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USADA sperrt Armstrong

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Erich Reulecke

Gast
27.08.2012 22:02

Armes Amerika - zerstören einen Helden. Soll man doch die "tüchtigen" Juristen der USADA ansetzen zum Kampf gegen den weltweiten Drogenhandel !

Für viele Radsport-Fans ist dieser Vorgang ein großes Unglück. Wahrscheinlich macht Lance jetzt einen großen Fehler, diesen Rechtsstreit nicht bis zum Ende - Erfolg oder Mißerfolg - durchzustehen.

Bemerkenswerterweise fragt kaum jemand von den vielen "Dopingexperten" und Kommentatoren nach den Beweisen. Welchen Wert haben schon Zeugenaussagen von ehemaligen Mitstreitern (F. Landis u.a.).

Erich Reulecke

Neusäß/Bayern

Dieser Kommentar bezieht sich auf folgende Newsmeldung:
Doping-News: USADA sperrt Armstrong, erkennt Siege ab - Reaktionen auf den tiefen Fall
forelle

27.08.2012 22:43

Die Beweislast beinhaltet ja nicht nur Zeugenaussagen, auch wenn dies ein äussert wichtiges Element der Anklage war. Nur schon die vorhandenen Blutproben von LA der Jahre 2009-10 sind vollkommen im Einklang ("fully consistent") mit Blutdoping. Was brauchen wir da noch mehr? Interessanter wäre wohl die Frage, warum die Kollegen von der UCI das ignoriert haben?

Wenn man bedenkt, dass es sich bei den Zeugen um mindestens zehn ehemalige Teamkollegen von Armstrong handelt, welche (evtl. mit Ausnahme Floyd + Tyler) nicht den geringsten Anreiz haben, zu lügen, kann man den Wahrheitsgehalt wohl kaum anzweifeln.

Nachdem Lance nun in ungewohnter Manier den Schwanz einzog, werden leider wohl all die Beweise und Aussagen nicht oder nur teilweise an die Öffentlichkeit gelangen. Aber es wäre gut möglich, dass im Abschlussbericht der USADA trotzdem noch einiges Einzug findet. Evtl. könnte ein Teil auch noch publik werden, falls Bruyneel und Del Moral effektiv durch die "Arbitration" gehen. Obwohl da natürlich primär Beweise und Aussagen in Zusammenhang mit deren Wirken behandelt werden.

Wieso dies für Radsportfans ein Unglück sein soll, kann ich schwer nachvollziehen. Auch wenn der Kampf fast aussichtslos ist, gehören die Betrüger bestraft und entfernt. Aufräumen ist immer gut. Und es ist wichtig, dass die Jungen sehen, dass man auch nach zehn Jahren noch nicht sicher ist, wenn man nicht mit ehrlichen Mitteln arbeitet.

Und sind wir doch ehrlich, wenn die Beweislast keinerlei Substanz hätte, gibt man dann einfach so (v.a. noch als Kämpfernatur Armstrong) 7 Tour de France Siege aus der Hand? Wär doch ein leichtes, so einen Arbitration Prozess zu gewinnen, wenn ich nichts zu verstecken und nicht gedopt habe?

Traurig stimmen leider weiterhin die Fahrerreaktionen. Mit Ausnahme von Engoulvement (oder wie heisst der schon wieder?) und Gustav-Erik Larsson scheinen alle noch Angst zu haben und immer noch teil dieser elenden Omertà zu sein. Einfach schade für diesen Sport. Aber zu einem gewissen Teil auch verständlich, solange die UCI noch von hochkorrupten Elementen wie McQuaid geführt wird.

06.live-radsport.ch/thread4733_1/Lance_Armstrong_Alle_Tour_de_France_Titel_weg.html
Lutz

29.08.2012 10:56


Ein Interessanter Kommentar:

http://www.pelotonmagazine.com/Wilcockson/content/21/1799/Wilcockson-The-Armstrong-Case
forelle

30.08.2012 00:59

@Lutz

Danke für den Link.

Ich muss ehrlich sagen, ich habe den Artikel nur grob überflogen, nicht durchgelesen. Zu den Schlussfolgerungen:

1) Ist komplett falsch und totaler Bullshit. Es war kein even field und gleiche Voraussetzungen, auch wenn die Topfahrer oder sogar 95% des Felds gedopt war. LA hatte den Vorteil, dass man ihn über Tests vorinformierte, zuliess, dass er nachträglich ärztliche Verordnungen besorgte (1999er positiver Kortikoidtest), seine positiven Tests ignorierte (Tour de Suisse, es besteht ein eidesstaatlich unterzeichnetes Dokument von Saugy, der das bestätigt) etc. etc. Und auch wenn das nicht wäre, kann ich 1 nicht ernst nehmen, da nicht alle Fahrer gleich effizient auf verschiedene Dopingmethoden reagieren, nicht so viel gesundheitliches Risiko eingehen wie andere, etc. etc. Letztlich muss man nicht vergessen, wie viele grosse Talente den Radsport aufgaben, weil sie nicht bereit waren zu dopen. Bassons war in den Bergen schneller als ein sauberer Virenque und hatte bessere Werte als Zülle, nur so als Beispiel. Frankie Andreu fuhr Paris-Roubaix sauber ohne irgendetwas in die Top 10. Und da sind noch weitere, von vielen wissen wir das gar nicht.

