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Giro 2009 wartet mit Venedig und dem Vesuv auf
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14.12.2008

Giro 2009 wartet mit Venedig und dem Vesuv auf

Info: Giro d'Italia 2009 | Giro d'Italia 2008 | Veranstalter
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Im prächtigen Venediger Theater wurde am Samstag Abend vor dem Hintergrund eines starken Teilnehmerfeldes mit Sastre, Armstrong, Basso und eventuell Di Luca die Strecke des Giro 2009 vorgestellt. Insgesamt werden bei der Jubiläumsausgabe vom 9. bis zum 31 Mai 3395,5 Kilometer absolviert.

Im Jahr des Comebacks von Tourdominator Lance Armstrong, der seine erste Teilnahme an der Italienrundfahrt angekündigt hatte, waren die Erwartungen hoch gesteckt, hatte doch der Veranstalter RCS immer wieder in den vergangenen Jahren den Tross der ersten großen Landesrundfahrt eines jeden Jahres mit neuen Herausforderungen bedacht. Mit dem Beginn in Form eines 20,5 Kilometer langen Mannschaftszeitfahrens in Venedig warteten die Organisatoren auch diesmal mit einem interessanten Szenario auf. Auch wenn das Terrain sich komplett flach gestalten wird, werden die Mannschaften der Gesamtfavoriten von Anfang an gefordert sein. Ruhig dagegen wird hingegen vermutlich das zweite Teilstück von Jesolo nach Trieste, das nur in der Schlussphase mit ein paar kleinen Hügeln die Sprinter in Bedrängnis bringen könnte. Auch das dritte Teilstück von insgesamt neun im obersten Norden Italiens von Grado nach Valdobbiadene könnte trotz einiger Wellen die nächste Möglichkeit für die Sprinterelite werden, die sich gleich am nächsten Tag schon der ersten schweren Prüfung gegenüber stehen sehen wird, denn von Padova führt der Weg auf Etappe vier hinauf zum 1466 Meter hoch gelegenen Ort San Martino di Castrozza bis zu dessen Erreichen ein knapp 13 Kilometer bewältigt werden muss. Dass auch davor schon ein schwieriger Anstieg auf dem Programm steht, dürfte dagegen die bergstarken Fahrer in Verzückung versetzen. Sollte einer der Kapitäne eine Schwächephase durchschreiten müssen, gibt es schon am nächsten Tag die Chance wieder etwas gut zu machen, da vom Zielort des Vortages 125 Kilometer über bergiges Terrain führen, an deren Ende der Aufstieg zur Alpe du Siusi steht, welcher mit einer Länge von 25 Kilometer alle fordern dürfte.


Giro d´Italia 2009 präsentiert!


Etwas weniger kräftezehrend dürfte dagegen das nächste Teilstück werden, dass von Brixen über die Grenze ins Nachbarland Österreich nach Mayrhofen führt und Klassikerfahrern entgegenkommen dürfte. In der tiroler Landeshauptstadt Innsbruck beginnt Tags darauf der Weg zurück ins Heimatland des Giros, auf dem es auch über schweizer Staatsgebiet gehen wird bis schließlich das Peloton über den Malojapasses wenige Kilometer hinter der Grenze in Chiavenna wieder italienischen Boden erreicht. Mit Etappe Nummer acht von Morbegno über eines von vielen kleineren bis mittleren Anstiegen durchsetzten Teilstück nach Bergamo endet der im Norden angesiedelten Teil des Giros. Da in diesem Jahr die traditionelle Schlussetappe in Mailand zu Gunsten der Hauptstadt Rom weichen musste, wird am darauffolgenden Tag in der norditalienischen Metropole ein topfebenes Rundstreckenrennen namens „Show 100“ mit einer Länge von 155 Kilometer ausgetragen.

Dass darauf der erste Ruhetag folgt, ist angesichts der Mammutetappe von Cuneo über 255 teilweise auf französischem Terrain verlaufenden Kilometer nach Pinerolo über fünf Anstiege auch von Nöten, ehe es von Turin nach Genua 206 nahezu flache Kilometer zu absolvieren gilt, die angesichts der nächsten Prüfung schon fast wie eine Erholung anmuten, denn am nächsten Tag steht eine 61,7 Kilometer lange Zeitfahrprüfung auf dem Plan, welche nicht nur durch ihre Länge sondern auch durch zwei Anstiege eine große Herausforderung sein wird, die nach den Bergprüfungen für eine Aufholjagd sorgen oder gar in eine Vorentscheidung münden könnte. Langweilig dürfte der Giro aber auch bei einer klaren Konstellation im Gesamtklassement nicht werden, denn nach einer sehr wahrscheinlicher Sprintentscheidung auf Etappe 13 in Florenz sind am Tag darauf die Berg- und Klassikerfahrer bevorteilt, die mit dem Profil eines Sägeblattes die optimalen Voraussetzungen für den Jagd nach einem Etappensieg finden dürften. Ähnliches gilt auch für die zweite Apeninnenetappe von Forlì nach Faenza am 16. Tag der Rundfahrt, wenngleich sich die Gesamtfavoriten in vornehmer Zurückhaltung üben dürften, da auf der 16. Etappe von Pergola hinauf zum Monte Petrano eine der letzten Möglichkeiten für einen Angriff besteht. Hopfen und Malz wäre aber auch bei einem Fehlschlag nicht verloren, denn nach dem zweiten Ruhetag am 26. Mai steht dem Giro ein letztes großes Feuerwerk bevor, das mit einem lediglich 79 Kilometer langen Teilstück von Chieti zum auf über 2000 Meter hoch gelegenen Ort Blockhaus, die ab der Mitte fast kontinuierlich ansteigender Natur sind, beginnt.

