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punktzwei In 18 Monaten vom Koma zum Klassikersieg: Joel Pearson gewinnt in Warrnambool |
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27.10.2009 | ||
In 18 Monaten vom Koma zum Klassikersieg: Joel Pearson gewinnt in WarrnamboolInfo: Melbourne to Warrnambool Classic (NE)Autor: Felix Griep (Werfel) 27.10.2009 - Am Samstag fand in Australien zum 94. Mal die Melbourne to Warrnambool Classic statt – das zweitälteste Eintagesrennen der Welt. Durch eine Streckenkürzung verlor es zwar seinen Status als längstes Rennen der Welt, aber nichts von seinem Prestige. Sieger der Classic wurde Joel Pearson aus New South Wales, der vor eineinhalb Jahren noch im Koma lag. Strecke des Klassikers aus Sicherheitsgründen verkürzt Genau genommen ist die Melbourne to Warrnambool Classic kein punktzwei-Rennen mehr, den UCI-Status von 1.2 hatte sie zuletzt im Jahr 2007. Seitdem wird sie als Nationales Event veranstaltet, ist in Australien aber weiterhin ein sehr populäres Rennen. Erstmals wurde es im Jahr 1895 ausgetragen, damals gleich zwei Mal im Abstand von zehn Wochen. Heute ist es das zweitälteste noch ausgetragene Eintagesrennen nach dem Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich, welches drei Jahre eher Premiere feierte. Über die letzten fünf Jahre war Melbourne to Warrnambool mit einer Distanz von 299 Kilometern das längste Eintagesrennen, übertraf sogar Mailand-Sanremo. Da die australische Polizei Abschnitte der Strecke als zu gefährlich befand und in Melbourne Verkehrsbehinderungen verhindert werden sollten, wurde die Route des Rennens geändert, ein Stück außerhalb Melbournes gestartet und der Kurs auf 261 Kilometer gekürzt. Sieg für Joel Pearson als Entschädigung für lange Leidenszeit 170 Männer und drei Frauen starteten in Werribee, etwas süd-westlich von Melbourne, auf die lange Fahrt in Richtung der kleinen Hafenstadt Warrnambool, die einst im Jahr 1840 für den Wal- und Robbenfang gegründet wurde. Nicht lange nach Beginn des Rennens formierte sich eine größere Spitzengruppe, welche sich im weiteren Verlauf auf zehn Fahrer reduzierte, aus denen der Sieger kommen sollte. Mit Timothy Decker (Titans Race) war einer dabei, der aus dem Jahr 2007 schon wusste wie es ist, in Warrnambool zu triumphieren. Im Sprint der Gruppe reichte es Decker diesmal aber nur zum dritten Platz hinter Joel Pearson (Savings & Loans) und Daniel Furmston (Praties). Pearson, der schon einige Warrnambool-Erfahrung hat (u.a. 8. 2003, 7. 2007) profitierte dabei auch von der hervorragenden Hilfe seiner Teamkollegen David Pell, Jai Crawford und William Dickeson, der im Finale Attacken anderer Fahrer verhinderte. Einen Sieg konnte Deckers Teamkollege Samuel Witmitz erringen, der elf von zwanzig Sprintwertungen im Streckenverlauf gewann und so die meisten Punkte holte. An den acht Anstiegen war Tom Leaper (Mitchell Building Supplies) der konstanteste Fahrer und siegte so in der Bergwertung. Für die 261 Kilometer benötigten die Spitzenfahrer 6:28:25 Stunden, Kristy Broun, die beste Frau, brauchte nur eine knappe Stunde länger und belegte den 68. Platz. Der Sieg bei der Melbourne to Warrnambool Classic ist ein Höhepunkt, den man Joel Pearson von Herzen gönnt. Es ist erst 18 Monate her, als der Australier in Frankreich einen Autounfall hatte und danach einen Monat lang im Koma lag. Es dauerte danach noch einige Zeit, bis der 26-Jährige wieder in der Lage war, für sein Savings & Loans Team Radrennen zu bestreiten. Diesen August traf Pearson ein weiterer Schicksalsschlag, als der Vater seiner Freundin in einem Autounfall starb. Seinen zweiten Saisonsieg nach einem Etappenerfolg bei der Tour of Wellington im Januar bejubelte Pearson ausgelassen und freute sich mit den Worten "Es war sehr schwer ... aber es hat mich stärker gemacht, all das zu überstehen". -> Zum Resultat |
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