2) Das kann ich nur hoffen, dass man nie mehr so einen Sportbetrüger erleben wird

Letztlich sei noch angemerkt, dass der Verfasser des von dir gelinkten Artikels, John Wilcockson einer der Journalisten ist, der während der Lance-Zeit sein journalistische Integrität gegen Zugang zu Lancce eintauschte. Er ist genau einer dieser Sorte von Journalisten. So verweigerte er im Jahre 2004 dem Armstrong-Kritiker Walsh die Mitfahrt im Auto an der Tour de France. Just another motherfucker. Sorry für diese Worte, aber Leute, die den Radsport fast zerstört haben und Journalisten die das unterstützen haben keine feinen Worte verdient.

Zuallerletzt kann ich nur eins sagen: Die Chancen stehen enorm hoch, dass trotz dem Schwanzeinzug von Lance sehr viele Details, Zeugenaussagen und Beweise trotzdem den Weg an die Öffentlichkeit finden werden. Ein Gruselkabinett des Sportbetruges, es ist noch viel schlimmer, als man sich das vorstellen kann und die UCI ist nicht unwesentlich im Dreck mit dabei. Freut euch schon mal (wenn man das überhaupt kann, es ist ja eher traurig) auf das Buch von Tyler Hamilton, das bald rauskommt (jetzt wiederhole ich mich glaub wieder, Entschuldigung).

Es lebe der Radsport!
Lutz

30.08.2012 14:03

@forelle

ich hab den nicht als Entlastung angesehen sondern als "Rechtfertigung"

Interessant ist die Wechselwirkung Motorola / Gewiss-Ballan (Riis war auch ein oder zwei Jahre bei Gewiss) vor der Krebskrankheit von LA!

Ich persönlich glaube, dass LA nach dem Festina Skandal dass kontrollierte Teamdoping wieder eingeführt hat.

Ich glaube auch, dass LA die besten Preparatores der Szene hatte.

Und ich glaube auch, dass LA ganz ohne Doping im Peloton das Potential gehabt hätte mehrfacher TdF- Sieger zu werden! Er war mindestens so ein großes Talent wie unser Ulle!

Ich bin außerdem der Meinung, dass es wichtig ist Ihn in irgend einer Form zu belangen!


Noch weitere :

http://www.cycling4fans.de/index.php?id=5068

und

http://www.huffingtonpost.com/john-weber/lance-cuts-his-losses_b_1835210.html?utm_hp_ref=fb&src=sp&comm_ref=false
forelle

30.08.2012 15:53

Lutz: "Ich persönlich Glaube, dass LA nach dem Festina Skandal dass kontrollierte Teamdoping wieder eingeführt hat."

Genau so war es!

LA war sicher mental stärker und entschlossener als Ulle, aber deshalb leider auch zu allem bereit, um zu siegen. No limits. Aber das "ohne Doping" ist eben gar nicht so eine einfache hypotethische Rechnung. Habe mich stark damit beschäftigt und viele Artikel und Studien gelesen. Es ist eben nicht einfach gedopte Leistung -x% und dann sind auf relativer Basis wieder alle gleich... aber darüber könnte man ein Buch schreiben...
pantan!

Gast
31.08.2012 21:25

"ich glaube" bedeutet es nicht zu wissen. auch das ist ein grund, daß wir alle hier, nicht wirklich urteilen können. daß armstrong das organisierte doping wieder eingeführt hat, ist meines erachtens an den haaren herbei gezogen. hierfür wird es auch niemals beweise geben können. mit grösster wahrscheinlichkeit wurde das organisierte doping, bis zum fuentes skandal durchgehend weiter geführt.

es wird auch für alle die vielen weiteren verschwörungstheorien kaum je wirklich echte beweise geben. ausser das, was man eh schon längst weiss. armstrong war bei vermutlich all seinen tour-siegen gedopt, wie auch die anderen damaligen spitzenfahrer. armstrong hat bestimmt einiges unternommen und andere mundtot zu machen. so wie teilweise andere auch. wie weit dies ging, kann keiner wirklich abschätzen. fahrer die heute gegen armstrong aussagen, sind selber dopingsünder, so wie armstrong auch und sie haben auch ohne armstrong gedopt. also absolut nichts neues.
ich gehe fest davon aus, daß armstrong in der epoche der beste war, auch ohne doping. er war seinen gegnern in vielen belangen überlegen. er würde jedoch kaum 7 siege in serie herausgefahren haben. wirklich beweise dafür wird es aber niemals geben. ominöse berichte irgendwelcher verschwörungstheoretiker tragen hierzu kaum was bei.
armstrong soll belangt werden und es soll im weh tun. es soll ein zeichen für die künftige generation sein. der radsport soll dabei aber nicht lächerlich gemacht werden. genau das ist aber aktuell der fall.
beduine62

02.09.2012 22:42

france 2 heute, vielleicht kanns jemand für diggi übersetzen, er versteht kein wort

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