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LiVE-Radsport Interview: Triathlet Timo Bracht
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03.03.2009

LiVE-Radsport Interview: Triathlet Timo Bracht

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Timo Bracht schaffte seinen Durchbruch im Triathlon-Sport im Jahr 2003 mit Siegen im französischen Gérardmer und in Florida. Der 33-Jährige, gebürtig aus dem badenwürttembergischen Waldbrunn, begann daraufhin seine Profkarriere und gewann 2007 den Ironman Germany, nachdem er ein Jahr zuvor dort noch Platz zwei belegte. Beim Ironman Hawaii sorgte Bracht erstmals 2004 für Aufsehen, als er Achter wurde. Im vergangenen Jahr kam er bei der Weltmeisterschaft als Fünfter und bester Deutscher ins Ziel, wurde aber nachträglich aufgrund der kontrovers diskutierten Nichteinhaltung einer Zeitstrafe disqualifiziert.


Timo Bracht in aerodynamischer
Haltung auf dem Fahrrad
Bezeichnen Sie das Jahr 2008 als Ihr erfolgreichstes, trotz der Disqualifikation auf Hawaii?
Sportlich gesehen habe ich 2008 meine besten Leistungen gezeigt. Ich war schneller als je zuvor, und konnte mich in allen drei Disziplinen steigern. Leider wurde das Rennen auf Hawaii nicht belohnt. Umso mehr bin ich jetzt hungrig dieses Jahr zu zeigen was ich kann.

Was ging in ihrem Kopf nach dem Rennen und dem Ausschluss vor?
Puh , schwieriger Moment, wohl die schlimmsten Sekunden in meiner Karriere. Ich musste schell mit der Situation fertig werden. Dass ist mir auch gut gelungen. Ich konnte nichts dafür, ich habe mir keinen Vorteil verschafft, und niemanden beschissen. Die Regelauslegung von den Amis war sehr hart – aber alles Jammern hilft nichts- es muss weitergehen und das Rennen nimmt mir keiner mehr.

Wie fühlten Sie sich auf der Strecke und wie schwer ist es dort seinen eigenen Schweinehund zu überwinden?
Das Rennen war fast perfekt, ich hatte immer Kontakt zur Spitzengruppe. Die Belastung auf Hawaii ist enorm, und mit keinem anderen Rennen zu vergleichen. Es ist immer eine Reise ins Ungewisse.

Welche Ziele setzen Sie sich für die neue Saison und wann starten Sie diese?
Die ersten Rennen sind Anfang Mai, der erste Höhepunkt ist der Ironman Frankfurt, dort will ich den Titel. Danach schauen wir weiter und Hawaii wird ins Visier genommen…


Timo Bracht
In diesem Jahr waren Sie erneut auf Lanzarote zur Saisonvorbereitung. Was waren die Bestandteile des Trainingslagers und wie verläuft generell eine Vorbereitung?
Lanzarote ist mein „Winterdomizil“. Ich bin für mehrere Wochen dort, aber immer wieder unterbrochen mit Aufenthalten in Deutschland. Ich trainiere sehr komplex und es kommen in allen drei Disziplinen viele Kilometer zusammen. Ich verfolge einen speziellen Trainingsplan mit meinem Trainer Ralf Ebli. Das Training ist sehr individuell und in Zyklen aufgebaut.

Wie kamen Sie als Jugendlicher zum Triathlon und was raten Sie nun Jugendlichen, die gerne den Triathlonsport ausüben wollen?
Ich war wie so viele Triathleten Quereinsteiger. In meiner Jugend war ich Skisportler, dann Leichtathlet und im Nachbarort gab es einen Triathlon. Mein damaliger Trainer sagte mir nach diesem Wettkampf folgenden Satz ins Ohr: „Wenn du dich anstrengst, und nie den Glauben an dich verlierst, bist du in zehn Jahren Weltspitze.“ Das hab ich irgendwie nie vergessen, und 2003, zehn Jahr nach meinem ersten Start, gewann ich den Ironman Frankreich. Früh mit dem Triathlon Sport zu beginnen halte ich für problematisch. Als Jugendlicher sollte man eine gute Trainingsgruppe haben, und neben dem ganzen Training die Freunde und das Feiern nicht vernachlässigen.

Sie haben zwei Kinder und eine Frau - kommen diese manchmal zu kurz?
Definitiv nein, wir müssen zwar viele Entbehrungen hinnehmen, können dafür aber ein Leben jenseits der bürgerlichen Konventionen führen, sind unabhängig und für Erfolg und Misserfolg selbst verantwortlich.

Wie kam der Entschluss, dass Sie im Jahr 2004 hauptberuflich Triathlons bestreiten?
Ich gewann 2003 als Amateur im Vollzeit Angestellten Verhältnis zwei Ironman Rennen. Ich setzte zusammen mit meinen damaligen Sponsoren voll auf die Karte Triathlon. Ich wollte den Erfolg und ganz nach Oben kommen. Dies treibt mich bis heute an.

Timo Bracht beim Laufen

Wie stehen Sie zum Thema Doping?
Doping ist nicht notwendig um mit der Weltspitze mitzuhalten. Das ist meine Botschaft. Das können wir nur durch ein intelligentes und transparentes Kontrollsystem glaubwürdig vermitteln. Die Tests und Blutanalysen mittlerweile sind sehr aufwändig, und im Ironman Sport ziehen mittlerweile die Veranstalter, die Sponsoren und die Sportler an einem Strang, auch finanziell. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen, dafür stehe ich.

Das Interview führte LiVE-Radsport Autor Johann Reinhardt


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Timo Bracht
Timo Bracht

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