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Frauenradsport Girodonne: Häusler dem Gesamtsieg wieder einen Schritt näher |
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10.07.2009 | |
Girodonne: Häusler dem Gesamtsieg wieder einen Schritt näherInfo: Frauen: Giro d`Italia Internazionale FemminileAutor: H.O. Castel del Monte, 10.7.09 - Mit einem Sieg auf der 7. Etappe der Italienrundfahrt der Frauen hat die deutsche Claudia Häusler vom Cervélo Test Team ihre Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Tages-Zweite wurde Judith Arndt, die weiterhin auch die zweite Position im Kampf um das Maglia Rosa belegt, jetzt aber mit 17 Sekunden hinter ihrer Landsfrau zurückliegt. Dritte der Etappe und in der Gesamtwertung ist Arndts Teamkollegin Mara Abbott mit mittlerweile 50 Sekunden Rückstand auf Häusler. Die heutige 7. Etappe mit 131,2 km war einerseits die längste des diesjährigen Giro Femminile, andererseits aber stellten sich unterwegs außer ein paar Hügeln mit zwei Bergwertungen der 3. Kategorie keine größeren Hindernisse in den Weg. Dass viele Fahrerinnen dem Tag mit gemischten Gefühlen entgegenblickten, lag eher am gefürchteten Puglieser Gegenwind und der Hitze, die in dieser Gegend im Sommer herrscht. Man begab sich nicht auf direktem Wege vom Startort Andria in die Zielregion, sondern machte einen Abstecher nach Spinazzola, wo ein zweimal zu fahrender Rundkurs vorbereitet war. Das Schwierigste kam erst auf den Schlusskilometern: ein Anstieg von 320 auf 540 Höhenmeter, der immerhin mit Kategorie 2 bewertet war und hinaufführte zum Ziel Castel del Monte, einer unter dem Hohenstaufer Friedrich II. im 13. Jh. erbauten Burganlage, die seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Die geringen Zeitabstände an der Spitze der Gesamtwertung deuteten darauf hin, dass diese Stelle für den Kampf um das Rosa Trikot bedeutsam werden konnte. Es waren fast genau dieselben Fahrerinnen wie gestern, die den Verlauf der heutigen Etappe prägten und den Sieg unter sich ausmachten. Wie erwartet machten die Witterungsbedingungen allen schwer zu schaffen und die Gesamtführende Claudia Häusler verdankte es vor allem der perfekten Zusammenarbeit ihres Cervélo Test Teams, dass sie frisch genug über die Hügel kam, um die Attacken des Teams Columbia-HTC zu kontern. Die Mannschaft um die Gesamt-Zweite und –Dritte, Judith Arndt und Mara Abbott, verschärfte wie erwartet an der Zielsteigung das Tempo, es gelang ihr jedoch nicht, Häusler abzuhängen. Diese drehte sogar den Spieß um, als sie ca. einen halben Kilometer vor Castel del Monte bemerkte, dass die Kräfte ihrer Gegnerinnen nachließen, und schaltete ihrerseits auf Angriff. Arndt und Abbott stiegen nach, doch zu spät: Die Cervélo-Frau rettete eine Sekunde vor der ehemaligen Weltmeisterin und sechs Sekunden vor der Amerikanerin ins Ziel. Als Vierte und damit nur einen Rang schlechter als am Vortag platzierte sich 10 Sekunden hinter Häusler eine wie gestern so auch heute sehr aufmerksam und effizient fahrende Nicole Brändli vom Bigla Cycling Team. Weitere vier Sekunden dahinter machten Svetlana Bubnenkova (Fenixs), Kristin Armstrong (Cervélo), Susanne Ljungskog (Flexpoint) und Fabiana Luperini (Selle Italia) die nachfolgenden Plätze unter sich aus. Die 23-jährige Häusler holte sich so den Tagessieg, der ihr nach einem dritten und einem zweiten Platz bei diesem Giro noch gefehlt hatte und den sie auch schon im letzten Jahr (auf der sechsten Etappe) hatte realisieren können. Es war der zweite für das Cervélo Test Team, nachdem Kirsten Wild im Prolog vor genau einer Woche die Schnellste gewesen war. Noch wichtiger als die eine Sekunde realer Vorsprung war die mit dem Etappensieg verbundene Zeitbonifikation von 10 Sekunden, die dazu führte, dass der Abstand der Siegerin des Vortags und Gesamtzweiten Judith Arndt auf ihre deutsche Landsfrau Häusler nun nicht mehr 12, sondern schon 17 Sekunden beträgt. Demzufolge vergrößerte die Frau in Rosa auch ihren Abstand zur Tages- und Gesamtdritten Abbott von vorher 38 auf jetzt 50 Sekunden. Die morgige vorletzte Etappe über 115 km durch Kampanien dürfte die letzte sein, auf der es noch zu Verschiebungen im Gesamtklassement kommen kann. Das an ein klassisches Eintagerennen erinnernde Profil bietet ein ständiges Auf und Ab, sodass durchaus auch Ausreißwillige sich angezogen fühlen könnten. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die Teams Cervélo und Columbia Fluchtversuche überhaupt dulden werden. -> Zum Resultat |
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10.07.2009 | |
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