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Philipp Walsleben bei der Ronde van Luik
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24.07.2008

Philipp Walsleben bei der Ronde van Luik

Info: Weitere Fahrertagebücher



21.07.2008 - Philipp Walsleben fuhr vom 17. bis 21. Juli seine nächste Rundfahrt. Lest hier Philipps Rückblick auf die Ronde van Luik...



Philipp Walsleben aus Kleinmachnow berichtet in regelmäßigen Abständen für LiVE-Radsport über seine Erlebnisse als Radsportler. In Radcrossrennen feierte der 20-jährige Deutsche in dieser Saison bereits einige Erfolge.



Etappe 1
Nach der vergangenen Rundfahrt, der Ronde van Luxemburg, ließ ich es im Training etwas ruhiger angehen und fuhr ausschließlich langsame Einheiten, dafür aber bis zu sechs Stunden täglich. Darum galt es, vor allem am ersten Tag der Rundfahrt, die ausgeruhten Beine nicht überzustrapazieren. Diese erste Etappe enthielt auch bereits einige giftige Anstiege, durch die das Feld sich auf den letzten 50 km teilte. Ich blieb dabei in der ersten Gruppe von ca. 20 Fahrern, hielt mich aber gegen Ende der Etappen aus den Ausreißversuchen heraus und erreichte das Ziel somit eine Minute nach dem großen Favoriten Jan Bakelants.

Etappe 2
Einen Tag später war die aussuchtsreiche Position in der Gesamtwertung aber schon wieder dahin. Nachdem ich gerade mit einer Spitzengruppe wieder eingeholt wurde, ließ ich mich im Feld etwas zurückfallen. Kurz darauf kam der Wind aber für lange Strecken stark von der Seite, wodurch sich das Feld in Gruppen von 20-30 Fahrern zerlegte. Während dieser Kantensituation landete ich in der zweiten Gruppe und erreichte in dieser mit neun Minuten Rückstand auf den Sieger das Ziel. Das war zwar nicht perfekt gelaufen aber auch nicht besonders ärgerlich.

Etappe 3 Auf der dritten Etappe sollte ich dann wieder ins Renngeschehen eingreifen. Diese Etappe war stark profiliert und es stand unter anderen wieder einmal die Muur de Huy auf dem Programm, die ich schon aus der Belgienrundfahrt kannte. Sie lag diesmal ungefähr 40 km vor dem Ziel und ich fühlte mich um einiges besser als vor zwei Monaten. Darum war ich auch als erster oben. Außerdem blieben nach diesem Anstieg von der vorher 30-köpfigen Spitzengruppe noch neun Mann übrig, die den Tagessieg unter sich ausmachen sollten. Zuerst war ich optimistisch, den Tag erfolgreich zu beenden, da ich meines Erachtens der stärkste am Berg war. Doch leider waren die finalen Schlussrunden beinahe flach und sehr windanfällig, und meine Akkus gegen Ende der Etappe doch leer, wodurch ich im Sprint wieder einmal Platz neun von neun belegte. Allerdings sammelte ich zwischendurch noch einige Punkte in der Bergwertung und befand mich nach dieser Etappe auf Platz zwei in diesem Klassement.

Etappe 4
Am vierten Tag der Rundfahrt sollten zwei Halbetappen gefahren werden, morgens 88km Straßenrennen und nachmittags 9,8 km Zeitfahren.
Die Etappe am Morgen beendete ich nach einem missglückten Fluchtversuch im Hauptfeld, mit nicht zufriedenstellenden Beinen. Die Zeitfahrstrecke am Nachmittag war nur leicht wellig und auch wieder ziemlich windanfällig. An diesem Tag also auch nichts, wo ich um eine interessante Plazierung hätte mitfahren können. Mein anfänglicher Plan, das Zeitfahren kräftesparend, mit einer langsamen Zeit "abzusitzen", wurde dann doch wieder durch Ehrgeiz beiseite geschoben. So gab ich also mein Bestes, und fuhr letztendlich auf Platz 21, 47 Sekunden langsamer als Niels, der das Zeitfahren gewann. Wenn ich vernünftig gewesen wäre, wäre ich 100 Plätze weiter hinten gelandet und am letzten Tag weitaus frischer gewesen.

Etappe 5
Dieser letzte Tag hatte es nämlich in sich. Vom Profil her war es eine Etappe von der ich mir viel versprach, es gab wenig flache Stücke und die Anstiege war ziemlich steil. Ich war aber am fünften Tag dieser Rundfahrt doch schon etwas müde. Bis zur Hälfte fühlte ich mich aber noch gut und konnte mit den Besten mitfahren. Danach fing es aber an zu regnen und mir wurde echt kalt. Dadurch, dass das Feld total zerteilt war hingen die Materialwagen ein ganzes Stück hinter unserer ersten Gruppe, wodurch es sehr lange dauerte, bis ich endlich an meine Regenjacke kam. Als ich diese anhatte war ich schon einmal erfroren. Es zog mir dann endgültig die Schuhe aus, als es direkt nach einer langen Abfahrt in einen entscheidenden Anstieg ging und die Favoriten attackierten. Damit musste ich eigentlich einen Kaltstart hinlegen, der sich fünf Kilometer später rächen sollte. Ab da fuhr ich eigentlich das Rennen in meinem Rhythmus auf den beiden schweren Schlussrunden nur noch zu Ende. Es gewann auf dieser Etappe erwartungsgemäß Jan Bakelants, im Alleingang mit einer Minute und zehn Sekunden Vorsprung. Ich wurde mit sechs Minuten Rückstand noch 21. Auf dieser Etappe stieg die Hälfte der Fahrer aus.

Ausblick
Im Nachhinein betrachtet verlief die Rundfahrt eigentlich erwartungsgemäß. Ich war gut drauf, aber die Rennhärte fehlte noch. Der nächste (Sommer)-Höhepunkt ist die Ronde van Namen Anfang August, bei der ich eventuell etwas besser drauf bin, da ich nun zwischen diesen beiden Rundfahrten weiterhin Rennen bestreiten werde.

Bis dahin





Philipp Walsleben
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