|
|||
Start >
Interviews LiVE-Radsport Interview: Ehemaliger Toursieger Oscar Pereiro im Gespräch |
|||
17.04.2009 | |||
LiVE-Radsport Interview: Ehemaliger Toursieger Oscar Pereiro im GesprächInfo: Weitere Interviews von LiVE-RadsportAutor: LiVE-Radsport Redaktion In einem weiteren exklusiven Interview haben wir diesmal einen ehemaligen Tour-Sieger befragen können. Oscar Pereiro, der im Jahr 2006 die Große Schleife gewann, erzählt uns vom wichtigsten Erfolg seiner Karriere und über die diesjährige Frankreich-Rundfahrt. Pereiro erinnert sich für uns auch an seine Zeit im Schweizer Phonak-Team zurück und verrät, wo er bisher die meisten Fans überhaupt erlebt hat. Die Wahrheit ist, dass ich sehr zufrieden bin. Nach meinem Sturz bei der letzten Tour de France wusste ich, dass es sehr schwer werden würde, mich wieder zu erholen. Es lief aber besser als ich dachte. Ich hab volle Mobilität in meinem Arm zurückerlangt und das ist sehr wichtig. Ich begann die Saison sehr früh in Australien, weil es für mich wichtig war, schnell wieder zurückzukommen. Seitdem habe ich mich jeden Tag verbessert. Bei Paris-Nizza habe ich am Anfang etwas gelitten, weil das Wetter schlecht war, aber sobald die Sonne schien habe ich mich besser gefühlt. Bei Mailand-Sanremo war ich auch sehr gut drauf und zuletzt habe ich meine Vorbereitung bei der Sarthe-Rundfahrt und Paris-Camembert fortgesetzt. Jetzt nehme ich an den drei großen Klassikern Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich teil. Sie waren der erste Sieger bei der Tour de France nach den dominanten Jahren von Lance Armstrong. Drei Jahre danach, wie fühlen Sie sich wenn Sie an den großen Erfolg zurückdenken? Dieser Sieg ist natürlich das Wichtigste, was in meiner Karriere passiert ist. Es ist unvergesslich und hat mein Leben als Profi sehr verändert. Ich bin sehr stolz darauf, die Tour de France gewonnen zu haben, weil sie das wichtigste Rennen der Welt ist. Mit Ihrem Sieg bei der Tour haben Sie eine spanische Siegesserie eingeleitet. Was macht die Spanier so stark, dass so viele Fahrer eine große Rundfahrt gewinnen können? Als ich die Tour gewann, waren es elf Jahre, seit denen kein Spanier gewonnen hatte. Der Letzte war Miguel Indurain. Für die spanischen Fahrer und Mannschaften ist die Tour das wichtigste aller Rennen und sie richten ihre ganze Vorbereitung auf dieses eine Rennen aus. Daher ist es normal, dass die Spanier bei der Tour gut abschneiden oder es wenigstens versuchen. Nach meinem Sieg haben auch Alberto Contador und Carlos Sastre gewonnen. Und in diesem Jahr werden diese beiden Männer wieder zwei der Topfavoriten sein, ohne Alejandro Valverde zu vergessen, der sich in diesem Jahr ausschließlich auf die Tour konzentriert. Ich für meinen Teil werde dort nur Außenseiter sein und Valverde helfen. Glauben Sie, dass in diesem Jahr die spanische Siegesserie gehalten wird, wenn ja, wen sehen Sie am aussichtsreichsten für den Sieg? Ich weiß nicht, ob die Serie weiter geht, aber wie ich schon sagte, hatten wir noch nie so viele Kandidaten.
Natürlich würde es mich freuen, bei einer Vuelta a España vorne mitzufahren und gewinnen zu können. Das ist ein normales Gefühl, weil es jeden reizt, die Rundfahrt seines Landes zu gewinnen. Aber es ist sehr schwierig, zumindest nach dem Bestreiten der Tour de Farnce, wo man viel Energie lässt. Aber in der Zukunft - warum nicht? Ich würde mich sehr darauf freuen. Was sind Ihre großen sportlichen Ziele in diesem Jahr? Streben Sie bei der Tour de France erneut eine Topplatzierung an oder stellen Sie sich ganz in den Dienst der Mannschaft? Jetzt, da ich schon so viel Erfahrung gesammelt habe, möchte ich vor allem das Radfahren genießen. Es ist wahr, dass ich drei Jahre lang kein Rennen gewonnen habe und dieses Jahr würde ich gerne mindestens eines gewinnen. Man wird sehen, ob ich bei der Tour die Chance habe, um einen Etappensieg zu kämpfen. Aber ich wiederhole, dass ich zur Tour fahre, um Alejandro Valverde zu helfen, damit er die Rundfahrt gewinnen kann, weil er der Kapitän der Mannschaft ist. Radsport in Spanien. Wie unterscheidet er sich samt der Fankultur von anderen Ländern? In Spanien gab es in den 90er Jahren mehr Fans, heute weniger. Mit Ausnahme des Baskenlandes wo es immer noch genauso viel Publikum wie früher gibt. Ich denke, jedes Land hat seine Besonderheiten. In Frankreich gibt es die meisten Menschen bei der Tour. In Belgien sind es die Klassiker, die viele Menschen anziehen. Wo ich das meiste Publikum in meinem ganzen Leben gesehen habe, war bei der Tour-Etappe, die in Karlsruhe endete. Es war unglaublich, so viele Leute! Sie fuhren viele Jahre für das Schweizer Team Phonak. Haben Sie noch besondere Erinnerungen an diese Zeit? Welche Unterschiede gab es im Vergleich zu einem spanischen Team? Ja, ich habe außergewöhnliche Erinnerungen an dieses Team, das Team, welches mir die Möglichkeit gegeben hat Profi zu sein. Der Eigentümer Andy Rihs war nicht einfach nur ein Arbeitgeber sondern behandelte mich wie einen Sohn. Einfach fantastisch. Ich habe noch viele Freunde aus dieser Zeit. Leider verschwand die Mannschaft, weil einige Fahrer sich nicht an die Regeln hielten. Ich bekam dadurch die Möglichkeit, im Ausland zu fahren, Französisch, Italienisch und Englisch zu lernen. Es ist eine andere Art, die Rennen zu erleben, als in Spanien. In den anderen Ländern wird auch großer Wert auf die Klassiker gelegt, man lernt mehr Disziplin, sich an Termine zu halten. Ich habe großartige Erinnerungen an dieses Team. |
|||
|
|||
17.04.2009 | |||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |