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Philipp Walsleben: Mit Zuversicht zur Deutschen Meisterschaft
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09.01.2009

Philipp Walsleben: Mit Zuversicht zur Deutschen Meisterschaft

Info: Fahrertagebücher von Walsleben | Radcross: Deutsche Meisterschaft 2009



06.01.2009 - Trotz einer durchwachsenen Wochenendbilanz sieht U23-Europameister Philipp Walsleben gute Chancen, im Cyclo-Cross Deutscher Meister der Elite zu werden



Sechs Rennen in zehn Tagen liegen nun hinter dem 21-jährigen Kleinmachnower Philipp Walsleben vom belgischen Cyclocross-Profiteam BKCP-Powerplus. Zehn Tage mit Reisestress, Kälte und sehr gemischten Ergebnissen: nach dem Sieg beim Weltcup im belgischen Zolder, der Walsleben den vorzeitigen Gewinn des U23-Gesamt-Weltcups sicherte, und dem Ausbau der Führungen in der Superprestige-Serie und der GvA-Trofee, musste der U23-Europameister am vergangenen Wochenende auch Rückschläge hinnehmen. Bei den beiden Elite-Rennen in Sint Niklaas und Sint Michielsgestel konnte er die gestellten Erwartungen nicht unbedingt erfüllen, aber dennoch positive Tendenzen für die Deutsche Meisterschaft am kommenden Wochenende im fränkischen Strullendorf vor den Toren der Weltkulturerbestadt Bamberg erkennen. Sein Optimismus, die Deutsche Meisterschaft der Elite gewinnen zu können, ist weiterhin ungebrochen.

Denn vor allem mit dem Rennen in St. Michielsgestel zeigte sich Walsleben zufrieden, auch wenn in der Ergebnisliste nur der achte Platz steht: Walsleben war zwar gut gestartet, aber bereits in einer der ersten Kurven auf einer Eisplatte ausgerutscht und zu Boden gegangen. Als er wieder auf den Beinen und auf dem Rad war, war das komplette Feld an ihm vorbei geschossen. "Meine belgischen Betreuer riefen mir zu, ich sei 43., als ich das erste Mal das Depot passierte", berichtete Walsleben nach dem Rennen.
"Danach begann eine lange Aufholjagd - das war ein gutes, hartes Training für kommendes Wochenende, auch wenn ich da natürlich nicht vorhabe, das Rennen von hinten aufrollen zu müssen." Engagiert kämpfte sich Walsleben Platz um Platz nach vorne - am Ende trennten ihn rund 48 Sekunden vom Sieger Eddy van Ijzendoorn. "Die Kraft ist gut - ich konnte über die volle Renndistanz von 60 Minuten aus jeder Kurve heraus kräftig beschleunigen. Das zeigt mir, dass die Form da ist - und gibt mir Vertrauen für die Deutsche Meisterschaft!"

Die Deutsche Meisterschaft in Strullendorf ist das Thema der Woche. Philipp Walsleben flog noch am Sonntagabend von seiner Wahlheimat Belgien nach Hause zu seinen Eltern in Kleinmachnow, um sich auch mental optimal auf die Herausforderung vorzubereiten. Schließlich will er dort nicht in der Nachwuchsklasse U23 starten, sondern mit einer Ausnahmegenehmigung des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in der Elite-Klasse. "Das weiße Meistertrikot der Elite ist natürlich mehr wert als der U23-Titel", weiß Walsleben: "Sowohl, was das Prestige betrifft, als auch finanziell, wenn es um Antrittsgelder oder Vertragsverhandlungen geht." Darüber hinaus habe er ja den U23-Titel schon 2007 im sächsischen Auerbach erobert. "Ich will beweisen, dass ich derzeit der beste Crosser in Deutschland bin", gibt sich Walsleben kämpferisch. In Deutschland ist der Brandenburger in dieser Saison ungeschlagen, in der Weltrangliste liegt er viele Plätze vor seinen Verfolgern. "Auf Paul Voss muss ich acht geben - der ist in den vergangenen Wochen ziemlich stark geworden, wie er zuletzt am Sonntag in Vechta bewies", sieht Walsleben in seinem "guten Kumpel" seinen größten Konkurrenten. "Ich denke, das wird auf einen Zweikampf zwischen uns beiden hinauslaufen, das hat sich in den letzten beiden Wochen schon abgezeichnet."

Philipp Walsleben war zuletzt vor fünf Jahren in der bayerischen Cross-Hochburg Strullendorf. Damals, im ersten Junioren-Jahr, wurde er ebenfalls bester Deutscher, allerdings hinter dem Tschechen Martin Nemecek. Seither wurde die Strecke ein wenig verändert, der 2,5 Kilometer lange Rundkurs an der Hauptsmoorhalle ist größtenteils flach und schnell, mit langen Geraden auf Teer- und Waldwegen: "Der Kurs in Strullendorf ist sicher nicht meine Wunsch-Strecke, aber ich bin optimistisch, auch damit zurecht zu kommen. Ich will auf jeden Fall das Beste daraus machen." Professionelle Unterstützung erhält er dabei von seinen belgischen Betreuern, der Familie Van Steenkiste: sie fahren extra 700 Kilometer nach Strullendorf, um ihren Schützling, aber auch dessen Bruder Max, zu unterstützen: "Ich hoffe, sie kommen rechtzeitig und heil an: denn sie werden auch erst meine Räder mitbringen - sonst stehe ich ziemlich ohne Material da", lacht Walsleben in der Gewissheit, dass alles gut gehen wird. "Bisher hat das immer problemlos geklappt." Wenn am Sonntag um 14:30 Uhr der Startschuss zum Rennen der Elite fällt, wird Walsleben auch erstmals in Deutschland im schwarz-weißen Trikot seiner neuen Sponsoren BKCP-Powerplus am Start sein - und möglicherweise auch letztmals, wenn ihm danach bei der Siegerehrung das weiße Meistertrikot mit den schwarz-rot-goldenen Ringen übergestreift wird.Vorher muss er allerdings beweisen, dass er derzeit nicht nur der beste U23-Fahrer der Welt ist, sondern eben auch der beste Crosser Deutschlands überhaupt.





Philipp Walsleben (Foto: Marleen Peeters)
Philipp Walsleben
Foto: Marleen Peeters

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