orhan Pamuks Buch „Istanbul“. Es lag als Weihnachtsgeschenk unterm Christbaum zu Hause bei den Eltern. Die temperamentvolle Begeisterung jedenfalls, mit der Dana Ottmann beim Neujahrsempfang für die Berliner Radsportmeister gegenüber Live-Radsport.ch von der zu bauenden Radregion Manavgat schwärmte, war so ansteckend, dass nicht der geringste Zweifel am Gelingen des Projektes aufkommen konnte. Viel Erfolg! Dana. |
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