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Philipp Walsleben ist U23-Weltmeister im Rad-Cross!
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31.01.2009

Philipp Walsleben ist U23-Weltmeister im Rad-Cross!

Info: Bildergalerie
Info: Übersicht Radcross WM in Hoogerheide
Text + Fotos: Armin M. Küstenbrück
Bericht: Deutscher Doppelsieg bei U23-Cross-WM durch Walsleben und Pfingsten - Tijmen Eising bester Junior



Der Europameister und Weltcup-Gesamtsieger gewann das wichtigste Rennen der Saison mit 21 Sekunden Vorsprung vor seinem starken Landsmann Christoph Pfingsten und dem Polen Pawel Szczepaniak.

Selten hat sich Philipp Walsleben (Kleinmachnow), Profi beim belgischen Cross-Team BKCP-Powerplus, in den vergangenen Wochen so sehr über einen Sieg gefreut wie heute. Und er hatte fast alle Zeit der Welt dazu: nachdem er sich alleine in der vierten von acht Runden aus einer bis zu 21 Mann starken Spitzengruppe abgesetzt hatte, fuhr im eiskalten Ostwind von Hoogerheide dem erwarteten Solosieg entgegen, konnte die Atmosphäre auf der dicht gefüllten Zielgerade genießen und sich auch auf dem Podium von vielen deutschen, aber auch belgischen und niederländischen Fans feiern lassen. Er hatte es geschafft, das größte Ziel der Cross-Saison 2008/09 war erreicht. Zum ersten Mal seit Leeds (Großbritannien) 1992, als Mike Kluge Sieger bei den Profis wurde, konnte sich ein Deutscher wieder das weiße Regenbogentrikot überstreifen lassen: Philipp Walsleben, der sympathische, bodenständige Abiturient aus der Mark Brankenburg, ist neuer U23-Weltmeister im Querfeldein.
-> Resultat U23-Radcross-WM 2009

Strahlender Sonnenschein, aber ein eiskalter Wind fegte über die größtenteils gefrorene Strecke von Hoogerheide im äußersten Südwesten der Niederlande, als Punkt 14:30 Uhr der Start zur U23-Weltmeisterschaft per Ampelanlage erfolgte. Walsleben erwischte zunächst einen schlechten Start, positionierte sich aber schnell vorne in einer rund 20-köpfigen Spitzengruppe, wo zunächst die mitfavorisierten Franzosen Aurelien Duval (11.) und Arnaud Jouffroy (15.) sowie der Italiener Matteo Trentin das Tempo bestimmten. Doch in der vierten Runde hatte Walsleben genug: „Die Gruppe war mir einfach zu groß - ich wollte sie ein bisschen reduzieren“, sagte der frischgebackene Weltmeister in der anschließenden Pressekonferenz. Walsleben profitierte dabei nicht nur von seiner eigenen Stärke, sondern auch davon, dass mit Marcel Meisen, Christoph Pfingsten und Sascha Weber noch drei weitere starke deutsche Fahrer in der Spitzengruppe vertreten waren, die erfolgreich eine gemeinsame Verfolgsarbeit der anderen Nationen stören konnten. Mit der schnellsten Runde des Tages setzte sich Walsleben sich von seinen Verfolgern ab und vergrößerte konstant seinen Vorsprung auf bis zu 20 Sekunden, sodass er in der letzten Runde sogar ein wenig das Tempo herausnehmen konnte. „Zwei Runden vor Schluss habe ich realisiert, dass es für den Sieg reichen würde. Ich hatte vorher 130 Prozent gegeben, um den Abstand zwischen mir und den Verfolgern zu vergrößern“, sagte er später bei der Pressekonferenz. „Ich spürte schon früh, dass ich der Stärkste war. Aber bei einem so einem Rennen ist man so motiviert, dass das Gefühl auch trügen kann“, zeigte er sich als erfahrener Profi. „Wichtig ist natürlich auch, dass das Material durchhält. Aber da hatte ich bei meinen Stevens-Rädern keine bedenken.“

Bereits vor dem Rennen war Walsleben, der in der laufenden Saison von Sieg zu Sieg geeilt war und lediglich zwei kleinere U23-Rennen nicht gewonnen hatte, als der große Favorit gehandelt worden: so bezeichnete ihn Richard Groenendaal, niederländischer Weltmeister im Jahr 2000 und Live-Co-Kommentator des belgischen Fernsehens während des U23-Rennens, als besten Nachwuchsfahrer der Welt.“ Und selbst der belgische Nationaltrainer Rudy de Bie meinte unmittelbar vor dem Start: „Nach dieser eindrucksvollen Saison hätte Walsleben den Sieg verdient.“ Auch die beiden deutschen Bundestrainer Patrik Moster und Peter Schaupp waren nach dem Zieleinlauf begeistert: „Das Ergebnis übertrifft alle unsere Erwartungen“ - und verwiesen damit nicht nur auf den Sieg von Philipp Walsleben, sondern auch auf die im Spurt der Verfolger errungene Silbermedaille von Christoph Pfingsten (Stahnsdorf) und den fünften Platz des Deutschen U23-Meisters Sascha Weber (St. Wendel). Dem stimmte auch Walsleben zu: „Der Erfolg von heute ist nicht nur mein eigener Erfolg. Es ist der Erfolg des ganzen deutschen Teams, bei dem ich mich ganz, ganz herzlich bedanke.“ Und obwohl er nun in Belgien lebe, werde er wohl immer Deutscher bleiben, ist sich der 21-jährige sicher.

Doch noch ist die Cross-Saison 2008/09 für den neuen Weltmeister nicht ganz zu Ende: „Natürlich war heute das wichtigste Rennen, auf das ich all die Monate hingearbeitet habe. Aber hier in Belgien geht es noch ein drei Wochen lang weiter.“ Schließlich stehen unter anderem noich die Finalläufe der Superprestige- und GvA-Serien an, die Walsleben derzeit beide anführt. „Für das Elite-Rennen in Maldegem am Mittwoch habe ich zwar noch keinen Vertrag, aber ich denke, das wird sich schnell ändern“, meinte er augenzwinkernd, bevor er sich zur obligatorischen Antidoping-Kontrolle verabschiedete.





Philipp Walsleben erreicht jubelnd das Ziel als neuer U23-Cross-Weltmeister
Philipp Walsleben erreicht jubelnd das Ziel als neuer U23-Weltmeister

Das Podium der U23-Cross-WM (v.l.): Christoph Pfingsten (Silber), Philipp Walsleben (Gold), Pawel Szczepaniak (Bronze)
Das Podium der U23-Cross-WM (v.l.): Christoph Pfingsten (Silber), Philipp Walsleben (Gold), Pawel Szczepaniak (Bronze)

Philipp Walsleben präsentiert seine Goldmedaille
Philipp Walsleben präsentiert seine Goldmedaille

Philipp Walsleben reißt die rennentscheidende Lücke
Philipp Walsleben reißt die rennentscheidende Lücke


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