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Paris-Camembert: Minard erstmals seit 2005 wieder siegreich. Guter Tag für Cofidis
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13.04.2010

Paris-Camembert: Minard erstmals seit 2005 wieder siegreich. Guter Tag für Cofidis

Info: Paris-Camembert (1.1) | Rennkalender Coupe de France 2010
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Vimoutiers, 13.04.10 - Beim Eintagesrennen Paris Camembert hat sich der 27-jährige Franzose Sébastian Minard (Cofidis) seinen ersten Sieg seit 2005 geholt. Er gewann den Zielsprint gegen seinen Landsmann Maxime Mederel (Big Mat), mit dem zusammen er sich einige Kilometer vor Schluss aus einer ca. 15 Fahrer starken Gruppe davongestohlen hatte. Den Kampf um Platz drei mit über 20 Sekunden Rückstand entschied Laurent Mangel (Saur) gegen Anthony Roux (Francaise des Jeux). Der Kolumbianer Leonardo Duque, ein Teamkollege Minards, wurde weitere zehn Sekunden dahinter Fünfter und ist nun alleiniger Führender in der Gesamtwertung der Coupe de France, zu der das heutige Rennen gehörte.

In den Regionen Ile-de-France und Basse-Normandie im Norden Frankreichs fand heute der dritte von insgesamt zwölf Wettbewerben statt, die zur Coupe de France zählen, das 1.1-Rennen Paris-Camembert, das, anders als es der Name vermuten lässt, weder in Paris startet noch in der durch seinen Käse bekannt gewordenen Ortschaft Camembert endet. Ausgangspunkt der manchmal auch "Trophée Lepetit" genannten Veranstaltung ist vielmehr Magnanville, 60 km westlich der französischen Hauptstadt gelegen, und das Ziel befindet sich einige Kilometer von Camembert entfernt in Vimoutiers. Bei der - je nach Zählung - 70. oder 71. Austragung waren stattliche 206,5 Kilometer zurückzulegen, die ersten relativ flach, dann ab der Hälfte kontinuierlich ansteigend. Das letzte Drittel war mit zahlreichen ruppigen Steigungen und hochklassigen Bergwertungen versehen.

Duque schafft Sprung in die vorentscheidende Gruppe
Einer dieser Anstiege, die erste Passage der Côte de Roiville 70 km vor Schluss, spielte in diesem Jahr den Scharfrichter. Hier gelang es ca. 20 Fahrern sich abzusetzen, wobei die meisten der insgesamt 22 hauptsächlich französischen Teams vertreten waren. Allerdings mit Ungleichgewichten: So hatte Bretagne Schuller gleich vier Männer mit dabei, die Pro-Conti-Formation Saur-Sojasun drei, die PT-Teams Francaise des Jeux und Ag2r ebenso wie Bbox zwei. Zweifach anwesend auch Caisse d'Epargne und Cofidis, wobei deren wichtigster Vertreter, der in der Fahrerwertung der Coupe auf einem geteilten ersten Platz Liegende Leonardo Duque, den Sprung auf den abfahrenden Zug geschafft hatte. Der rasch auf drei und dann gar auf dreieinhalb Minuten anwachsende Abstand zeigte an, dass der Sieger aus dieser Gruppe kommen würde.

Minard und Mederel setzen sich ab. Tagessieg und Gesamtwertung gehen an Cofidis-Profis
26 Kilometer vor der endgültigen Zieldurchfahrt konnten sich sechs Fahrer aus der Gruppe weiter isolieren. Duque war erneut dabei, ebenso wie Laurent Mangel (Saur-Sojasun), Freddy Bichot (BBox), Jean-Marc Bideau (Bretagne Schuller), Christophe Moreau (Caisse d’Epargne) und Dimitri Champion (Ag2r) im französischen Meistertrikot. Sie legten zunächst ca. 15 Sekunden zwischen sich und die ehemaligen Begleiter, die eine Weile brauchten, um die Nachführarbeit zu organsieren und von denen einige ermattet zurückfielen. Schließlich gelang es aber doch, die sechs Spitzenreiter wieder zu stellen - mit dem Resultat, dass nun zwei andere ihr Glück versuchten. Cofidis-Profi Sébastian Minard und Maxime Méderel vom Continental-Team BigMat Auber 93 zählten an der 4000-Meter-Marke einen Vorsprung von fast 20 Sekunden und das reichte, um am Ende triumphieren zu können. Wobei genau genommen natürlich nur einer triumphierte, nämlich Minard, der seinem Kontrahenten im Sprint den Schneid abkaufte.
Der 27-Jährige holte so den zweiten Coupe-de-France-Sieg in Folge für Cofidis-Le Credit en Ligne, nach dem Leonardo Duques bei Cholet-Pays de Loire. Eben dieser Duque kam als Fünfter mit 34 Sekunden Rückstand über die Linie, bekam so noch 18 Punkte und behält daher die Führung in der Gesamtwertung. Der Kolumbianer hat jetzt 68 Zähler auf der Habenseite, Teamkollege Minard kommt auf 50 - so viel, wie sein heutiger Sieg wert war -, ebenso wie Jonathan Hivert (Saur-Sojasun), der Gewinner des Auftaktrennens GP La Marseillaise, der heute nicht auf der Startliste stand. Selbstverständlich hat Cofidis, ohnehin eine der erfolgreichsten Equipes der Saison, auch weiter die Nase in der Teamwertung vorne.

Für Sébastian Minard war es erst der zweite Sieg in einem UCI-Rennen. 2005 gewann er eine Etappe der Tour de l'Avenir. Ein Jahr später folgte er dem Ruf von Cofidis ins Profilager. Hinter ihm und dem 29-jährigen Mederel erreichte mit + 24 Sekunden Differenz Laurent Mangel das Ziel, zeitgleich mit Anthony Roux (Francaise des Jeux), der erst vor wenigen Tagen die Nachwuchswertung des Circuit Cycliste Sarthe für sich entscheiden konnte. Dahinter folgte die Gruppe um Duque, in der sich u. a. Jose Joaquin Rojas Gil von Caisse d'Epargne (Rang 6) und der Gent-Wevelgem-Zweite Sep Vanmarcke von Topsport Vlaanderen (Rang 9) befanden.

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