Diese ungewöhnliche Streckenführung ist aber nicht der letzte Streich der Veranstalterorganisation für das kommende Jahr, denn nach einer Überführungsetappe von Sulmona nach Benveneto setzt die Italienrundfahrt zum ersten Mal seit 1990 die Räder auf die Hänge des aktiven Vesuv-Vulkans. Nach hügeligen 151 Kilometer werden die Fahrer an dem letzten Schlussanstieg der Grand Tour 13 Kilometer bewältigen, sodass trotz eventuell klaren Abständen immer noch ein Unsicherheitsfaktor durch einen Einbruch in den letzten Zügen besteht.

Auch wenn mit einem kleinen Anstieg zum Ziel bedacht, könnte dagegen das vorletzte Teilstück von Napoli nach Anagni fast schon ein Schaulaufen sein, doch die tausendjährige Stadt Rom ist die Bühne für den letzten Akt der großen Oper Giro d’Italia. Auf einem 15,3 Kilometer langen Einzelzeitfahrkurs mit Start und Ziel am Forum Romanum, vorbei am Vatikan und dem Circus Maximum werden die verbliebenen Teilnehmer unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer entweder das Erreichen der letzten Etappe genießen oder noch um eine Verbesserung oder den Tageserfolg kämpfen. Ob der Träger des Rosa Trikots noch um den Verbleib des in diesem Jahr von Dolce & Gabbana entworfenen Kleidungsstück bangen muss, oder sich des Sieges schon sicher sein kann, ist zwar ungewiss, doch eine solche Schlussetappe verspricht ein in jedem Fall einen krönenden Abschluss.

Passend zu der spektakulären Streckenführung werden viele große Namen, allen voran Lance Armstrong, im Fahrerfeld vertreten sein. Neben dem für Astana zurückkehrenden Amerikaner feiert außerdem Ivan Basso (Liquigas) sein Comeback bei einer großen Rundfahrt. Ebenfalls wird der Toursieger 2008 Carlos Sastre im Trikot des neugeschaffenen Cervelo TestTeam, Damiano Cunego (Lampre) nach einem Jahr Abwesenheit und der zweifache Vuelta-Sieger Denis Menchov von Rabobank die 100. Ausgabe in Angriff nehmen. Ob der Gesamtsieger von 2007, Danilo Di Luca, starten kann, ist indes nicht sicher, da seine Mannschaft LPR Brakes noch keine für eine Wild Card nötige Pro Continental Lizenz erhalten hat.

Die Etappen im Überblick:

Zur Ansicht von Etappen- und Anstiegsprofilen sowie Streckenkarten auf Etappe klicken

09.05. Etappe 1 (MZF): Lido di Venezia (20,5 km)
10.05. Etappe 2: Jesolo - Trieste (156 km)
11.05. Etappe 3: Grado - Valdobbiadene (200 km)
12.05. Etappe 4: Padova - San Martino di Castrozza (165 km)
13.05. Etappe 5: San Martino di Castrozza - Alpe di Siusi (125 km)
14.05. Etappe 6: Bressanone/Brixen - Mayrhofen (AUT) (242 km)
15.05. Etappe 7: Innsbruck (AUT) - Chiavenna (244 km)
16.05. Etappe 8: Morbegno - Bergamo (208 km)
17.05. Etappe 9: Milano - Milano (155 km)
18.05. Ruhetag
19.05. Etappe 10: Cuneo - Pinerolo (250 km)
20.05. Etappe 11: Torino - Arenzano (Genova) (206 km)
21.05. Etappe 12 (EZF): Sestri Levante - Riomaggiore (61,7 km)
22.05. Etappe 13: Lido do Camaiore - Firenze (150 km)
23.05. Etappe 14: Campi Bisenzio - Bologne (San Luca) (174 km)
24.05. Etappe 15: Forli' - Faenza (159 km)
25.05. Etappe 16: Pergola - Monte Petrano (237 km)
26.05. Ruhetag
27.05. Etappe 17: Chieti - Blockhaus (79 km)
28.05. Etappe 18: Sulmona - Benevento (181 km)
29.05. Etappe 19: Avellino - Vesuvio (164 km)
30.05. Etappe 20: Napoli - Anagni (203 km)
31.05. Etappe 21 (EZF): Roma (15,3 km)





Giro d´Italia 2009
Giro d´Italia 2009

Strecke des Mannschaftszeitfahrens auf der 1. Etappe
Strecke des Mannschaftszeitfahrens auf der 1. Etappe

Anstieg zum Vesuv
Anstieg zum Vesuv

Strecke des Abschlusszeitfahrens
Strecke des Abschlusszeitfahrens

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