Philipp Walsleben bei der Thüringen-Rundfahrt und der Boucles de la Mayenne

22.06.2009 - Wie bereits im letzten Beitrag angekündigt fuhr ich also die Thüringen Rundfahrt vom 7.-13.06. mit der Nationalmannschaft. Diese wurde von MTB-Bundestrainer Frank Brückner betreut und bestand aus vier Mountainbikern, einem Bahnfahrer und eben mir. Für uns alle war dieses Rennen eher Vorbereitung auf die Aufgaben, die noch kommen sollten.

Philipp Walsleben aus Kleinmachnow berichtet in regelmäßigen Abständen für LiVE-Radsport über seine Erlebnisse als Radsportler. Walsleben ist 21 Jahre alt und fährt seit diesem Jahr für das belgische Team BKCP-Powerplus (vorher Palmans-Cras). Seine Saisonhighlights sind die Cross-Rennen im Winter. -> Interview

Wie ich aufgrund meiner relativ spontanen Nominierung und der daraus resultierenden inoptimalen Anreise bereits erwartet hatte, lief es bei mir am ersten Tag noch nicht so gut. Leider viel dort schon eine wichtige Vorentscheidung des Rennens, wobei ich direkt neun Minuten auf die Spitzenfahrer verlor. Dies hatte aber auch den Vorteil, dass ich mir den Rest der Rundfahrt keine Sorgen mehr um das Gesamtklassement machen musste, schließlich muss man nicht nur körperlich, sondern auch mental ausgeruht in die Crosssaison starten.

In den folgenden Tagen konnte ich dann aber immer mit den Spitzenfahrern mithalten und in der Gruppe des gelben Trikots das Ziel erreichen. Auch mein Zeitfahren war trotz einer Temperatur von neun Grad und Regen relativ gelungen, sodass ich sportlich auf jeden Fall zufrieden sein kann. Die Stimmung in unserem relativ zusammengewürfeltem Team war ebenfalls gut, kein Anschiss weil niemand in der Spitzengruppe war, kein Stress weil jemand dem anderen hinterhergefahren ist usw. Genau richtig. Durch die relativ kurzen Etappen und das U23-Niveau kam ich trotz der Dauer von sieben Tagen auch nicht allzu müde aus dieser Rundfahrt.

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Dies war auch nötig, da schon vier Tage später meine nächste Rundfahrt, der /die Boucles de la Mayenne startete. Dieses Rennen kannte ich schon aus dem letzten Jahr und wusste daher auch wie schwer es werden konnte.

Im Prolog konnte ich mich in diesem Jahr um fünf Sekunden verbessern und wurde damit 14. Der Wereldkampioen Niels gewann zu unserer Freude den Prolog.
Auf der zweiten Etappe ging nach 20 Kilometern eine 14-köpfige Spitzengruppe in der ich unsere Teamfarben vertrat. Schon bald war klar, dass wir bis zum Ziel durchkommen würden, was mir zuerst gar nicht gefiel, da ich dachte ich würde nach 150, der 178 Kilometern eh von selbst zurückfallen. Erfreulicherweise ging es mir aber bei km 170 immer noch so gut, dass ich attackierte, mit der Intention, die Spitzengrupe etwas zu verkleinern.
Im Normalfall bin ich nämlich im Sprint immer Gruppenletzter, somit ist jeder Abgehangene ein Vorteil für mich.
Der Plan war gut, nur leider wurde ich wieder gestellt, ohne dass sich die Gruppe verkleinerte und konnt dann an einem dieser, für dieses Rennen typischen, Kraftanstiegen den Anschluss an die Gruppe nicht mehr halten und verlor somit 20 Sekunden, was ein wenig schade war.

Nachdem die zweite Etappe dann relativ unspektakulär verlief, wurde der dritte und letzte Teilabschnitt nocheinmal richtig schnell. 130 Kilometer lang wurde laufend attackiert, es konnte sich aber niemand entscheidend absetzen. Am Ende folgten noch fünf schnelle Runden auf einem Stadtparcours, bevor wir dann mit einem Schnitt von 46km/h das Ziel erreichten.

In der Endabrechnung wurde ich dann Zehnter und zweitbester Nachwuchsfahrer. Vor allem aber hat mich diese Rundfahrt sportlich wieder ein Stück nach vorn gebracht.

-> Zum Resultat Boucles de la Mayenne

Am Mittwoch starte ich nun noch beim Eintagesrennen Halle-Ingooigem, UCI 1.1, bevor ich dann Belgien verlasse und am Sonntag bei der Deutschen Straßenmeisterschaft am Start stehe.